Grußwort anlässlich der Eröffnungsfeier des neuen Geldmuseums

Es gilt das gesprochene Wort.

Meine sehr geehrte Damen und Herren,

herzlich willkommen zur Eröffnungsfeier des neuen Geldmuseums.

Es ist geschafft. Die Anspannung der vergangenen Tage und Wochen fällt nun langsam von uns ab. Das neue Geldmuseum ist fertig - just in time. Schön, dass Sie dieses Ereignis mit uns feiern.

Doch zunächst einmal vielen Dank an Nicole Müller für ihre musikalische Einstimmung und die Begleitung der Eröffnungsfeier mit der Harfe.

Und natürlich ein großer Dank an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der beteiligten Firmen und hier in der Bundesbank. Sie haben es gemeinsam möglich gemacht, dass die Bundesbank heute der Öffentlichkeit einen einzigartigen Lern- und Erlebnisort zu den Themen "Geld" und Zentralbank" übergeben kann.

Vielen Menschen fehlen grundlegende Kenntnisse über das Geldwesen. Eine Ausstellung über "Geld" in seiner alltäglichen Verwendung ist darum ein wichtiger Teil der ökonomischen Bildungsarbeit der Bundesbank. Denn als Zentralbank tragen wir Verantwortung für das Geldwesen, seine Funktionsfähigkeit und vor allem für die Werterhaltung des Geldes, die Geldwertstabilität.

Die Bundesbank will mit ihrem Bildungsangebot grundlegende Kenntnisse aus den Bereichen Geld, Währung und Zentralbank als Teil der wirtschaftlichen Allgemeinbildung vermitteln. Dadurch sollen vor allem junge Menschen, aber auch die breite Öffentlichkeit, die zentrale Bedeutung stabilen Geldes und die nachhaltige Stabilitätsorientierung der Bundesbank kennen und schätzen lernen.

1999 betrat die Bundesbank mit ihrem Geldmuseum Neuland. Zentralbanken stellten bis dahin üblicherweise nur ihre numismatische Sammlung, also Banknoten und Münzen, aus. Die Ausstellung der Bundesbank präsentierte erstmals auch das abstrakte Thema Geldpolitik.

Mittlerweile haben weltweit viele Zentralbanken Geldmuseen, die nicht nur Münzen und Banknoten sowie deren Produktion zeigen, sondern wie unser Geldmuseum das Thema "Geld" aus der Perspektive der Zentralbank umfassend betrachten.

Unsere bisherige Ausstellung wurde vor 20 Jahren konzipiert. Sie war inhaltlich, museal und auch technisch veraltet. Der Vorstand der Bundesbank beschloss deshalb im Jahr 2010, das Geldmuseum komplett neuzugestalten des. Die Firma KSP/Engel Architekten aus Frankfurt, die das Gebäude und die erste Ausstellung 1998 errichtet hatten, wurde mit dem Umbau des Gebäudes beauftragt.

Das auf Ausstellungen spezialisierte Unternehmen Milla & Partner aus Stuttgart erhielt Ende 2013 den Zuschlag, die von unseren Fachleuten entwickelte Neukonzeption des Museums zu inszenieren und umzusetzen.

Nach drei Jahren intensiver Zusammenarbeit von Fachleuten der Bundesbank mit mehr als einem Dutzend externer Partner ist die neue Ausstellung nun termingerecht fertiggestellt.

Drei Highlights aus der Ausstellung möchte ich hervorheben:

  • Den "Banknotenschwarm", eine Glaswand mit 174 Geldscheinen aus 229 Ländern und Gebieten der Welt mit 154 verschiedenen Währungen,

  • den "Goldbarren zum Anfassen" in einer Vitrine zum Berühren und Anheben eines Goldbarrens mit dem Gewicht von 12,5 kg (402 Unzen) im Wert von etwa 440.000 €, sowie

  • die weltweit einmalige Goldmünze des Brutus, geprägt als "Gedenkmünze”, nachdem er Caesar am 15. März 44 vor Christi Geburt getötet hatte - wenn Sie so wollen, die "Blaue Mauritius" der Münzen.

Bevor Ihnen mein Kollege im Vorstand, Dr. Johannes Beermann, einige Informationen zum Projekt gibt, wird der Präsident der Deutschen Bundesbank Dr. Jens Weidmann nun die Eröffnungsrede halten.

(…) 

Überleitung zum Empfang

Sehr geehrte Damen und Herren,

das neue Geldmuseum der Bundesbank ist ab morgen 9:00 Uhr für die Öffentlichkeit geöffnet. Sie haben gleich die Möglichkeit, die Ausstellung zu besichtigen.

Vorab noch einige Hinweise zum Aufbau der Ausstellung: Vor dem Eingang zur Ausstellung werden Besucher mit kleinen Schaukästen und Spruchbändern eingeladen, sich von "A bis Z" dem Thema Geld zu nähern. Im anschließenden runden "Auftakt" werden die grundlegenden Funktionen von Geld erklärt, die in jedem Themenbereich relevant sind. Hier ist auch Platz, um Gruppen eine kurze Einführung in die Ausstellung zu geben.

Von dort aus gelangen Besucherinnen und Besucher im Rundgang nacheinander in die vier Themenbereiche "Bargeld", "Buchgeld", "Geldpolitik" und "Geld global".

Auf der linken Seite, der Außenwand des Rundgangs, werden in jedem Themenbereich die aktuellen, grundlegenden Zusammenhänge erläutert und die jeweiligen Aufgaben der Zentralbank dargestellt.

Auf der Innenwand des Rundgangs sind die historischen Aspekte und Entwicklungen abgebildet.

Einzelne Themen der Ausstellung werden in kleinen Räumen, den Kabinetten, besonders inszeniert und vertieft. Das Geldkabinett als ein Highlight der Ausstellung präsentiert die Geldgeschichte anhand wichtiger und herausragender Exponate der numismatischen Sammlung der Bundesbank.

Die anderen Kabinette behandeln die Entstehung des Bankwesens im Mittelalter, die Inflation 1923 in Deutschland, die Geschichte der deutschen Zentralbanken und den Weg zur Wirtschafts- und Währungsunion.

In der Mitte des Rundgangs liegt ein 360-Grad-Kino, in dem das Thema "Geld" medial aus unterschiedlichen Blickwinkeln inszeniert ist.

Die abstrakten Inhalte werden bewusst lebensnah dargestellt, als Bankschalter, Supermarkt oder Wechselstube, um uns dem abstrakten Thema "Geld" jeweils aus der Erfahrungswelt der Bevölkerung zu nähern.

Ich hoffe, ich habe Sie mit dieser kurzen Einführung neugierig gemacht.

Viel Vergnügen nun im neuen Geldmuseum der Bundesbank.