Newsletter „Zahlungsverkehr und Wertpapierabwicklung“ 37. Ausgabe – März 2019

Unbarer Zahlungsverkehr über die Deutsche Bundesbank im Jahr 2018

Im Auftrag des Eurosystems betreibt die Deutsche Bundesbank zusammen mit der Banque de France und der Banca d’Italia die Verfahren TARGET2 und TARGET2-Securities (T2S) auf einer gemeinsamen technischen Plattform; beim T2S-Betrieb kooperieren die drei Zentralbanken zudem noch mit dem Banco de España. Über die beiden Verfahren werden eilbedürftige Groß- bzw. Individualüberweisungen abgewickelt (TARGET2) sowie Wertpapiertransaktionen in sicherem Zentralbankgeld verrechnet (T2S). Die Abwicklung bzw. Verrechnung erfolgt dabei über RTGS-Konten im Zahlungsverkehrsmodul bzw. über dedizierte T2S-Geldkonten.

Zudem wurde am 30. November 2018 TIPS (TARGET Instant Payment Settlement) in Betrieb genommen, um im Massenzahlungsverkehr die pan-europäische Abwicklung von Echtzeit-Überweisungen (Instant Payments) zu fördern und existierende Marktlösungen zu ergänzen. Instant Payments können rund um die Uhr und an jedem Tag im Jahr – selbst am Wochenende und an Feiertagen – in Sekundenschnelle abgewickelt werden. TIPS ist – rechtlich betrachtet – ein Bestandteil von TARGET2, auch wenn es technisch als separate Plattform umgesetzt wurde. Die teilnehmenden Banken profitieren von der direkten Verrechnung in Zentralbankgeld und der Berücksichtigung ihrer Guthaben auf den dedizierten TIPS-Geldkonten bei der Mindestreserveerfüllung.

Im Zahlungsverkehrsmodul von TARGET2-BBk wurden im Jahr 2018 arbeitstäglich 183.000 Zahlungen im Wert von mehr als 650 Milliarden Euro eingeliefert. Der Anteil der deutschen Komponente an den Einreichungen insgesamt stieg auf knapp 53% an, da - im Gegensatz zum Gesamtsystem - in TARGET2-BBk mehr Zahlungen als im Vorjahr eingereicht wurden. Über die Geldkonten von deutschen Banken in T2S wurden mehr Wertpapiertransaktionen verrechnet als im Jahr 2017. Arbeitstäglich erfolgten rund 140.000 Verrechnungen – und somit ein Drittel aller T2S-Transaktionen – über TARGET2-BBk. Das Betragsvolumen betrug dabei arbeitstäglich 66 Milliarden Euro.

Im Massenzahlungsverkehr ist die Bundesbank nicht nur bei der Weiterleitung und Verrechnung von Instant Payments über TARGET2-BBk aktiv. Mit ihrem System EMZ (Elektronischer Massenzahlungsverkehr) bietet sie vielmehr – komplementär zu anderen Dienstleistern im deutschen Interbanken-Clearing – verschiedene Abwicklungsmöglichkeiten für Massenzahlungen. Im Jahr 2018 wurde mit fast 4,8 Milliarden verarbeiteten EMZ-Zahlungen (Überweisungen, Einzüge, Kartenzahlungen) eine neue Rekordstückzahl erreicht. Arbeitstäglich wurden im Laufe des Jahres knapp 18,7 Millionen Zahlungen im Betrag von 13 Milliarden Euro über den EMZ weitergeleitet.

Unbarer Zahlungsverkehr der Deutschen Bundesbank 2018