Die deutsche Zahlungsbilanz im Februar 2024
Leistungsbilanzüberschuss gestiegen
Die deutsche Leistungsbilanz verzeichnete im Februar 2024 einen Überschuss von 29,8 Mrd €. Das Ergebnis lag um 1,8 Mrd € über dem Niveau des Vormonats. Zwar verminderte sich der Aktivsaldo im Bereich der „unsichtbaren“ Leistungstransaktionen, die neben Dienstleistungen auch Primär- und Sekundäreinkommen umfassen. Stärker weitete sich jedoch der Überschuss im Warenhandel aus.
Im Warenhandel erhöhte sich der positive Saldo im Berichtsmonat um 3,0 Mrd € auf 27,2 Mrd €, da die Einkünfte expandierten und die Aufwendungen nahezu unverändert blieben.
Bei den „unsichtbaren“ Leistungstransaktionen sank der Überschuss um 1,1 Mrd € auf 2,5 Mrd €. Ausschlaggebend dafür waren niedrigere Nettoeinkünfte bei den Primäreinkommen (10,3 Mrd € nach 12,4 Mrd € im Januar). Während die Einnahmen im Februar leicht nachgaben, stiegen vor allem die Aufwendungen für Dividendenzahlungen an ausländische Kapitalgeber für deren Wertpapierengagements. Das Defizit bei den Sekundäreinkommen war mit 4,6 Mrd € nur geringfügig größer als im Vormonat. Dagegen verminderte sich der Passivsaldo bei den Dienstleistungen um 1,2 Mrd € auf 3,1 Mrd €. Im Einzelnen gab es auf beiden Bilanzseiten zwar überwiegend kleinere Rückgänge in mehreren Positionen, aber spürbar geringere Ausgaben für sonstige unternehmensbezogene Dienste.
Netto-Kapitalimporte im Wertpapierverkehr
Die internationalen Finanzmärkte standen im Februar unter den Eindrücken einer sich weiter robust entwickelnden US-Konjunktur und einer etwas höher als erwartet ausgefallenen Inflationsrate in den USA. Im grenzüberschreitenden Wertpapierverkehr Deutschlands ergaben sich Netto-Kapitalimporte von 5,4 Mrd € (nach 3,7 Mrd € im Januar). Ausländische Anleger nahmen per saldo deutsche Wertpapiere für 14,0 Mrd € in ihre Portfolios auf. Sie erwarben in größerem Umfang Anleihen (23,4 Mrd €), vorwiegend öffentliche Titel. Hingegen trennten sie sich im Ergebnis von Geldmarktpapieren (8,6 Mrd €), Investmentzertifikaten (0,5 Mrd €) und Aktien (0,3 Mrd €). Anleger in Deutschland kauften ihrerseits ausländische Wertpapiere für netto 8,6 Mrd €. Dabei fragten sie Anleihen (5,2 Mrd €), Investmentzertifikate (3,2 Mrd €) sowie Geldmarktpapiere (1,5 Mrd €) nach. Hingegen veräußerten sie ausländische Aktien (1,4 Mrd €).
Die Transaktionen mit Finanzderivaten führten im Februar per saldo zu Mittelabflüssen von 5,6 Mrd € (nach 2,5 Mrd € im Januar).
Bei den Direktinvestitionen ergaben sich im Februar Netto-Kapitalexporte von 5,8 Mrd € (nach Netto-Kapitalimporten im Januar von 2,9 Mrd €). Die deutschen Direktinvestitionen im Ausland stiegen transaktionsbedingt um 6,7 Mrd €. Deutsche Unternehmen stockten ihr Beteiligungskapital im Ausland um 8,3 Mrd € auf, im Ergebnis ausschließlich über reinvestierte Gewinne. Hingegen überwogen im konzerninternen Kreditverkehr die Tilgungen (1,6 Mrd €). Ausländische Unternehmen führten verbundenen Unternehmen in Deutschland zusätzliche Direktinvestitionsmittel von 0,9 Mrd € zu. Sie erhöhten das Beteiligungskapital (3,3 Mrd €) und verringerten das Kreditvolumen (2,4 Mrd €).
Im übrigen statistisch erfassten Kapitalverkehr, der Finanz- und Handelskredite (soweit diese nicht zu den Direktinvestitionen zählen), Bankguthaben und sonstige Anlagen umfasst, ergaben sich im Februar per saldo Netto-Kapitalexporte von 9,8 Mrd € (nach 13,5 Mrd € im Januar). Dazu trugen insbesondere höhere Netto-Forderungen der Bundesbank bei (25,0 Mrd €). Die Forderungen der Bundesbank gegenüber der EZB aus TARGET-Salden stiegen um 33,6 Mrd €. Zugleich stiegen ihre Verbindlichkeiten in Form von Bargeld und ausländischen Einlagen, wenn auch in geringerem Maße. Die Monetären Finanzinstitute ohne Bundesbank verzeichneten im Januar Netto-Kapitalimporte von 11,7 Mrd € im übrigen Kapitalverkehr. Auch die Transaktionen von Unternehmen und Privatpersonen (2,7 Mrd €) und des Staates (0,8 Mrd €) führten zu Netto-Kapitalimporten.
Die Währungsreserven der Bundesbank stiegen im Februar – zu Transaktionswerten gerechnet – um 1,2 Mrd €.