Fälschungen im Jahr 2021 um 28,6 Prozent gesunken
Die Bundesbank hat in Deutschland im Jahr 2021 rund 42.000 falsche Euro-Banknoten im deutschen Zahlungsverkehr registriert. Das entspricht einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr von 28,6 Prozent. Der dadurch entstandene Schaden betrug 1,9 Millionen Euro.
Den deutlichen Rückgang beim Falschgeld führt Johannes Beermann, das für Bargeld zuständige Mitglied im Bundesbank-Vorstand, auf die verminderten Absatzmöglichkeiten für die Hersteller und Verbreiter von Falschgeld zurück. „Es bestanden große Einschränkungen gerade in Bereichen, in denen überwiegend mit Bargeld bezahlt wird, wie Jahrmärkte oder Weihnachtsmärkte“,
sagte Beermann.
Rückgang der Fälschungen von „MovieMoney“ und „Prop copy“
Mit insgesamt 42.000 falschen Banknoten entfielen in Deutschland im Jahr 2021 fünf falsche Noten auf 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Im Euroraum waren es zehn falsche Noten auf 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner.
Bei einem Großteil der Fälschungen handelte es sich wie im Vorjahr um das sogenannte „Prop copy" oder „MovieMoney". Die mit dem Aufdruck „Prop copy“ oder „MovieMoney“ versehenen Banknoten weisen keinerlei Sicherheitsmerkmale auf und sind somit leicht erkennbare Fälschungen.
Die Anzahl von 10- und 20-Euro-Fälschungen mit dieser Aufschrift gingen im Jahr 2021 um rund 51 Prozent zurück. Insgesamt entfielen in Deutschland rund 78 Prozent des Falschgeldaufkommens auf die 20- und 50-Euro-Banknoten. Die folgende Tabelle zeigt, wie sich die Fälschungen 2021 verteilen.
Noten |
Anzahl |
Anteil (gerundet) |
5 € |
711 |
2 % |
10 € |
4.536 |
11 % |
20 € |
16.888 |
40 % |
50 € |
16.157 |
38 % |
100 € |
2.545 |
6 % |
200 € |
340 |
1 % |
500 € |
773 |
2 % |
Gesamt |
41.950 |
Die Zahl der Fälschungen lag im zweiten Halbjahr 2021 mit rund 20.550 Stück niedriger als im ersten Halbjahr (21.400 Stück).
Anzahl falscher Münzen ebenfalls leicht rückläufig
Die Anzahl falscher Münzen in Deutschland ist leicht gesunken. 2021 konnten rund 41.100 falsche Münzen im deutschen Zahlungsverkehr festgestellt werden. Im Vorjahr lag das Aufkommen bei rund 44.800 falschen Münzen. Damit entfielen in Deutschland rechnerisch fünf falsche Münzen auf 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Am häufigsten gefälscht wurden 2-Euro-Münzen mit einem Anteil von 93 Prozent.
Die Fälschungen traten ausschließlich bei den drei höchsten Stückelungen auf und verteilten sich im Jahr 2021 wie folgt:
Münzen |
Anzahl |
Anteil (gerundet) |
50 Cent |
439 |
1 % |
1 € |
2.624 |
6 % |
2 € |
38.069 |
93 % |
Gesamt |
41.132 |
Weniger Falschgeld im Euroraum
Im Euroraum ist das Falschgeldaufkommen im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr auf ein historisch niedriges Niveau gesunken. Insgesamt wurden 347.000 gefälschte Banknoten registriert. Dies entspricht einem Rückgang um 113.000 Stücke (-24,6 Prozent) gegenüber dem Vorjahr. Wie in Deutschland sind auch auf europäischer Ebene merklich weniger 50‑Euro-Fälschungen aufgetreten (-17,5 Prozent).
Etwa 34 Prozent aller registrierten Fälschungen entfielen dabei auf den 50-Euro-Schein, während die 20-Euro-Fälschungen mit 32,1 Prozent auf dem zweiten Platz lagen. Der durch Falschgeld verursachte Schaden für den Euroraum war mit 17,5 Millionen Euro niedriger als im Jahr 2020 (21,5 Millionen Euro). Der deutsche Anteil an Falschgeld betrug lediglich 12,1 Prozent am Gesamtaufkommen im Euroraum.
Falsche Banknoten erkennen
Jeder kann Banknoten schnell selbst prüfen nach dem Prinzip „Fühlen-Sehen-Kippen“. Für Falschgeld gibt es keinen Ersatz.
Mehrere Sicherheitsmerkmale kann man bei diesem Verfahren prüfen:
- Fühlen:
- Banknotenpapier hat ein besonderes Griffgefühl. Es fühlt sich griffig und fest an. (Ausnahme: 5- und 10-Euro-Noten sind lackiert und fühlen sich deshalb glatt und fest an.) Schon beim Anfassen der Banknote können so einfache Fälschungen oft erkannt werden. Zur Sicherheit empfehlen wir jedoch, weitere Merkmale zu prüfen.
- Auf der Vorderseite der Banknoten sind zum Beispiel hervorgehobene Teile des Druckbildes als Relief zu fühlen. Am linken Rand findet sich in der Europa-Serie der Schriftzug „BCE ECB EЦБ EZB EKP EKT EKB BĊE EBC“ (sowie „ESB“ ab der 50-Euro-Note) und zusätzlich Schraffuren am rechten und linken Rand.
- Sehen:
- Das Wasserzeichen lässt sich im unbedruckten Bereich jeder Note als Schattenbild sehen, wenn man sie gegen das Licht hält.
- Im oberen Bereich des Hologrammstreifens befindet sich bei der Europa-Serie ab der 20-Euro-Note ein durchsichtiges Fenster. Es zeigt eine Abbildung des Gesichts der Europa.
- Kippen:
- Die Hologrammelemente verändern sich beim Kippen der Banknote. Es zeigen sich regenbogenfarbige Effekte, welche die Motive umgeben.
- Die Banknoten der Europa-Serie weisen zudem auf der Vorderseite links unten die Smaragdzahl auf: Beim Kippen verändert sich die Farbe, und ein heller Balken wandert auf- beziehungsweise abwärts.
Bei der Prüfung einer verdächtigen Banknote sollte man eine zweifelsfrei echte Banknote zum Vergleich heranziehen.
Münzen auf Echtheit prüfen
Folgende Hinweise können die Echtheitsprüfung von Münzen erleichtern:
- Bei echten Münzen tritt das Münzbild deutlich abgegrenzt aus dem Münzgrund hervor. Münzfälschungen wirken dagegen oft verschwommen und weisen häufig Unebenheiten auf.
- Die Farbtönung weicht in der Regel von echten Münzen ab.
- Die Randprägungen der echten 2-Euro-Münzen sind gestochen scharf in den Münzrand eingeprägt. Fälschungen weisen häufig unvollständige oder unregelmäßige Randprägungen auf.
- Echte 1-Euro- und 2-Euro-Münzen sind nur schwach magnetisch. Sie bleiben zwar am Magneten haften, lassen sich dann aber auch leicht wieder ablösen. Fälschungen hingegen werden in der Regel nicht angezogen oder haften sehr fest am Magneten.
Angebote zur Falschgeldprävention
Die Bundesbank bietet über ihr Filialnetz unentgeltliche Schulungen für Kreditwirtschaft, Einzelhandel und andere Interessierte an. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bekommen dort auch typische Fälschungen zum Fühlen, Sehen und Kippen vorgestellt. Die Kontaktdaten unserer Filialen finden Sie auf der Webseite der Bundesbank. Weiterhin können kostenlos Informationsmaterialien (Broschüren und Poster) bei der Bundesbank bestellt werden. Zudem kann über die Internetseite der Bundesbank ein interaktives Lernprogramm "Falschgeld erkennen" aufgerufen werden.