Kolja Gollub Eine Ausstellung aus der Reihe "Perspektiven der Gegenwart" in der Deutschen Bundesbank.
Kolja Gollub entwirft eine Kunstwelt und diese ist leuchtend bunt. Alle seine Arbeiten sind Teil dieser Welt, die er „V-World“ nennt. Mit dieser „V-World“ schafft er einen imaginären Raum, in dem das Licht so hell scheint, dass alle Farben „endlich richtig sind“. Auf weißem Hintergrund bringt er mit diesen warmen, strahlenden Farben verschiedene Formen auf die Leinwand.
Auf den ersten Blick kann man diese kaum fassen; Schaut man genauer hin, erkennt man Figürliches: vor allem Füße, Hände und Köpfe. Neben diesen organischen, freien Formen tauchen oft auch Linien und geometrische Strukturen auf, die – um den Kontrast nochmal zu verstärken – meist in schwarz gestaltet sind. Keine Form gleicht einer anderen, aber sich ähnelnde Formen sind meist unterschiedlich groß dargestellt. Auch dadurch wird eine Perspektive erzeugt, die eine Raumsituation erkennen lässt, je länger man sich die Arbeiten anschaut.
In den Bildtiteln sind immer wieder Hinweise auf die „V-World“ enthalten, die für Kolja Gollub auch ein Ausgangspunkt für weitere Arbeiten ist. So wird die imaginäre Welt ein Stück weit auch ökonomisiert, in dem der Künstler eine Währung für sie erdenkt und visualisiert. Der sogenannte „TTaler“ ist ein Zeichensystem basierend auf schwarzen Strichen, die in fast allen Zeichnungen und Gemälden der „V-World“ erkennbar sind. Entgegen allen historischen Vorstellungen vom Künstler als einzigartigem Schöpfer spricht sich Kolja Gollub diese Genialität aber nicht selbst zu. Seine imaginäre Welt nebst Währung ist Produkt der sogenannten „V-Machine“, also einem vom Menschen geschaffenem Werkzeug, das entweder der Künstler selbst ist oder aber ihn erfindet.
Kolja Gollub hat von 2010 bis 2016 an der Hochschule für bildende Künste Braunschweig bei Frances Scholz studiert. Er lebt und arbeitet in Hamburg.
Die Ausstellung und die Kunstsammlung können im Rahmen von Führungen besucht werden.