Der digitale Euro – vertrauenswürdig und vereinend Vigoni Lecture

Es gilt das gesprochene Wort.

1 Einleitung

Sehr geehrte Damen und Herren, 

es ist mir eine große Freude, die diesjährige Vigoni Lecture halten zu dürfen. Dies gilt umso mehr, als ich der erste Zentralbanker bin, dem diese Ehre zuteil wird. 

Die meisten meiner Vorredner waren Politiker und haben als solche ihre politische Vision der Europäischen Union und der Rolle Italiens und Deutschlands innerhalb dieser Union dargelegt. Aber da ein Schuster bekanntlich bei seinem Leisten bleiben sollte, werde ich mich daran gar nicht erst versuchen. Stattdessen möchte ich über ein Thema sprechen, das mir als Zentralbanker sehr am Herzen liegt. Ich gehe aber davon aus, dass es für ganz Europa von großem Interesse sein wird: Ich spreche vom digitalen Euro. Dieses Projekt hat aus meiner Sicht das Potenzial, den europäischen Geist neu zu beleben und ihm frischen Schwung zu verleihen. 

Wie Sie vielleicht wissen, neigen Zentralbanker dazu, ziemlich technisch zu werden, wenn sie über ihre Themen sprechen. Deshalb möchte ich Ihnen, bevor wir in die Tiefe gehen, meine Vision vom digitalen Euro kurz umreißen: Ich stelle ihn mir als eine digitale Form von Zentralbankgeld vor, das überall akzeptiert wird und die höchsten Datenschutzanforderungen an ein elektronisches Zahlungsmittel erfüllt. 

Wo stehen wir zurzeit beim Projekt digitaler Euro? Das Projekt wurde im Oktober 2021 ins Leben gerufen. In einer Untersuchungsphase sondierte das Eurosystem zunächst die möglichen Ausgestaltungsmerkmale und Vertriebsmodelle.[1] Dabei kam es zu dem Schluss, dass es möglich wäre, einen digitalen Euro zu entwickeln, der die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer wie auch die Anforderungen des Eurosystems erfüllt. Im Juni 2023 legte die Europäische Kommission einen konkreten Legislativvorschlag zur Einführung des digitalen Euro vor, der vom Europäischen Parlament und vom Rat diskutiert und anschließend angenommen werden sollte.[2] 

Im November 2023 trat das Projekt digitaler Euro in die sogenannte Vorbereitungsphase ein, die zunächst auf zwei Jahre angelegt ist.[3] In dieser zweiten Phase geht es darum, Anbieter zu finden, die eine Plattform und Infrastruktur für den digitalen Euro entwickeln können, und das Regelwerk für den digitalen Euro auszuarbeiten. Die endgültige Entscheidung darüber, ob ein digitaler Euro eingeführt wird oder nicht, wurde jedoch noch nicht getroffen. 

Unter dem Strich lässt sich feststellen, dass wir bereits wichtige Fortschritte erzielt haben. Doch wir haben noch einen gutes Stück Weg vor uns. Oder, um einen Vergleich mit der gerade in Deutschland stattfindenden Fußball-Europameisterschaft zu bemühen: Wir haben die Gruppenphase erfolgreich überstanden und sind jetzt auf dem Weg zu einem hoffentlich grandiosen Finale. 

In meiner heutigen Rede möchte ich die Argumente darlegen, die für den digitalen Euro sprechen. Ich möchte die Gelegenheit auch nutzen, einige weit verbreitete Bedenken anzusprechen. Und schließlich möchte ich Ihnen meine Gedanken dazu mitteilen, wie Italien und Deutschland das Projekt des digitalen Euro voranbringen können.

2 Ein Zahlungsmittel für das digitale Zeitalter

„Warum brauchen wir den digitalen Euro überhaupt?“ Diese Frage wird mir oft gestellt. Schließlich können die Verbraucherinnen und Verbraucher bereits aus einer Vielzahl von Zahlungsinstrumenten wählen. Die Antwort auf diese Frage ist vielschichtig, letztlich jedoch einfach. Ich werde mich auf fünf Argumente konzentrieren, die für den digitalen Euro sprechen. 

Zunächst einmal wird unsere Welt tagtäglich digitaler. Und die Art, wie wir Waren und Dienstleistungen bezahlen, bildet hier keine Ausnahme. Bargeld ist traditionell das Zahlungsmittel, das von den privaten Haushalten im Euroraum am häufigsten genutzt wird. Doch in den vergangenen Jahren ist die Bedeutung digitaler Zahlungen deutlich gewachsen.

Hierzu ein paar Zahlen:[4] Im Jahr 2022 nutzten die Verbraucherinnen und Verbraucher im Euroraum für 59 Prozent der Bezahlvorgänge an der Ladenkasse Bargeld. Nur sechs Jahr zuvor, im Jahr 2016, lag der Anteil noch bei 79 Prozent. Gleichzeitig stieg der Anteil der Kartenzahlungen zwischen 2016 und 2022 von 19 Prozent auf 34 Prozent. Gemessen am Wert hatten Kartenzahlungen 2022 mit 46 Prozent bereits einen höheren Anteil an den Transaktionen als Bargeld mit 42 Prozent.

Es scheint daher in der Natur der Sache zu liegen, dass sich das Eurosystem auf dieses veränderte Zahlungsverhalten einstellt, indem es eine digitale Ergänzung zum Bargeld anbietet. Dadurch würden wir es den Menschen im Euroraum ermöglichen, Zentralbankgeld in digitalisierter Form zu halten. Und wir sind beileibe nicht die einzigen in diesem Bemühen. Viele andere Zentralbanken loten gerade die Möglichkeiten digitaler Zentralbankwährungen aus oder geben bereits eine aus.[5] 

Doch der digitale Euro ist mehr als nur eine angemessene Reaktion auf die Digitalisierung unserer Volkswirtschaften. Das zweite Argument zugunsten eines digitalen Euro bezieht sich darauf, dass dieser gut in eine Zeit der geopolitischen Spannungen passt. Gegenwärtig laufen unsere digitalen Zahlungen meist über nicht-europäische Unternehmen. Der digitale Euro würde hingegen ausschließlich auf europäischen Infrastrukturen basieren. Demzufolge würde er die strategische Autonomie Europas stärken und unsere Resilienz erhöhen. 

Das dritte Argument besagt, dass der digitale Euro die Entwicklung innovativer Bezahllösungen im Privatsektor fördern könnte. Anwendungen, die diesbezüglich infrage kommen, sind etwa Smart Contracts für automatisierteZahlungen und Kleinstbetragszahlungen. Alles in allem ist der digitale Euro eine angemessene Antwort auf die Chancen wie auch die Herausforderungen unserer Zeit. 

Was aber sind die potenziellen Nachteile eines digitalen Euro? Ein Gegenargument lautet, dass er zu vermehrten Risiken für die Finanzstabilität führen könnte. Wenn hohe Beträge an digitalen Euro gehalten werden können, würde es möglicherweise in Zeiten von Bankenkrisen zu Umschichtungen von Einlagen hin zu digitalen Euro kommen. Dies könnte zu einem systemischen Bankenansturm mit negativen Folgen für alle beitragen.

Auf den ersten Blick erscheint dies natürlich wie ein Schreckensszenario. Doch die Lösung für dieses Risiko ist ganz einfach und umfasst die Festsetzung eines Haltelimits. Eine solche Obergrenze impliziert, dass der Bestand an digitalen Euro, den ein Kunde halten darf, der Höhe nach begrenzt ist. Und dies bedeutet, dass nur ein gewisser Teil der Bankeinlagen abgezogen werden kann, was das Risiko eines Bankenansturms in Krisenzeiten erheblich reduziert. 

Und das ist noch nicht alles: Wie eine aktuelle Studie der Bundesbank zeigt, könnte der digitale Euro die Risiken für die Finanzstabilität insgesamt sogar verringern.[6] Warum ist das so? Wie Sie sich vorstellen können, wäre der digitale Euro auch in „normalen“ Zeiten ohne finanzielle Instabilität eine Alternative zu Bankeinlagen. Weniger Verbindlichkeiten in Form von Bankeinlagen bedeuten, dass das Bankensystem weniger stark fremdfinanziert ist. Und ein weniger von Fremdfinanzierung geprägtes Bankensystem ist stabiler, was wiederum das Risiko eines Bankenansturms in normalen Zeiten senken würde. 

Angesichts dieser Überlegungen fragen Sie sich vielleicht, wo genau das optimale Haltelimit für digitales Zentralbankgeld liegt. Ich denke, hier ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. In einem von Volkswirten der EZB herausgegebenen Papier wurde zunächst eine Obergrenze von 3 000 digitalen Euro pro Person vorgeschlagen. Der Studie zufolge könnten damit die Auswirkungen auf die Liquiditätsrisiken der Banken selbst in extrem pessimistischen Szenarios erfolgreich eingedämmt werden.[7] Die gerade erwähnte aktuelle Studie der Bundesbank legt nahe, dass der optimale Betrag zwischen 1 500 und 2 500 digitalen Euro pro Person liegen könnte.[8] Wir werden sorgfältig prüfen, wie hoch dieser Betrag letztlich sein wird. 

Bedeutet die Tatsache, dass es sehr wahrscheinlich ein Haltelimit geben wird, dass man keine darüber hinausgehenden Zahlungen leisten kann? Auch für dieses Problem gibt es eine einfache technische Lösung: Wenn der verfügbare Betrag an digitalen Euro nicht ausreicht, wird umgehend eine Art „umgekehrter Wasserfall“ aktiviert, der dafür sorgt, dass die fehlenden Mittel von Ihrem Bankkonto übertragen werden.

3 Vertrauenswürdig und vereinend

Die bisher von mir genannten Vorteile und lösbaren Probleme bezogen sich meist auf technische Aspekte. Aber Geld ist weit mehr als ein „kaltes“ Zahlungsmittel. Geld ist auch etwas Emotionales. Seine Existenz ist eng an Vertrauen gekoppelt. Schließlich hat modernes Geld anders als Goldmünzen oder Rohstoffwährungen keinen intrinsischen Wert. Sein Wert beruht vielmehr auf dem Vertrauen der Nutzerinnen und Nutzer, dass andere ebenfalls bereit sind, es als Zahlungsmittel zu akzeptieren. Und auf Europa bezogen ist Geld etwas Vereinendes.

Oder wie es der Historiker Yuval Noah Harari so treffend ausdrückte: „Geld ist das einzige von Menschen geschaffene Vertrauenssystem, das nahezu jede kulturelle Kluft überwinden kann und nicht nach Religion, Geschlecht, Rasse, Alter oder sexueller Orientierung unterscheidet.“[[9]

Lassen Sie mich diese beiden Punkte etwas näher erläutern. Beginnen möchte ich mit dem Vertrauen. Ein Einwand, den wir immer wieder hören, ist, dass das Eurosystem den digitalen Euro nutzen könnte, um die Menschen im Euroraum zu überwachen oder gar zu kontrollieren. Seien Sie versichert, dass niemand sich deswegen Sorgen machen muss. Ganz im Gegenteil: Ich würde behaupten, dass das Eurosystem besonders gut aufgestellt ist, um ein vertrauenswürdiges digitales Zahlungsmittel zur Verfügung zu stellen.

Das vierte meiner fünf Argumente, die für einen digitalen Euro sprechen, lautet, dass er ein größtmögliches Maß an Datenschutz bieten würde, das nur von Bargeld übertroffen wird. Warum? Das Eurosystem hat schlicht kein Interesse daran, Zahlungsdaten von Privatkunden zu sammeln und kommerziell zu verwerten. Wir arbeiten für das Allgemeinwohl, nicht um Gewinne zu erzielen. Dies ist ein entscheidender Unterschied zwischen dem digitalen Euro und seinen privaten Konkurrenten. 

Es ist unsere Verpflichtung, das Vertrauen, das die Öffentlichkeit in uns setzt, nicht zu enttäuschen. Denn dies ist entscheidend dafür, dass wir unser vorrangiges Mandat, nämlich die Gewährleistung von Preisstabilität, erfüllen können. Die Menschen können darauf vertrauen, dass wir unsere Versprechen auch im Hinblick auf den digitalen Euro halten werden. Und darauf, dass der digitale Euro das Bargeld nicht ersetzen wird – eine weitere Befürchtung, die regelmäßig geäußert wird. Der digitale Euro würde das Bargeld ergänzen, nicht ersetzen. Bei der Schaffung des digitalen Euro geht es darum, die Wahlmöglichkeiten der Verbraucherinnen und Verbraucher beim Thema Zahlungsmittel zu erweitern, und nicht, sie zu beschränken. 

Inwiefern würde der digitale Euro dazu beitragen, die Euro-Länder enger zusammenrücken zu lassen? Nach aktuellem Stand ist Bargeld das einzige echte Zahlungsmittel in Europa, das im gesamten Währungsraum verwendet werden kann. Bargeld wird zwar zweifellos ein wichtiger Teil des Wirtschaftslebens in Europa bleiben, aber es ist auch nicht von der Hand zu weisen, dass seine Nutzung abnimmt. Private digitale Zahlungsinitiativen wie die European Payments Initiative (EPI) sind ein Schritt in die richtige Richtung. Aber die EPI ist gegenwärtig auf wenige Länder beschränkt. 

Damit ein digitales Zahlungsmittel als vereinende Kraft wirken kann, müssen es die Menschen überall im Euroraum nutzen können, im Hauptpostamt des Weihnachtsmanns in Rovaniemi, Finnland, ebenso wie auf dem Fischmarkt La Pescheria di Catania auf Sizilien. Ich begrüße deshalb die Absicht der Europäischen Kommission, dem digitalen Euro den Status eines gesetzlichen Zahlungsmittels zu verleihen.[10] Und natürlich begrüße ich auch, dass die Europäische Kommission die Rolle des Bargelds stärken möchte, indem sie sicherstellt, dass es im Euroraum auch in Zukunft weithin akzeptiert und verfügbar ist.

Hinzu kommt, dass der digitale Euro sowohl online als auch offline funktionieren würde. Eine derart universelle Akzeptanz und Nutzbarkeit ist derzeit nur für den digitalen Euro vorgesehen – und dies ist das fünfte Argument, das für einen digitalen Euro spricht.

4 Die Rolle Italiens und Deutschlands bei der Entwicklung des digitalen Euro

Der digitale Euro ist ein gemeinsames Projekt des Eurosystems. Sein Erfolg hängt nicht zuletzt vom Input und den Beiträgen der nationalen Zentralbanken ab, denn sie verfügen über wertvolles Fachwissen in Bezug auf die Entwicklung und den Betrieb der Zahlungsinfrastruktur. Was könnte angesichts dessen also die Rolle Italiens und Deutschlands bei der Entwicklung des digitalen Euro sein? 

Erstens verbindet die Banca d’Italia und die Bundesbank eine lange Tradition der Kooperation, was den Betrieb unserer Zahlungsverkehrsinfrastruktur und deren Modernisierung anbelangt. Als wichtigste Beispiele sind das TARGET2- und das TARGET2-Securities-System zu nennen. Bei deren Entwicklung hatten wir zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen der Banque de France und im letzteren Fall auch des Banco de España eine Führungsrolle inne. Ich bin sicher, dass beide Zentralbanken auch eine führende Rolle bei der Schaffung des digitalen Euro spielen werden. In der Bundesbank wurde ein neuer Zentralbereich eingerichtet, der dem digitalen Euro und der weiteren Förderung des Projekts gewidmet ist. 

Und zweitens geht die Verbindung zwischen Italien und Deutschland im Hinblick auf den digitalen Euro über die reine Zusammenarbeit in technischen Angelegenheiten hinaus: Der digitale Euro liegt den Menschen, die die beiden Institutionen leiten, sehr am Herzen. Bei der Banca d’Italia ist mein geschätzter Kollege Fabio Panetta einer der führenden Experten und Unterstützer des digitalen Euro. Während seiner Zeit bei der Europäischen Zentralbank setzte er sich an vorderster Front dafür ein, den digitalen Euro voranzutreiben. Und bei der Banca d’Italia verfolgt er dieses Ziel nun weiter. 

Auch ich war von Beginn an ein engagierter Verfechter des digitalen Euro. Im Kern resultiert dies aus meiner grundsätzlichen Begeisterung für die potenziellen Vorteile der digitalen Transformation unserer Gesellschaft. Vor dieser großen Aufgabe sollten wir nicht zurückschrecken, aus Angst, dass sie uns auf unbekanntes Terrain führen könnte. Im Gegenteil, sie ist eine fantastische Chance für unsere Gesellschaft, das Wachstum wieder anzukurbeln und eine bessere Zukunft zu schaffen. Der digitale Euro könnte einer der Eckpfeiler dieser digitalen Transformation sein.

Oder um es mit den Worten von Fabio Panetta auszudrücken: „Mit einem digitalen Euro wird unsere Währung für das digitale Zeitalter gerüstet sein. Er knüpft an die Vision der Architekten des Euro an. Diese waren zu Recht der Überzeugung, dass die Währungsunion nur mit einer greifbaren Form des Euro, die von einer Zentralbank ausgegeben würde, vollständig sein würde. Der digitale Euro transportiert ihre Vision des Euro in die digitale Welt.[11] 

Ich fasse zusammen: Meiner Ansicht nach ist der digitale Euro die logische und angemessene Antwort auf die Chancen wie auch die Herausforderungen unserer Zeit. Er würde den Menschen im Euroraum Zugang zu einem öffentlichen digitalen Zahlungsmittel bieten, das sie überall in unserem Währungsraum nutzen können, während ihre Daten gleichzeitig im größtmöglichen Umfang geschützt sind.

5 Schluss

Was sind die nächsten Schritte in Bezug auf den digitalen Euro? Da derzeit gerade die Fußball-Europameisterschaft läuft, lassen Sie mich die (potenzielle) Zukunft des digitalen Euro am Beispiel dieses Spiels skizzieren, das die Italiener genauso lieben wie die Deutschen.

Wie im Fußball erfordert auch die erfolgreiche Einführung des digitalen Euro ein gutes Zusammenspiel im Team, in das Zentralbanker, Geschäftsbanker, Händler sowie Zahlungs- und IT-Experten eingebunden sind. 

Jedes Fußballspiel hat klare Regeln und Schiedsrichter, die für deren Umsetzung sorgen. So wird auch der digitale Euro einen starken rechtlichen und regulatorischen Rahmen brauchen. Daran arbeitet der europäische Gesetzgeber bereits.

Was wir noch nicht wissen, ist wie das Stadion aussehen wird, in dem unser Spiel stattfindet. Die Infrastruktur, die den digitalen Euro ermöglichen soll, braucht Server, Netzwerke und eine Kommunikationsplattform. Hier sind wir noch in der Planungsphase. 

Ich bin sicher, sobald alles ordnungsgemäß eingerichtet ist, wird der digitale Euro genauso reibungslos zirkulieren wie der Fußball zwischen den Spielern der „Azzurri“ oder der DFB-Elf, wenn sie in Top-Form sind. 

Vor allem aber hoffe ich inständig, dass die Öffentlichkeit über den digitalen Euro genauso glücklich sein wird, wie es die Fußballfans aus aller Welt über ein EM-Finale zwischen Italien und Deutschland wären. 

Meine Damen und Herren, in turbulenten Zeiten wie diesen ist es unsere Pflicht, für unsere Überzeugungen einzustehen. Mit Blick auf den digitalen Euro bin ich der festen Überzeugung, dass er ein wirtschaftlicher Erfolg wird, dass er die Kooperation und Freundschaft zwischen Italien und Deutschland vertiefen und die Menschen in Europa noch stärker zusammenbringen wird. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

  1. Siehe EZB (2023), A stocktake on the digital euro, Summary report on the investigation phase and outlook on the next phase, 18. Oktober 2023.
  2. Siehe Europäische Kommission (2023), Vorschlag für eine Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates zur Einführung des digitalen Euro, COM(2023) 369 final.
  3. Siehe EZB, Eurosystem startet nächste Phase des Projekts zum digitalen Euro.
  4. Siehe EZB (2022), Study on the payment attitudes of consumers in the euro area (SPACE).
  5. Laut CBDC-Tracker haben die Bahamas, Jamaika, Nigeria und Simbabwe bereits digitale Zentralbankwährungen (CBDC) eingeführt. Weitere 21 Länder haben eine Pilot-CBDC auf den Weg gebracht, und 27 Länder arbeiten an einem Proof of Concept. Central Bank Digital Currency (CBDC) Tracker (cbdctracker.org)
  6. Siehe Bidder, R. et al. (2024), CBDC and banks: Disintermediating fast and slow, Deutsche Bundes-bank Discussion Paper, Nr. 15/2024.
  7. Siehe Meller, B. und O. Soons, Know your (holding) limits: CBDC, financial stability and central bank reliance, Occasional Paper Series der EZB, Nr. 326.
  8. Siehe Bidder, R. et al. 
  9. Siehe Harari, Y. (2018), Sapiens: A Brief History of Mankind. New York: Harper Perennial.
  10. Siehe Europäische Kommission, a. a O.
  11. Siehe Panetta, F. (2023), Die digitale Zukunft Europas gestalten: Auf dem Weg zu einem digitalen Euro, Einleitende Bemerkungen von Fabio Panetta, Mitglied des EZB-Direktoriums, vor dem Ausschuss für Wirtschaft und Währung des Europäischen Parlaments, Brüssel, 4. September 2023.