Financial Soundness Indicators (FSI)
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat Anfang 2000 das Projekt "Financial Soundness Indicators" (FSI) in Reaktion auf die Finanzmarktkrisen der späten neunziger Jahre initiiert. Damit wurde der Versuch unternommen, makroprudenzielle Indikatoren zur Beurteilung nationaler Finanzsysteme in einer großen Zahl von Ländern nach einer möglichst einheitlichen Abgrenzung für die Öffentlichkeit bereitzustellen.
Die FSI sollen in erster Linie dazu beitragen, die Transparenz von Finanzsystemen zu erhöhen, insbesondere in solchen Schwellen- und Entwicklungsländern, für die entsprechende Daten bislang nicht oder nur eingeschränkt zur Verfügung standen. Daneben soll durch eine auf den Indikatoren aufbauende regelmäßige Lage- und Risikoeinschätzung die Krisenprävention verbessert werden. Unter diesen Gesichtspunkten verwendet auch der IWF diese Kennzahlen im Rahmen seiner Artikel-IV-Konsultationen und Financial-Sector-Assessment-Programme (FSAP) zur Einschätzung der Stabilität der Finanzsysteme seiner Mitgliedstaaten.
Die Indikatoren werden von den Mitgliedstaaten auf freiwilliger Basis regelmäßig erstellt und veröffentlicht. Gleichzeitig werden umfangreiche Erläuterungen ("Metadaten") über die statistische Methodik sowie die der Datenerhebung zugrunde liegenden rechtlichen und institutionellen Rahmenbedingungen bereitgestellt. Sie sollen insbesondere die Unterschiede offenlegen, die aus den jeweiligen nationalen Bankenaufsichts- und Rechnungslegungsstandards resultieren und die Möglichkeiten länderübergreifender Vergleiche der Indikatoren einschränken. Diese Angaben sind somit eine unerlässliche Interpretationshilfe für die Nutzer der Daten.
Die Ergebnisse für Deutschland sowie methodische Erläuterungen, anhand derer die Berechnung der Indikatoren für Deutschland nachvollzogen werden kann, werden hier publiziert. Weitere methodische Erläuterungen für Deutschland sowie die Beiträge anderer Länder sind auf der Internetseite des IWF abrufbar.