Nettotilgungen am deutschen Rentenmarkt im April 2024

Rentenmarkt

Das Brutto-Emissionsvolumen am deutschen Rentenmarkt lag im April mit 149,1 Mrd € über dem Niveau des Vormonats (123,9 Mrd €). Nach Abzug der Tilgungen und bei Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten reduzierte sich im Ergebnis aber der Umlauf heimischer Rentenwerte um 25,3 Mrd €. Ausländische Schuldtitel am deutschen Markt wurden im Umfang von 3,4 Mrd € getilgt. Insgesamt sank der Umlauf von Schuldverschreibungen in Deutschland im April damit um 28,7 Mrd €. 

Die öffentliche Hand tilgte im April Anleihen für netto 20,9 Mrd €, nach 1,8 Mrd € im Vormonat. Im Ergebnis führte vor allem der Bund seine Kapitalmarktverschuldung zurück, und zwar um 17,2 Mrd €. Er tilgte vor allem fünfjährige Obligationen (- 19,6 Mrd €) sowie unverzinsliche Bubills (- 9,2 Mrd €) und 30-jährige Anleihen (- 4,1 Mrd €). Dem standen Nettoemissionen zweijähriger Schatzanweisungen (8,0 Mrd €) sowie sieben- und zehnjähriger Bundesanleihen gegenüber (5,6 Mrd € bzw. 2,2 Mrd €). Die Länder und Gemeinden tilgten Schuldverschreibungen für per saldo 3,7 Mrd €.

Heimische Kreditinstitute führten im Berichtsmonat ihre Kapitalmarktverschuldung um netto 10,7 Mrd € zurück, nachdem sie im März Schuldverschreibungen für 13,9 Mrd € begeben hatten. Dies war im Ergebnis fast ausschließlich auf Spezialkreditinstitute zurückzuführen, die ihre Kapitalmarktverschuldung um 14,6 Mrd € reduzierten. Zudem sank der Umlauf öffentlicher Pfandbriefe um 1,1 Mrd €. Flexibel gestaltbare Sonstige Bankschuldverschreibungen und Hypothekenpfandbriefe wurden dagegen per saldo für 2,5 Mrd € beziehungsweise 2,4 Mrd € begeben. 

Inländische Unternehmen begaben im April Schuldverschreibungen für netto 6,4 Mrd €, nach 3,1 Mrd € im Vormonat. Die Emissionen waren im Ergebnis vor allem auf Schuldverschreibungen nichtfinanzieller Kapitalgesellschaften zurückzuführen (5,2 Mrd €).

Als Erwerber traten im Berichtsmonat im Ergebnis allein ausländische Investoren in Erscheinung; sie erwarben hiesige Rentenwerte für netto 4,4 Mrd €. Inländische Nichtbanken und heimische Kreditinstitute veräußerten dagegen Schuldverschreibungen für netto 16,6 Mrd € beziehungsweise 4,5 Mrd €. Das Rentenmarktportfolio der Bundesbank verringerte sich um netto 12,0 Mrd €; dieser Rückgang ist auf auslaufende Papiere aus den Ankaufprogrammen des Eurosystems zurückzuführen.

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt nahmen inländische Gesellschaften im April im Ergebnis neue Mittel für 1,5 Mrd € auf, nach 4,7 Mrd € im März. Der Umlauf ausländischer Dividendenwerte am deutschen Markt stieg im gleichen Zeitraum um 0,3 Mrd €. Erworben wurden Aktien im Ergebnis vor allem durch inländische Nichtbanken (6,5 Mrd €). Hingegen verringerten heimische Kreditinstitute und gebietsfremde Investoren ihr hiesiges Aktienengagement per saldo um 2,5 Mrd € beziehungsweise 2,2 Mrd €.

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds verzeichneten im Berichtsmonat Mittelzuflüsse in Höhe von 10,2 Mrd €, nach schwachen Mittelabflüssen (- 2,3 Mrd €) im März. Von den neuen Mitteln profitierten im Ergebnis vor allem Spezialfonds (9,4 Mrd €), welche institutionellen Anlegern vorbehalten sind. Unter den Anlageklassen brachten insbesondere Gemischte Wertpapierfonds neue Anteile unter (6,6 Mrd €), daneben aber auch Aktienfonds sowie Rentenfonds (2,4 Mrd € bzw. 1,4 Mrd €). Der Umlauf der am deutschen Markt vertriebenen Anteilscheine ausländischer Fonds stieg im April um 5,0 Mrd €. Auf der Erwerberseite traten per saldo nahezu ausschließlich inländische Nichtbanken auf (13,7 Mrd €). Ausländische Investoren und inländische Kreditinstitute erwarben Fondsanteile für netto 0,9 Mrd € beziehungsweise 0,4 Mrd €.