Echtzeitdatenbank

Die Angaben einer Vielzahl von Wirtschaftsdaten haben zunächst nur vorläufigen Charakter, da sie teilweise noch auf Schätzwerten beruhen. Sie stehen damit unter dem Vorbehalt späterer statistischer Revisionen, so dass sich die Ergebnisse für dieselbe Berichtsperiode im Zeitablauf verändern können. Echtzeitdatensätze speichern die Rechenstände makroökonomischer Zeitreihen in chronologischer Ordnung. Dadurch ist es beispielsweise möglich, nicht nur die Revisionsanfälligkeit ökonomischer Indikatoren zu analysieren beziehungsweise die "Revisionsgeschichte" einzelner Periodenergebnisse zu verfolgen, sondern auch die Informationsbasis zu bestimmten Zeitpunkten der Vergangenheit exakt zu rekonstruieren.

Die makroökonomische Echtzeitdatenbank für die deutsche Volkswirtschaft enthält gegenwärtig historische Rechenstände von etwa 280 Wirtschaftsindikatoren aus den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen, der monatlichen Konjunktur- und Arbeitsmarktberichterstattung sowie der Preisstatistik, der jeweiligen Verfügbarkeit entsprechend sowohl in Ursprungswerten als auch in saisonbereinigter beziehungsweise saison- und kalenderbereinigter Form. Die Erweiterung um Daten aus anderen wirtschaftsstatistischen Rechenwerken ist geplant.

Der Zeitraum erfasster Rechenstände der Vergangenheit variiert von Indikator zu Indikator. Grundsätzlich liegen die historischen Rechenstände – mit den taggenauen Veröffentlichungsterminen versehen – seit Mai 2005 im Fall der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen und seit November 2005 im Fall der monatlichen Wirtschaftsindikatoren vollständig vor. Für zentrale ökonomische Größen (z.B. Bruttoinlandsprodukt und dessen Verwendungsstruktur, Produktion und Auftragseingang der Industrie) reichen die Angaben bis zu Beginn der gesamtdeutschen Berichterstattung zurück. Die Datenbank wird laufend aktualisiert.

Die Datenbank ist für Kommentatoren der laufenden Wirtschaftsentwicklung und für wirtschaftswissenschaftliche Forscher gleichermaßen nutzbar. Aufgrund ihrer flexiblen Struktur bietet sie vielfältige Recherchemöglichkeiten und maßgeschneiderte Datenexporte. Die Rechenstände können auch unmittelbar als Tabellen ausgegeben und graphisch dargestellt werden.