Newsletter „Zahlungsverkehr und Wertpapierabwicklung“ 46. Ausgabe – Juni 2021

Arbeiten zum digitalen Euro

23.06.2021


Digitaler Euro ©Colin Cramm

Nach mehr als sieben Monaten erster Diskussionen und Analysen zu den Möglichkeiten eines digitalen Euro (D€) bewegt sich das Eurosystem auf den nächsten Schritt zu. Mitte Juli soll entschieden werden, ob eine Untersuchungsphase als Vorstufe zu einem Projekt eingeleitet wird. 

Ausgangspunkt dafür war der „Bericht über einen digitalen Euro“ vom Oktober 2020, in dem das Eurosystem erstmals die Anforderungen an digitales Zentralbankgeld sowie die Rahmenbedingungen für eine Einführung im Euroraum skizziert hatte. Danach wurden konzeptionelle Arbeiten aufgesetzt und um praktische Experimente erweitert. Die Ergebnisse sollen im Sommer veröffentlicht werden. Parallel dazu erzielte die öffentliche Konsultation zu den Erwartungen von Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen an einen digitalen Euro mit über 8.000 Antworten eine Rekordbeteiligung an Rückläufen. Die Auswertung ergab, dass gerade in Deutschland Datenschutz und Vertraulichkeit von Zahlungsvorgängen als besonders wichtiges Merkmal eines digitalen Euros empfunden werden – von Privatpersonen, wie auch von Unternehmen. Mehr als zwei Drittel der Befragten sprachen sich zudem für die Einbindung von Intermediären aus dem Privatsektor aus, die einen digitalen Euro in bestehende Bank- und Zahlungsdienstleistungen integrieren können. Das zeigt das große Interesse von Wirtschaft und Privatpersonen, bei der Ausgestaltung eines digitalen Euros mitzuwirken.

Auch der Artikel „Digitales Geld: Optionen für den Zahlungsverkehr“ aus dem Bundesbank Monatsbericht April 2021 setzt sich mit den Möglichkeiten digitalen Geldes auseinander. Er unterstreicht die fortwährende Bedeutung von Bargeld als Zahlungsmittel, zeigt aber gleichzeitig den Bedarf für neue Formen digitalen Geldes auf, die in innovative Technologien eingebunden und so als Wachstumsmotor für die europäische Wirtschaft fungieren können.