Ökologische Ordnungspolitik gestalten

Wie lässt sich die ökologische Transformation finanzieren?

Beim vierten Teil der Veranstaltungsreihe „Ökologische Ordnungspolitik gestalten“ diskutierten Fachleute aus der Wissenschaft, Politik und öffentlichen Institutionen über die Finanzierung der ökologischen Transformation. Bundesbank-Vizepräsidentin Claudia Buch führte in die Veranstaltung ein, die die Bundesbank gemeinsam mit dem Zentrum Liberale Moderne und dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung organisierte.

Auf dem Panel diskutierten Ottmar Edenhofer, Direktor und Chefökonom des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Alexandra Jour-Schröder, stellvertretende Generaldirektorin bei der Europäischen Kommission, Bundesbankvorstandsmitglied Sabine Mauderer, Michael Peters von Finanzwende Recherche, und Jörg Rocholl, Präsident der European School of Management and Technology (ESMT) Berlin.

Stabile Preise als Basis für wirksame Klimapolitik

Buch betonte in ihrem Eingangsstatement, dass die Gestaltung der ökologischen Transformation einen maßgeblichen Einfluss auf das Umfeld habe, in dem Notenbanken operierten. So entstünden auf dem Weg zu einer CO2-neutralen Wirtschaft Risiken, die auf die Finanzstabilität wirkten. Außerdem würden die Anpassungen von Haushalten und Unternehmen die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und die Preise beeinflussen. Angesichts der aktuell sehr hohen Preissteigerungsraten sei es die Aufgabe der Notenbanken dafür zu sorgen, dass sich die hohe Inflation nicht verfestige. „Denn stabile Preise und stabile Finanzmärkte sind letztlich auch die Basis dafür, dass Klimapolitik wirken kann“, so Buch.

Unter der Moderation von Margaret Heckel diskutierten die Gäste anschließend darüber, wie der ökologische Wandel finanziert werden kann und welche Rolle Privatwirtschaft, Staat und Notenbanken dabei spielen. Einig waren sich die Panelistinnen und Panellisten darin, dass sich sowohl der Staat als auch die Privatwirtschaft an der nachhaltigen Finanzierung der ökologischen Transformation beteiligen müssten und dass sich der Anpassungsdruck durch den Angriff Russlands auf die Ukraine massiv verschärft habe. Aber auch die Notenbanken müssten durch die Sicherung der Preisstabilität und eines robusten Finanzsystems dafür sorgen, dass die Marktmechanismen einwandfrei funktionierten.

Kontrovers wurde aber auch darüber diskutiert, inwiefern sich die Finanzströme bereits in Richtung erneuerbarer Energien verschoben hätten, oder ob das weltweite Finanzsystem weiterhin auf fossile Energieträger baue und nachhaltige Finanzprodukte nur ein Nischenprodukt seien. Zudem debattierten die Teilnehmenden darüber, wie die Energieversorgung in Deutschland und Europa langfristig aussehen werde und welcher Rahmen dafür von der Politik gesetzt werden müsse.