Unbarer Zahlungsverkehr über die Deutsche Bundesbank im Jahr 2022
31.03.2023
Die TARGET Service-Angebote sind ein wesentlicher Pfeiler der Finanzmarktinfrastruktur für den Euro mit großer Akzeptanz und grundsätzlich hoher Betriebsstabilität. In TARGET2 (jetzt T2) werden eilbedürftige Groß- bzw. Individualzahlungen abgewickelt. T2S dient der Abwicklung von Wertpapiertransaktionen in sicherem Zentralbankgeld und TIPS der Abwicklung von SEPA Echtzeit-Überweisungen (Instant Payments).
Die Bundesbank bildet zusammen mit den über sie an TARGET2 teilnehmenden Finanzmarktakteuren rechtlich ein eigenständiges Zahlungsverkehrssystem (TARGET2-BBk).
Im Zahlungsverkehrsmodul von TARGET2-BBk wurden im Jahr 2022 arbeitstäglich mehr als 206.000 Zahlungen im Wert von rund 860 Milliarden Euro eingeliefert. Der Anteil der deutschen Komponente an den Einreichungen insgesamt ging trotz eines absoluten Anstiegs der Stückzahlen auf knapp 52% zurück. Über die dedizierten T2S-Geldkonten von deutschen Banken in TARGET2-BBk wurden im Berichtsjahr ähnlich viele Wertpapiertransaktionen verrechnet wie im Vorjahr. Arbeitstäglich erfolgten knapp 290.000 Verrechnungen – und somit über 48% aller T2S-Transaktionen – über TARGET2-BBk. Das Betragsvolumen lag bei arbeitstäglich mehr als 260 Milliarden Euro. Aufgrund der Umsetzung der Maßnahmen zur TIPS-Erreichbarkeit (alle TARGET2-Teilnehmer, die Instant Payments abwickeln, müssen auch in TIPS erreichbar sein) nahm die Anzahl der deutschen TIPS Zahlungen 2022 weiter zu. Es wurden arbeitstäglich über 41.000 Zahlungen mit einem Betragsvolumen von über 34 Millionen Euro eingereicht. Der Anteil der von deutschen Banken gesendeten Zahlungen an allen TIPS-Zahlungen lag bei über 14%.
Die Bundesbank ist jedoch im Zahlungsverkehr nicht nur im Bereich der TARGET Services aktiv. Mit ihrem System EMZ (Elektronischer Massenzahlungsverkehr) bietet sie vielmehr – komplementär zu anderen Dienstleistern im Interbanken-Clearing – auch Abwicklungsmöglichkeiten für verschiedene Arten von Massenzahlungen an. Im Jahr 2022 wurde mit rund 7,1 Milliarden EMZ-Zahlungen (Überweisungen, Einzüge, Karten- und Scheckzahlungen) erneut eine Rekordstückzahl erreicht. Damit bildet das Jahr 2022 ein neues Allzeithoch im EMZ. Der Dezember 2022 ist mit 675 Millionen Transaktionen der neue „Spitzen“-Monat. Arbeitstäglich wurden im Laufe des Berichtsjahres knapp 28 Millionen Zahlungen im Betrag von knapp 19 Milliarden Euro über den EMZ weitergeleitet.