Bundesbank richtet internationale Herbstkonferenz aus
Bei der Herbstkonferenz der Bundesbank in Frankfurt am Main ging es in diesem Jahr um die Herausforderungen, denen Finanzmärkte, -intermediäre und Zentralbanken gegenüberstehen. Die Konferenz wurde vom Forschungszentrum der Bundesbank zusammen mit der Humboldt-Universität zu Berlin ausgerichtet. Die internationalen Gäste und Vortragenden kamen unter anderem von der Fed, der Europäischen Zentralbank, der Bank of England, vom King’s College London sowie den Universitäten Humboldt, Princeton und vielen weiteren. Falko Fecht, Leiter des Forschungszentrums der Bundesbank, begrüßte die Teilnehmenden und stellte die Referentinnen und Referenten und ihre Themen vor.
Auswirkungen von Maßnahmen evaluieren
Bundesbankpräsident Joachim Nagel wendete sich per Videobotschaft an die Teilnehmenden. In seiner Rede erinnerte er daran, dass die Zentralbanken seit der globalen Finanzkrise weltweit ihre Bilanzen ausgeweitet, das Finanzsystem mit zusätzlicher Liquidität versorgt und ihre Sicherheitenrahmen erweitert haben. Um die Stabilität des Finanzsystems zu erhöhen, sei zudem die Regulierung der Finanzmärkte angepasst worden. Diese Maßnahmen seien zwar zielführend gewesen, hätten jedoch auch Nebenwirkungen für die Finanzmärkte gehabt, so der Bundesbankpräsident. Die politisch Verantwortlichen sowie Regulierungsbehörden seien daher gut beraten, die Auswirkungen ihrer Maßnahmen zu evaluieren.
Digitales Zentralbankgeld im Fokus
Im Einzelnen befasste sich die erste Session der Konferenz mit Finanzinstituten, die nicht zu Banken zählen: darunter unter anderem Versicherungsunternehmen sowie Investment-, Geldmarkt- und Hedgefonds. Der Sektor ist stark vernetzt – sowohl mit anderen Sektoren als auch über Ländergrenzen hinweg. Annette Vissing-Jørgensen (Federal Reserve Board) referierte zum Thema „Balance sheet policy above the effective lower bound“. Die Schwerpunkte weiterer Sessions bildeten die Themen Kreditwesen und Einlagenströme sowie digitales Zentralbankgeld. Mit letzterem setzen sich derzeit Zentralbanken weltweit auseinander. Das Eurosystem selbst arbeitet am Projekt digitaler Euro.
Eine vierte Session befasste sich mit den Auswirkungen von Interventionen der Zentralbanken auf das Marktverhalten. In der abschließenden Podiumsdiskussion Karsten Stroborn (Deutsche Bundesbank), Claudio Borio (Bank for International Settlements), Kyell G. Nyborg (University of Zurich) und Imène Rahmouni-Rousseau (Europäische Zentralbank) lag der Schwerpunkt auf dem Thema „Zukunft der Banken“ sowie der Überprüfung des geldpolitischen Handlungsrahmens der EZB.
Weiterführende Informationen
in englischer Sprache