Deutsche Schuldenquote 2021 auf 69,3 Prozent gestiegen
Im zweiten Jahr der Corona-Pandemie sind die deutschen Staatsschulden um 162 Milliarden Euro auf 2,476 Billionen Euro gestiegen. Die Schuldenquote, das heißt der Schuldenstand im Verhältnis zum nominalen Bruttoinlandsprodukt, erhöhte sich 2021 von 68,7 Prozent auf 69,3 Prozent. Der Referenzwert des Maastricht-Vertrages von 60 Prozent wird damit wie im Vorjahr deutlich überschritten.
Trotz des deutlichen Schuldenzuwachses stieg die Schuldenquote nur um 0,6 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Grund dafür war das starke Wachstum des nominalen Bruttoinlandsprodukts. Dies legte auch infolge der anziehenden Preisentwicklung im Jahr 2021 um 6 Prozent zu. Das starke BIP-Wachstum glich den Effekt des Schuldenanstiegs auf die Quote zu einem guten Teil aus.
Der weit überwiegende Teil des Schuldenanstiegs ging auf das gesamtstaatliche Defizit von 132 Milliarden Euro zurück. Mit den restlichen neuen Schulden finanzierte der Staat den Aufbau von Finanzvermögen. Dabei handelt es sich zum guten Teil um Liquiditätsreserven, die als Einlagen im Bankensystem gehalten wurden.
Die von der Bundesbank ermittelte Staatsverschuldung gemäß dem Maastricht-Vertrag ist Bestandteil der sogenannten Maastricht-Meldung. Die EU-Mitgliedstaaten melden jeweils Ende März und Ende September Daten zum staatlichen Finanzierungssaldo und zur Verschuldung an die Europäische Kommission. Das Statistische Bundesamt berechnet hierfür den Saldo (Defizit/Überschuss).