Svenja Kreh Eine Ausstellung aus der Reihe "Perspektiven heutiger Malerei" in der Deutschen Bundesbank
Hartwig Ebersbach besitzt eine unverkennbare künstlerische Handschrift. Seine Malerei präsentiert sich in energischem Duktus. Der expressive, geradezu eruptive Malprozess wird für den Betrachter unmittelbar nachvollziehbar.
Die jüngsten Papierarbeiten Svenja Krehs zeigen von weitem betrachtet monumentale Hell-Dunkel-Landschaften, in denen sich verschachtelte Räume, komplexe Architekturen und bisweilen surreal wirkende Figuren finden. Beim Nähertreten wird deutlich, dass sich die groß angelegten Kompositionen aus sehr kleinteiligen Strukturen zusammensetzen. Gemalt mit feinen Pinselstrichen aus schwarzer Tusche eröffnen sie ganz unterschiedliche, detaillierte Bildräume.
Möchte man die einzelnen Motive näher bestimmen, fallen vor allem Referenzen auf historische Kunstrichtungen ins Auge. Svenja Kreh interessiert sich insbesondere für die detailreichen mittelalterlichen Stundenbücher sowie für die Frührenaissance, beispielsweise für die Tuschzeichnungen Jacopo Bellinis mit ihren komplexen Raumkonstruktionen. Aber auch anatomische Studien, kubistische Formen und Ornamente werden integriert.
Im Rückgriff auf die klassische Tuschzeichnung entwickelt Svenja Kreh Landschaften voller Anspielungen, die am Beginn oder am Ende einer Zivilisation stehen könnten.
Svenja Kreh wurde 1968 in Stuttgart geboren und studierte von 1991 bis 1998 an der Kunstakademie Düsseldorf. Sie erhielt 1995 das Eduard Bargheer Stipendium, Hamburg; 2001 war sie als Artist in residence in Namibia. Im Jahr 2007 erhielt sie ein Stipendium vom Deutschen Kunstfonds, der Kulturstiftung des Bundes.