Netto-Tilgungen am deutschen Rentenmarkt im September 2012
Das Emissionsvolumen am deutschen Rentenmarkt ist im September 2012 auf 104,2 Mrd € gestiegen (Bruttoemissionen im Vormonat: 97,7 Mrd €). Nach Abzug der ebenfalls gestiegenen Tilgungen und bei Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten sind im Ergebnis allerdings Mittel in Höhe von 24,5 Mrd € an die Investoren zurückgezahlt worden. Dagegen stieg der Umlauf ausländischer Schuldtitel am deutschen Markt um netto 8,9 Mrd €. Damit sank der Umlauf von in- und ausländischen Schuldverschreibungen in Deutschland im September um 15,6 Mrd €.
Die heimischen Kreditinstitute reduzierten ihre Kapitalmarktverschuldung im Berichtsmonat angesichts ihren weiterhin geringen Mittelbedarfs um 13,1 Mrd €. Dabei führten sie vor allem den Umlauf flexibel gestaltbarer Sonstiger Bankschuldverschreibungen zurück (11,5 Mrd €). Auch Öffentliche Pfandbriefe und Hypothekenpfandbriefe wurden netto getilgt (2,0 Mrd € bzw. 0,2 Mrd €). Einzig Spezialkreditinstitute setzten hingegen Schuldverschreibungen für netto 0,6 Mrd € ab.
Die Öffentliche Hand tilgte im September Anleihen in Höhe von 10,0 Mrd €. Auf den Bund einschließlich der ihm zugerechneten Abwicklungsanstalt entfielen 4,0 Mrd €. Der Bund selbst tilgte vor allem zweijährige Schatzanweisungen sowie unverzinsliche Bubills (13,6 Mrd € bzw. 3,5 Mrd €). Dem standen Nettoemissionen von zehnjährigen Anleihen (11,1 Mrd €) und fünfjährigen Obligationen (5,4 Mrd €) gegenüber. Die Länder tilgten eigene Anleihen für per saldo 6,0 Mrd €.
Die inländischen Unternehmen tilgten im Berichtsmonat Anleihen im Volumen von 1,3 Mrd €; dabei handelte es sich weit überwiegend um Papiere mit einer Ursprungslaufzeit von unter einem Jahr. Während die Sonstigen Finanzinstitute ohne Banklizenz Anleihen für netto 3,5 Mrd € zurückzahlten, nutzten nichtfinanzielle Unternehmen die günstigen Finanzierungsbedingungen und emittierten per saldo Schuldverschreibungen für 2,2 Mrd €.
Auf der Erwerberseite traten am deutschen Rentenmarkt im September im Ergebnis ausschließlich heimische Kreditinstitute in Erscheinung. Sie nahmen Rentenwerte für per saldo 1,2 Mrd € in ihre Bestände. Hingegen trennten sich gebietsfremde Investoren von Schuldverschreibungen in Höhe von 10,4 Mrd €. Auch inländische Nichtbanken veräußerten Rentenwerte für netto 6,3 Mrd €. Dabei handelte es sich im Ergebnis ausschließlich um heimische Papiere.
Aktienmarkt
Am deutschen Aktienmarkt haben inländische Gesellschaften im Berichtsmonat 0,5 Mrd € über die Ausgabe neuer Aktien aufgenommen (Vormonat: 0,1 Mrd €). Der Bestand an ausländischen Dividendenwerten, die von Inländern gehalten werden, stieg in der gleichen Zeit um 1,4 Mrd €. Erworben wurden Aktien ausschließlich von heimischen Kreditinstituten, die ihre Aktienbestände um 4,2 Mrd € aufstockten. Im Gegenzug reduzierten hiesige Nichtbanken sowie ausländische Investoren ihr Aktienengagement um 1,2 Mrd € beziehungsweise um 1,0 Mrd €.
Investmentfonds
Inländische Investmentfonds konnten im September Anteilscheine für 3,0 Mrd € am deutschen Markt absetzen. Dieser Mittelzufluss kam im Ergebnis ausschließlich den institutionellen Anlegern vorbehaltenen Spezialfonds zugute (3,3 Mrd €). Unter den Publikumsfonds konnten vor allem Offene Immobilienfonds neue Anteile am Markt platzieren (0,3 Mrd €). Hingegen verzeichneten vor allem Rentenfonds sowie Aktienfonds Mittelabflüsse in Höhe von 0,4 Mrd € beziehungsweise 0,3 Mrd €. Am deutschen Markt engagierte ausländische Fondsgesellschaften konnten Anteilscheine für netto 0,7 Mrd € absetzen. Erworben wurden Investmentzertifikate im Ergebnis überwiegend von heimischen Nichtbanken (3,6 Mrd €), daneben aber auch von inländischen Kreditinstituten (0,3 Mrd €). Ausländische Investoren verkauften dagegen per saldo Anteilscheine inländischer Fonds für 0,2 Mrd €.