Unternehmensabschlüsse

Statistiken zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage nichtfinanzieller Unternehmen

Das statistische Informationssystem der Bundesbank umfasst ein breites Spektrum detaillierter statistischer Daten und Indikatoren zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des deutschen nichtfinanziellen Unternehmenssektors auf der Grundlage von Einzelabschlüssen wie Konzernabschlüssen. In Zusammenarbeit mit dem Europäischen Ausschuss der Bilanzzentralen (European Committee of Central Balance Sheet Data Offices, ECCBSO) werden außerdem auch entsprechende Angaben für die europäische Wirtschaft bereitgestellt.

Unternehmensabschlussstatistik (auf Basis von Einzelabschlüssen)

Die Unternehmensabschlussstatistik auf Einzelabschlussbasis besteht seit über 50 Jahren. Seit 1997 basiert sie auf dem Jahresabschlussdatenpool. Dieser führt Bilanzen und Erfolgsrechnungen rechtlich selbständiger nichtfinanzieller deutscher Unternehmen aus unterschiedlichen Quellen zusammen. Dazu zählen anonymisierte Angaben von Kreditinstituten und Kreditversicherern sowie Daten aus dem Refinanzierungsgeschäft der Bundesbank und aus öffentlichen Quellen. Insgesamt stehen auf diese Weise jährlich Einzelabschlüsse von ca. 130.000 Unternehmen zur Verfügung, die etwa zwei Drittel der Umsätze nichtfinanzieller deutscher Unternehmen abdecken.

Die Unternehmensabschlussstatistik stellt hochgerechnete Reihen der Bilanz und Erfolgsrechnung für den weit überwiegenden Teil des inländischen nichtfinanziellen Unternehmenssektors bereit, die zusätzlich nach Wirtschaftsbereichen bzw. Größenklassen und Rechtsformgruppen differenziert werden. Die Ergebnisse werden einmal jährlich im Monatsbericht kommentiert und in Form langer Reihen in der Statistischen Fachreihe Jahresabschlussstatistik (Hochgerechnete Angaben) publiziert. Eine noch darüber hinausgehende Form der Auswertung erfolgt in der den Statistischen Fachreihen Jahresabschlussstatistik (Verhältniszahlen) und Jahresabschlussstatistik (Verhältniszahlen – vorläufig). Hier liegt der Fokus auf Kennzahlen, die stärker nach Branchen, Größenklassen und Rechtsformen disaggregiert sind. Neben gewichteten Durchschnitten werden auch Quartile als statistisches Maß für die Berechnung von Verteilungen innerhalb der jeweiligen Firmengruppe publiziert.

Die Bundesbank liefert daneben auch statistische Kennzahlen aus Jahresabschlüssen deutscher Unternehmen für Vergleiche zwischen europäischen Ländern. Diese Angaben werden nach harmonisierten Konzepten, die unter der Verantwortung des ECCBSO erarbeitet wurden, erstellt und in der gemeinsamen Datenbank BACH (Bank for Accounts of Companies Harmonized) zusammengeführt. 

Konzernabschlussstatistik

Die Datenbasis der Konzernabschlussstatistik liegt in den Abschlüssen von ca. 230 nichtfinanziellen Unternehmensgruppen, die im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse zugelassen sind. Im Unterschied zu den Einzelabschlüssen werden die Konzernabschlüsse nach internationalen Rechnungslegungsvorschriften (IFRS‌‌) aufgestellt und sind durch die Konsolidierung ihrer weltweit tätigen Tochtergesellschaften um konzerninterne Transaktionen sowie Kapitalverflechtungen und Schuldbeziehungen bereinigt.

Die Konzernabschlussstatistik ermöglicht es damit, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der großen deutschen Unternehmensgruppen auf konsolidierter Basis zeitnah zu analysieren. Die Zeitreihen werden im statistischen Teil des Monatsberichts, und in der Statistischen Fachreihe Konzernabschlussstatistik veröffentlicht.

Weitere Auswertungen von Konzernabschlüssen werden auf Jahresbasis über die Datenbank ERICA (European Records of IFRS Consolidated Accounts) des ECCBSO vorgenommen. Insgesamt stehen Analysen zur Bilanz und Ertragslage von jährlich ca. 1.000 konsolidierten Abschlüssen börsennotierter europäischer Unternehmensgruppen zur Verfügung, die nach Wirtschaftszweigen und Größenklassen gesondert ausgewertet werden.