Deutsche Wirtschaft Ende 2018 wohl nur leicht gewachsen
Die deutsche Wirtschaft ist nach Einschätzung der Bundesbank im Jahresschlussquartal 2018 wieder gewachsen, wenn auch nur verhalten. Die nach dem Dämpfer im Sommerquartal anfänglich erwartete Rückkehr zu einem ähnlich kräftigen Expansionstempo wie im ersten Halbjahr 2018 werde damit wohl nicht erreicht, heißt es im jüngst veröffentlichten Monatsbericht.
Kräftiger Dämpfer für Industrieproduktion
Zurückzuführen ist dies dem Bericht zufolge primär auf die enttäuschende Entwicklung in der Industrie. Im November verringerte sich die Industrieproduktion kräftig, saisonbereinigt ging sie gegenüber dem Vormonat um 1 ¾ Prozent zurück. Auch im Mittel der Monate Oktober und November verfehlte sie den Stand des dritten Quartals erheblich. „Die Abwärtsbewegung fiel dabei zuletzt über die Branchen breit gestreut aus“
, schreiben die Ökonominnen und Ökonomen. Auch der Auftragseingang in der deutschen Industrie ging im November deutlich zurück. Gegenüber dem Vormonat sank er saisonbereinigt um 1 Prozent.
In der Automobilbranche zieht sich die Produktionsschwäche nach Einschätzung der Bundesbank merklich länger hin als erwartet. So normalisiere sich die Produktion nur sehr zögerlich, nachdem es in den Sommermonaten infolge der Einführung eines neuen Emissionstestverfahrens zu umfangreichen Ausfällen gekommen war. Konjunkturindikatoren wie Auftragseingänge und Neuzulassungen deuteten zwar auf eine bald wieder höhere Kraftfahrzeugfertigung hin. Ungeachtet dessen lag aber die Zahl der produzierten Pkw nach Angaben des Verbands der Automobilindustrie im Dezember saisonbereinigt nur vergleichsweise wenig über dem November-Wert und noch ganz erheblich unter dem Stand der Frühjahrsmonate.
In anderen Branchen des Verarbeitenden Gewerbes ging die Produktion im November der Bundesbank zufolge breit gefächert und kräftig zurück. „Auch für das vierte Vierteljahr insgesamt ist daher inzwischen von einem deutlichen Rückgang der Industrieerzeugung auszugehen“
, heißt es im Monatsbericht.
Positive Impulse vom privaten Verbrauch
Positive Impulse dürften den Fachleuten zufolge vor dem Hintergrund der nach wie vor ausgezeichneten Arbeitsmarktlage und der kräftigen Lohnzuwächse vom privaten Verbrauch gekommen sein. Dafür sprächen die im November stark gestiegenen Umsätze im Einzelhandel.
Wachstum im Gesamtjahr 2018 schwächer als zuvor
Im Gesamtjahr 2018 wuchs das reale Bruttoinlandsprodukt nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes um 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit legte die gesamtwirtschaftliche Leistung nach dem kräftigen Wachstum von 2,2 Prozent im Vorjahr merklich schwächer zu.