Bundesbank schließt Goldverlagerung vorzeitig ab
50,6 Prozent der deutschen Goldreserven lagern nun in Deutschland. Dieses Ziel hatte sich die Deutsche Bundesbank 2013 gesetzt - spätestens im Jahr 2020 sollte es erreicht sein. "Das gesamte Lagerstellenkonzept wurde damit insgesamt rund drei Jahre vor dem geplanten Termin abgeschlossen"
, sagte Bundesbankvorstand Carl-Ludwig Thiele vor Vertretern der Presse.
Hunderte Tonnen schrittweise nach Frankfurt gebracht
Das Konzept sah vor, dass im Jahr 2020 die Hälfte der deutschen Goldreserven in eigenen Tresoren in Frankfurt am Main lagert. In mehreren Schritten wurden dazu rund 300 Tonnen Gold aus New York und rund 374 Tonnen Gold aus Paris in die Mainmetropole gebracht.
Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die Verlagerungen:
Aus Paris | Aus New York |
Gesamt | Anteil | |
in Tonnen | in Prozent | |||
2013 verlagert | 32 t |
5 t |
37 t |
5 % |
2014 verlagert | 35 t |
85 t |
120 t |
18 % |
2015 verlagert | 111 t |
99 t |
210 t |
31 % |
2016 verlagert | 105 t |
111 t |
216 t |
32 % |
2017 verlagert | 91 t |
./. |
91 t |
14 % |
Gesamt |
374 t |
300 t |
674 t |
100 % |
Aktuell lagert das deutsche Gold nun nur noch an drei Standorten: Bei der Deutschen Bundesbank in Frankfurt am Main und den beiden Partnernotenbanken Federal Reserve Bank in New York und Bank of England in London. Die Banque de France bewahrt nun kein deutsches Gold mehr auf.
Wie das Gold auf die verbleibenden Lagerstellen verteilt ist, zeigt die nächste Tabelle:
|
Bestand in Tonnen* |
Anteil in Prozent |
Deutsche Bundesbank, Frankfurt am Main | 1.710 t |
50,6 % |
Federal Reserve Bank, New York | 1.236 t |
36,6 % |
Bank of England, London | 432 t |
12,8 % |
Gesamt | 3.378 t |
100,0 % |
* gerundet |
Die Bundesbank orientiert sich mit ihrem Lagerstellenkonzept an den beiden wichtigsten Funktionen der Goldreserven: der Vertrauensbildung im Inland und der Möglichkeit, innerhalb kürzester Zeit Gold in Fremdwährungen an Goldhandelsplätzen im Ausland tauschen zu können.
Prüfung auf Echtheit bei Ankunft der Goldbarren
Expertinnen und Experten der Deutschen Bundesbank kontrollierten den Eingang und die Echtheit sowie Feingehalt und Gewicht der Goldbarren. Eine aktualisierte Goldbarrenliste wird die Bundesbank im Frühjahr 2018 zum Stand 31. Dezember 2017 veröffentlichen.