Ein auf das Meer gerichtetes Fernrohr ©Richard Newstead / Getty Images

Auf einen Blick Digitaler Euro

Ein digitaler Euro wäre eine digitale Form von Zentralbankgeld, konkret des Euro. Er würde von den Zentralbanken des Euroraums ausgegeben werden und könnte somit von allen Bürgerinnen und Bürgern ähnlich wie Bargeld genutzt werden – nur eben in virtueller Form. Das Eurosystem würde den privaten Haushalten somit neben Bargeld eine zusätzliche Form von Zentralbankgeld zur Verfügung stellen, das schnell, einfach und sicher verwendet werden könnte. 

„Digitales Bargeld“: Ein digitaler Euro könnte für sämtliche digitale Zahlungen des Alltags genutzt werden, genau wie Bargeld für Zahlungen vor Ort heute. Der digitale Euro würde die Möglichkeit bieten, in Geschäften oder online zu bezahlen oder Geld an Freunde und Familie zu senden.

Einer für alle: Bürgerinnen und Bürger könnten mit dem digitalen Euro überall im Euroraum bezahlen, wo man bereits heute digital bezahlen kann.

Kostenfreie Grundnutzung: Genau wie unser Euro-Bargeld wäre ein digitaler Euro ein öffentliches Gut. Jeder im Euroraum dürfte also kostenlos mit dem digitalen Euro bezahlen.

Jederzeit einsatzbereit: Der digitale Euro funktioniert auch ohne Netz.

Sicher und privat: Das Eurosystem hätte keinen Zugriff auf personenbezogene Daten. Der digitale Euro würde ein Höchstmaß an Privatsphäre für elektronische Zahlungen bieten. 

Ein „echter“ Euro: Ein digitaler Euro wird immer ein Euro sein. Zehn digitale Euro wären also immer genauso viel wert wie eine 10-Euro-Banknote. 

Mehr Europa: Der digitale Euro würde einen wichtigen Beitrag für die europäische Souveränität leisten. Er wäre das erste und einzige elektronische Zahlungsmittel, das auf einer europäischen Infrastruktur aufbaut und reibungslos im gesamten Euroraum genutzt werden könnte.

Mit dem digitalen Euro würde ein Höchstmaß an Privatsphäre möglich und Nutzerinnen und Nutzer könnten Echtzeitzahlungen in Zentralbankgeld durchführen. Dazu zählen Zahlungen im Euroraum zwischen Privatpersonen, an stationären Verkaufsstellen, im Online-Handel und für Transaktionen mit öffentlichen Stellen. Kein anderes digitales Zahlungsmittel bietet all diese Möglichkeiten. Der digitale Euro würde diese Lücke schließen.

Das Projekt „Digitaler Euro“

Das Projekt „Digitaler Euro“ startete im Oktober 2021 mit einer zweijährigen Untersuchungsphase des Eurosystems zum digitalen Euro. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Untersuchungen und einem ersten Konzept für einen digitalen Euro beschloss der EZB-Rat Mitte Oktober 2023, in die nächste Phase des Projekts überzugehen: die sogenannte Vorbereitungsphase. Diese soll nun den Grundstein für einen möglichen digitalen Euro legen. 

Darüber hinaus entwickelt die EU einen-Rechtsrahmen für den digitalen Euro. Der Gesetzesentwurf wurde am 28. Juni 2023 von der EU-Kommission vorgelegt. Im Verlauf der gesamten Vorbereitungsphase des Projekts wird das Eurosystem auch weiterhin mit dem Europäischen Parlament und anderen politischen Entscheidungsträgern in Europa im Austausch stehen. Der digitale Euro kann nur in enger Abstimmung mit dem europäischen Gesetzgeber eingeführt werden.