Grußwort anlässlich der Eröffnung des neuen Geldmuseums

Es gilt das gesprochene Wort.

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Neugestaltung des Geldmuseums der Deutschen Bundesbank ist vollendet, und die neue Ausstellung kann heute eröffnet werden.

1 Bauliche Umsetzung der Museumskonzeption

Das neue Ausstellungskonzept sieht eine um etwa 500 m² vergrößerte Museumsfläche der Dauerausstellung sowie 100 m² Wechsel- und Sonderausstellungsfläche vor. Somit haben wir viel neue Fläche geschaffen, um allen wichtigen Fragen der Bereiche Geld und Geldpolitik gerecht werden zu können. Selbstverständlich wurden Cafeteria und der Museumsshop – wie das heute Standard ist – vergrößert und ausgebaut.

Nur, wie bekommt man all dies in einem bestehenden Gebäude unter, das nicht beliebig erweiterbar ist? Die Idee, das Gebäude in Richtung des Vorplatzes zu erweitern, wurde schnell wieder verworfen, da die Eingangssituation und die städtebauliche Anbindung dies nicht zuließen. Nach oben ging es auch nicht, da ist unsere Fachbibliothek, und auf der Ostseite – die zurzeit tatsächlich frei wäre – könnte einmal in naher Zukunft eine Hochbahn entlang führen. Die Frankfurter Politik denkt immer wieder über einen U-Bahnanschluss zwischen Bockenheim und Ginnheim nach. Jedenfalls gibt es Studien, die sogenannte "Ginnheimer Kurve" direkt an unserem Museumsgebäude entlang zu führen. Diese Chance wollen wir im Hinblick auf die Erreichbarkeit für unsere Beschäftigten und Gäste natürlich nicht verbauen.

Somit verblieb nur eine Erweiterung des Untergeschosses an der Rückseite des Gebäudes. Ein, wie sich schnell herausstellte, gewaltiges Unterfangen und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Denn um den Ausstellungsraum vergrößern zu können, musste die gesamte Außenwand an dieser Seite abgetragen werden. Die Lasten –  immerhin drei Obergeschosse – mussten auf vier Stützen abgefangen werden, die dort neu entstanden. Das Ganze passierte natürlich nicht auf einmal, sondern in vielen kleinen Abschnitten. Zunächst wurden Löcher in die Außenwand gebrochen und eine provisorische Abfangung erstellt, bevor die Außenwand auf der ganzen Breite des Untergeschosses herausgenommen wurde. Die Fassade darüber blieb stehen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Büros dahinter gingen weiter ihrer Arbeit nach. Alles eine reine Nervensache. Schließlich konnten die neuen Stützen eingebaut und die Provisorien wieder entfernt werden.

Was sieht man heute von alle dem? Lediglich vier Säulen, also fast nichts. Heute nehmen Sie als Besucher des Geldmuseums von außen allenfalls den flachen eingeschossigen Anbau auf der Südseite wahr, der sich harmonisch –  wie selbstverständlich –  in das Ensemble integriert. Ansonsten konzentriert sich die Wahrnehmung auf die neugestaltete Ausstellung, und so soll es auch sein.

2 Dank an die Beteiligten

Zum Gelingen eines derartigen Vorhabens haben naturgemäß viele beigetragen. Da sind die Architekten und Ingenieure, die Handwerker und Techniker, die Projektleitung und die Ausstellungsmacher – unsere Vertragspartner und unsere eigenen Beschäftigten. Mein besonderer Dank gilt dem Bau-Projektleiter, Herrn Bruno Ensminger, der trotz aller Widrigkeiten das Museumsprojekt wie geplant fertiggestellt hat. Alle namentlich zu erwähnen, würde den Rahmen sprengen, denn es braucht Hunderte von fachkundigen Händen und kreativen Köpfen, um ein solches Projekt zu stemmen.

Ihnen allen danke ich für die termingerechte Fertigstellung des Museums und ich freue mich, dass auch dieses Bauprojekt wieder erfolgreich abgeschlossen werden konnte.

Erlauben Sie mir, Ihnen abschließend einige Fakten über das Gebäude mit auf den Weg zu geben: Die Wertschätzung für unser neues Geldmuseum findet ihren Ausdruck nicht zuletzt in der Tatsache, dass wir hier einen zweistelligen Millionenbetrag investiert haben. Dafür gibt es nicht nur eine inhaltlich und didaktisch vollkommen neue Ausstellung, sondern auch eine Technik im Gebäude selbst, die den neuesten Stand repräsentiert und eine wirtschaftliche sowie nachhaltige Nutzung in den kommenden Jahrzenten gewährleistet.

Da ist beispielsweise das vollständig auf LED-Technik beruhende Beleuchtungskonzept. 500 verschiedene Leuchten setzen Kabinette und Exponate in Szene. Die Anschauungsobjekte der Ausstellung finden sich in 45 Schaukästen und 76 Vitrinen wieder. Hinzu kommen allein 65 Bildschirme mit einer Größe von 10 Zoll bis 90 Zoll, die wir in der Ausstellung verbaut haben, teilweise mit interaktiven Funktionen. Im Serverraum stellen 62 Rechner die erforderlichen Daten bereit. Ein Netzwerk aus über sieben Kilometer Kabel verbindet das Ganze. Als Höhepunkt erwarten Sie im Inneren die „Geldwelten“ in Form eines 360-Grad-Kinos.

3 Schlussbemerkung

Nach drei Jahren Planung und zwei Jahren Bauzeit sind wir nun am Ziel. Das neue Geldmuseum ist fertig und kann seinen Betrieb aufnehmen. Dafür wünschen wir ein gutes Gelingen.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit