Bereits zum neunten Mal fand am 10. September 2021 die Fachtagung der Hochschule der Bundesbank statt. Thema war in diesem Jahr „New Normal“ in der Finanzindustrie – Moderne Geschäftsmodelle und deren Regulierung. Um in Zukunft erfolgreich am Markt zu agieren, sehen sich traditionelle Unternehmen der Finanzindustrie einem hohen Veränderungsdruck ausgesetzt. Zum einen müssen sie sich langfristigen Trends wie der fortschreitenden Digitalisierung, veränderten Kundenbedürfnissen, neuen Wettbewerbern oder geänderten regulatorischen Anforderungen stellen. Zum anderen haben sich die Marktgegebenheiten nicht zuletzt aufgrund des Niedrigzinsumfelds sowie einer globalen Pandemie verändert. Die Expertinnen und Experten beschäftigten sich mit den daraus resultierenden Konsequenzen für Bank-, Versicherungs- und Aufsichtspraxis in Deutschland. 

Insbesondere praxisrelevante Fragen standen bei der 9. Fachtagung im Fokus. In welchen Fällen ist die Auslagerung von Portfoliobeständen eine Handlungsoption? Was kann getan werden, wenn bei regional agierenden Banken die Kundenfrequenz in Filialen abnimmt? Und was ist aufsichtsrechtlich künftig zu erwarten? Bundesbank-Vizepräsidentin Claudia Buch wies darauf hin, dass mit der wirtschaftlichen Erholung rechtzeitig vom Krisen- in den Präventionsmodus umgeschaltet werden sollte, um die Widerstandskraft des Finanzsektors zu schützen. „Eine Abschwächung der Regulierung wäre der falsche Weg“, sagte sie bei der Veranstaltung.

Zu den hochrangigen Rednern zählten neben der Bundesbank-Vizepräsidentin unter anderen Edouard Fernandez-Bollo, Mitglied des Supervisory Board der Europäischen Zentralbank und Tilo Dresig Chief Executive Officer der Viridium Gruppe. Zudem hatte im Rahmen einer Break Out Session erstmalig in Deutschland ein Vertreter von Apple über die Bedeutung von Innovationen in der Finanzwirtschaft gesprochen. Über 350 Interessierte verfolgten den Livestream zur Veranstaltung.