Bau der neuen Bundesbank-Filiale in Dortmund – Festakt "Richtfest"

Es gilt das gesprochene Wort.

Sehr geehrter Herr Minister Dr. Walter-Borjans,
sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Sierau,
sehr geehrter Vorstandskollege Thiele,
sehr geehrter Herr Architekt Busch,
sehr geehrte Frau Präsidentin Müller,
meine sehr verehrten Damen und Herren,

als für Baufragen zuständiges Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank begrüße ich Sie heute auf unserer Baustelle:
Herzlich Willkommen zum Richtfest unserer Neuen Filiale in Dortmund.

Es ist noch kein Jahr her, dass wir hier anlässlich der Grundsteinlegung am 14. Juli 2016 in eine mehr oder weniger große Baugrube blicken konnten. Diese Grube hat sich inzwischen nicht nur gefüllt, sondern sie ist einem stattlichen Rohbau gewichen. Allein die schieren Ausmaße dieses Rohbaus geben Ihnen einen Hinweis, welche Bedeutung dieses Projekt für uns hat. Im Einzelnen wird sich mein Vorstandskollege Carl-Ludwig Thiele gleich noch der Bedeutung des Bargelds im Allgemeinen und der Neuen Filiale im Besonderen widmen.

Lassen Sie mich daher zuvor zunächst noch auf einige Aspekte dieses Bauprojekts eingehen, dessen Richtfest wir heute feiern können.

Der Bauherr lädt die Bauhandwerker üblicherweise zum Richtschmaus, wenn das Haus "unter Dach und Fach steht". Das heißt, der hölzerne Dachstuhl ist errichtet. Den werden Sie hier vergeblich suchen. Von daher hätten wir – rein formal betrachtet – auch auf das Richtfest verzichten können, um uns als besonders sparsamer öffentlicher Bauherr zu präsentieren.

Abgesehen von der Tatsache, dass die Vorschriften natürlich auch ein Richtfest bei einem modernen Zweckbau mit Flachdach zulassen, wäre dies aber sicher am falschen Ende gespart.

Mit dem Richtfest möchten wir uns nämlich bei Ihnen allen bedanken, wie es Tradition ist. Bei Ihnen, das sind zuallererst die Mitarbeiter der Rohbaufirma Leonhardt Weiss aus Langen sowie die Handwerker des Nachunternehmers Hesti-Rossmann.

Den ganzen Winter hindurch – und dieser Winter war keineswegs so mild wie die vorherigen – haben Sie auf der Baustelle ununterbrochen gearbeitet. Was Sie alle in diesen acht Monaten geschafft haben, mögen ein paar Zahlen verdeutlichen. So wurden unter anderem allein

  • 45.000 Kubikmeter Beton verbaut
  • 7.000 Tonnen Bewehrung und andere Stahlteile eingebaut
  • 4 Kilometer Leerrohre sind bereist verlegt und
  • 24.000 Quadratmeter Folien schützen den Rohbau vor Wasser.

Mit diesen Materialmengen hätte man auch rund 300 stattliche Einfamilienhäuser errichten können, also ein ganzes Stadtviertel. In Spitzenzeiten sind bis zu 170 Personen hier auf der Baustelle tätig und haben bis heute über 300.000 Arbeitsstunden geleistet.

Und damit ist die Tätigkeit der Firma Leonhardt Weiss noch keineswegs abgeschlossen. Teile des Rohbaus sind noch zu schließen, bevor Ende Mai Dachdecker und Installateure ihre Arbeit aufnehmen werden. Dann stehen für Sie noch die Errichtung der vergleichsweise kleinen Bauteile C und D an. Auf deren Fertigstellung wollten wir aber nicht warten und haben das Richtest schon für heute anberaumt. Ihr Einverständnis haben wir dabei stillschweigend vorausgesetzt.

Die Arbeit ist also mitnichten getan. Dennoch, mit dem heutigen Richtfest ist ein wichtiger Meilenstein auf der Wegstrecke bis zur Fertigstellung erreicht. Umso erfreulicher zu erwähnen, dass es – von einer leichten Verletzung abgesehen – keinen schweren Unfall auf der Baustelle gegeben hat. Dies ist ganz und gar nicht selbstverständlich. Dem Betroffenen wünsche ich an dieser Stelle gute Besserung. Darüber hinaus hoffe ich, dass es der einzige Arbeitsunfall bleiben möge, der uns hier ereilt.

Lassen Sie mich die Gelegenheit nutzen, um auch all jenen zu danken, die außerhalb dieser Baustelle an dem Projekt mitwirken. Denn nicht nur hier auf der Baustelle selbst, auch in mehreren Werkstätten außerhalb wurden und werden tausende Einbauteile vorgefertigt, hier pünktlich angeliefert und eingebaut. Voraussetzung dafür sind wiederum die Ausführungspläne unseres Architekten, des Statikers und der Fachplaner.

So sind hunderte von Fachleuten an diesem Projekt beteiligt und dafür, dass dieses Räderwerk zusammenarbeitet, sorgt die Projektleitung. Stellvertretend für diesen Stab möchte ich den Gesamtprojektleiter Herrn Dipl.-Ing Boes erwähnen, ohne dessen stetiges Engagement, wir heute hier nicht stünden.

Schließlich gilt mein Dank unseren Nachbarn, allen voran die Kolleginnen und Kollegen der Materialprüfanstalt des Landes Nordrhein-Westfalen. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie sicher schon sehnlich das Ende der Bauarbeiten im kommenden Jahr erwarten.

Und der Stadt Dortmund, lieber Herr Oberbürgermeister Sierau, habe ich ebenfalls zu danken. Sie haben uns nicht nur in der Planungsphase immer kräftig unterstützt. Mit der Fertigstellung der neuen Erschließungsstraße und des Stadtbahntunnels haben Sie wichtige Infrastrukturen rechtzeitig geschaffen.

Auch von daher sehe ich uns auf einem guten Weg hin zur geplanten Betriebsaufnahme unserer Neuen Filiale im Jahre 2019. Ein schöner Ausblick. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.