Kraft und Thiele betonen Bedeutung solider Staats­finanzen

Carl-Ludwig Thiele bei seiner Rede beim Neujahrsempfang ©Anette Schmitz / Deutsche Bundesbank
Carl-Ludwig Thiele
Rund 200 Gäste aus Politik und Wirtschaft waren der Einladung der Hauptverwaltung der Bundesbank in Nordrhein-Westfalen zum traditionellen Neujahrsempfang am 4. Februar 2015 gefolgt. Bundesbankvorstand Carl-Ludwig Thiele zeigte in seiner Rede die Perspektiven für das laufende Jahr auf. Neben der aktuellen konjunkturellen Lage verwies er auch auf die guten Wachstumsaussichten der deutschen Volkswirtschaft: "Dazu haben die Strukturreformen am Arbeitsmarkt und die in Angriff genommene Haushaltskonsolidierung beigetragen, aber auch das verantwortungsvolle Verhalten der Tarifparteien und die geringe Verschuldung der Unternehmen", sagte Thiele. Er sieht aber auch eine Reihe von Herausforderungen wie die demographische Entwicklung und dauerhaft solide Staatsfinanzen. Zur aktuellen Entwicklung im Euroraum sagte er: "Um die Währungsunion dauerhaft als Stabilitätsunion zu bewahren, müssen wir deshalb die Balance von Kontrolle und Haftung wieder herstellen."

Von links: Carl-Ludwig Thiele, Hannelore Kraft, Margarete Müller, Garrelt Duin ©Anette Schmitz / Deutsche Bundesbank
Von links: Carl-Ludwig Thiele, Hannelore Kraft, Margarete Müller, Garrelt Duin
Hannelore Kraft, Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen, unterstrich in ihrer Rede beim Neujahrsempfang ebenfalls die Bedeutung von soliden Staatsfinanzen. Ihr Land werde ab 2020 die Schuldenbremse einhalten, sagte Kraft. Die SPD-Ministerpräsidentin nutzte den traditionellen Jahresempfang der Bundesbankhauptverwaltung in Nordrhein-Westfalen auch zu einem Besuch der Filiale Düsseldorf. In Begleitung von Margarete Müller, Präsidentin der Hauptverwaltung, und Bundesbankvorstand Thiele ließ sie sich von den Mitarbeitern der Geldbearbeitung erläutern, wie die Bundesbank Wirtschaft und Bevölkerung in Düsseldorf und Umgebung mit Bargeld versorgt. Die Bundesbank sei ihr aus der Zeit ihrer Bankausbildung bekannt, erklärte Kraft. Damals hatte sie gelegentlich Bargeld ihrer Bank bei der Bundesbank einzahlen müssen.