Research Brief
Das Forschungszentrum der Deutschen Bundesbank veröffentlicht regelmäßig Neuigkeiten zu Studien und Diskussionspapieren von Forschern der Bundesbank.
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Wie beeinflussen Informationsvorteile und Regulatorik die Immobilienaktivitäten der Banken im europäischen Ausland? Research Brief | 72. Ausgabe – Januar 2025
Ein wesentlicher Teil von Krediten großer Banken im Euroraum ist mit Immobilien besichert. In einer neuen Studie untersuchen wir insbesondere, ob Banken während des Niedrigzinsumfeldes vermehrt in ausländische Kredite, welche mit Immobilien besichert sind, investiert haben. Unsere Ergebnisse zeigen, dass regulatorische Unterschiede zwischen dem Heimatland der Bank und möglichen Zielländern für die Suche nach Rendite von Bedeutung sind.
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Wie der deutsche Erdgasmarkt auf Angebots- und Nachfrageschocks reagiert Research Brief | 71. Ausgabe – November 2024
Der Überfall Russlands auf die Ukraine löste 2022 eine Energiekrise aus, die die deutsche Wirtschaft vor große Herausforderungen stellte und eine breite Debatte über die wirtschaftlichen Konsequenzen des markanten Erdgaspreisanstiegs anstieß. In einer neuen Studie untersuchen wir die Ursachen und Folgen dieser Krise und zeigen auf, wie sich Angebotsschocks und eine sprunghaft gestiegene Nachfrage nach Erdgaseinspeicherung auf Erdgaspreise und Industrieproduktion in Deutschland auswirkten.
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An easy way out – finanzielle Repression als leichter Weg aus den Schulden? Research Brief | 70. Ausgabe – Oktober 2024
Finanzielle Repression soll, durch eine künstliche Senkung der Rendite auf Staatsanleihen dem Staat helfen, die Verschuldung etwa nach Krisen über die Zeit wieder abzubauen. Allerdings hängt ihre Wirkung auf die Schuldenquote auch davon ab, wie sich die finanzielle Repression auf die Gesamtwirtschaft auswirkt, da sie ebenfalls private Investitions- und Sparentscheidungen beeinflusst. Auf Grund dieser gesamtwirtschaftlichen Zusammenhänge kann eine finanzielle Repression per saldo zu einer steigenden Staatsschuldenquote führen. Eine neue Studie legt nahe, dass dies für die USA nach dem Zweiten Weltkrieg der Fall war.
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Wie die Ausgestaltung von Eigenmittelanforderungen das Verhalten von Banken beeinflussen kann Research Brief | 69. Ausgabe – September 2024
Global systemrelevante Banken müssen aufgrund ihrer Größe und Vernetzung im Bankensektor zusätzliche Kapitalpuffer-Anforderungen erfüllen. Die erforderliche Pufferhöhe ist von risikorelevanten Positionen der Banken an einem bestimmten Stichtag abhängig. Eine neue Studie zeigt, dass global systemrelevante Banken ihre Risikopositionen zum maßgeblichen Meldestichtag stärker als andere Banken reduzieren – und zwar doppelt so stark. Dadurch kann die Pufferhöhe zu gering ausfallen, um das zusätzliche Risiko global systemrelevanter Banken abzudecken.
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Auswirkungen der Transition zu einer klimaneutralen Wirtschaft Research Brief | 68. Ausgabe – August 2024
Transitionsrisiko beschreibt das Risiko, das sich aus dem Übergang der Wirtschaft hin zu Netto-Null-Emissionen ergibt. Unter Anwendung einer innovativen Methodik stellen wir fest, dass große unvorhergesehene Anstiege von Transitionsrisiko vor allem mit politischen Ereignissen zusammenhängen und erhebliche makroökonomische Folgen haben können. Interessanterweise erzeugen derartige Ereignisse nicht alle gleichermaßen Inflationsdruck, was die weit verbreitete Vorstellung einer „Greenflation“ infrage stellt. Unsere Ergebnisse verdeutlichen zudem die wichtige Rolle länderspezifischer Besonderheiten. Sie implizieren, dass die Transition zu einer klimaneutralen Wirtschaft auch wirtschaftliche Vorteile mit sich bringen kann. Insgesamt ist zwar eine internationale Koordination in der Klimapolitik unabdingbar, doch unterstreichen die Ergebnisse, wie wichtig es ist, politische Maßnahmen an die wirtschaftlichen Gegebenheiten der jeweiligen Länder anzupassen.