Weniger Falschgeld im Umlauf Deutlicher Rückgang an falschen Banknoten

Die Deutsche Bundesbank hat im Jahr 2021 rund 42.000 falsche Euro-Banknoten im Nennwert von 1,9 Millionen Euro im deutschen Zahlungsverkehr registriert. Damit sank die Anzahl der Fälschungen gegenüber dem Vorjahr um 28,6 Prozent. Der Nennwert der sichergestellten Banknoten ging um 34,5 Prozent zurück. 

„Die Falschgeldzahlen sind deutlich zurückgegangen. Das dürfte an den verminderten Absatzmöglichkeiten für die Hersteller und Verbreiter von Falschgeld gelegen haben. Es bestanden große Einschränkungen gerade in Bereichen, in denen überwiegend mit Bargeld bezahlt wird, wie Jahrmärkte oder Weihnachtsmärkte“, sagte Johannes Beermann, das für Bargeld zuständige Mitglied im Bundesbank-Vorstand. „Bei einem Großteil der Fälschungen handelte es sich wie im Vorjahr um das sogenannte Prop copy oder MovieMoney, also um leicht erkennbare Fälschungen“, so Beermann. Die mit dem Aufdruck „Prop copy“ oder „MovieMoney“ versehenen Banknoten weisen keinerlei Sicherheitsmerkmale auf, nicht einmal Wasserzeichen oder Sicherheitsfaden. „Es lohnt sich immer, einen Kontrollblick auf Banknoten zu werfen, die man in die Hand bekommt“, weiß Beermann. 

Die Fälschungen verteilten sich 2021 wie folgt auf die einzelnen Stückelungen:

Noten

Anzahl

Anteil (gerundet)

711

2 %

10 

4.536

11 %

20 

16.888

40 %

50 

16.157

38 %

100 

2.545

6 %

200 

340

1 %

500 

773

2 %

Gesamt

41.950

Die Zahl der Fälschungen lag im zweiten Halbjahr 2021 mit rund 20.550 Stück niedriger als im ersten Halbjahr (21.400 Stück).

Falsche Banknoten erkennen

Da Falschgeld nicht ersetzt wird, sollte jeder die Banknoten, die er bekommt, nach dem Prinzip „Fühlen-Sehen-Kippen“ selbst prüfen. Dabei empfiehlt es sich, eine verdächtige Banknote mit einer zweifelsfrei echten Banknote zu vergleichen und stets mehrere Sicherheitsmerkmale zu betrachten. 

MovieMoney und Prop copy ist bereits an der Beschriftung zu erkennen.

Movie money

Alle Fälschungen lassen sich anhand folgender Merkmale erkennen: 

  • Fühlen:
    • Banknotenpapier fühlt sich griffig und fest an. [1] Schon beim Anfassen der Banknote können so einfache Fälschungen oft erkannt werden. Zur Sicherheit empfehlt die Bundesbank jedoch, weitere Merkmale zu prüfen. 
    • Auf der Vorderseite der Banknoten sind zum Beispiel hervorgehobene Teile des Druckbildes als Relief zu fühlen. Am linken Rand findet sich in der Europa-Serie der Schriftzug „BCE ECB EЦБ EZB EKP EKT EKB BĊE EBC“ (sowie „ESB“ ab der 50-Euro-Note) und zusätzlich Schraffuren am rechten und linken Rand.
  • Sehen:
    • Das Wasserzeichen lässt sich im unbedruckten Bereich jeder Note als Schattenbild sehen, wenn man sie gegen das Licht hält. 
    • Im oberen Bereich des Hologrammstreifens befindet sich bei der Europa-Serie ab der 20-Euro-Note ein durchsichtiges Fenster. Es zeigt ein Porträt der Europa, einer Figur aus der griechischen Mythologie. 
  • Kippen:
    • Die Hologrammelemente verändern sich beim Kippen der Banknote. Es zeigen sich regenbogenfarbige Effekte, welche die Motive umgeben.
    • Die Banknoten der Europa-Serie weisen zudem auf der Vorderseite links unten die Smaragdzahl auf: Beim Kippen verändert sich die Farbe, und ein heller Balken wandert auf- bzw. abwärts.
    • Die 100- und 200-Euro-Banknoten wurden zusätzlich sicherheitstechnisch aufgewertet: In der Smaragdzahl sind mehrere Euro-Symbole zu sehen, die ihre Größe und Farbe ändern. Im Hologramm ist das Satellitenmerkmal zu finden. Hier kreisen zwei Euro-Zeichen um die Wertzahl.

Anzahl falscher Münzen ebenfalls rückläufig

Im Jahr 2021 wurden rund 41.100 falsche Münzen im deutschen Zahlungsverkehr festgestellt. Im Vorjahr lag das Aufkommen noch bei rund 44.800 falschen Münzen. Damit entfielen in Deutschland rechnerisch fünf falsche Münzen auf 10.000 Einwohner.

Die Fälschungen traten ausschließlich bei den drei höchsten Stückelungen auf und verteilten sich im Jahr 2021 wie folgt:

Münzen

Anzahl

Anteil (gerundet)

50 Cent

439

1 %

2.624

6 %

38.069

93 %

Gesamt

41.132

Mit rund 26.500 Stück lag die Zahl falscher Münzen im zweiten Halbjahr deutlich über der im ersten Halbjahr 2021 registrierten Anzahl (rund 14.600 Fälschungen).

Münzen auf Echtheit prüfen

Folgende Hinweise können die Echtheitsprüfung von Münzen erleichtern:

  • Bei echten Münzen tritt das Münzbild deutlich abgegrenzt aus dem Münzgrund hervor. Münzfälschungen wirken dagegen oft verschwommen und weisen häufig Unebenheiten auf. 
  • Die Farbtönung weicht in der Regel von echten Münzen ab.
  • Die Randprägungen der echten 2-Euro-Münzen sind gestochen scharf in den Münzrand eingeprägt. Fälschungen weisen häufig unvollständige oder unregelmäßige Randprägungen auf.
  • Echte 1- und 2-Euro-Münzen sind nur schwach magnetisch. Sie bleiben zwar am Magneten haften, lassen sich dann aber auch leicht wieder ablösen. Fälschungen hingegen werden in der Regel entweder nicht angezogen oder haften sehr fest am Magneten. 

Falschgeldprävention

Die Bundesbank bietet über ihr Filialnetz unentgeltliche Schulungen für Kreditwirtschaft, Einzelhandel und andere Interessierte an. Diese können derzeit jedoch wegen der Corona-Pandemie nicht wahrgenommen werden. Stattdessen können über die Internetseite der Bundesbank Lernprogramme aufgerufen werden.

Weiterhin können kostenlos Informationsmaterialien (Broschüren und Poster) bei der Bundesbank bestellt werden. 

Die Informationsangebote im Internet der Bundesbank beziehungsweise der Europäischen Zentralbank sowie der Polizei werden regelmäßig aktualisiert.

Die Deutsche Bundesbank rät dringend, falsche Banknoten und Münzen umgehend der Polizei anzuzeigen und dort abzugeben. So gehen wichtige Hinweise auf Personen, die Falschgeld in Umlauf bringen, nicht verloren.

Fussnote:

  1. Ausnahme: 5- und 10-Euro-Noten sind lackiert und fühlen sich deshalb glatt und fest an. Ab dem zweiten Halbjahr 2020 werden im Eurosystem auch lackierte 20 Euro-Banknoten in den Umlauf gegeben. Somit befinden sich dann sowohl lackierte als auch nicht lackierte 20 Euro-Banknoten im Zahlungsverkehr.