Vermögensbildung und Finanzierung im ersten Quartal 2008 Ergebnisse der gesamtwirtschaftlichen Finanzierungsrechnung

Private Haushalte

Im 1. Quartal 2008 lag die Geldvermögensbildung der privaten Haushalte in Deutschland mit gut 45 Mrd € etwas höher (+ 2 Mrd €) als im 1. Quartal 2007. Die Erhöhung der Bankeinlagen (einschließlich Bargeld) fiel mit 7 Mrd € nur wenig niedriger aus als ein Jahr zuvor. Dahinter steckt eine fast doppelt so hohe Aufstockung der Termingelder (+ 15 ½ Mrd €) zu Lasten der Sicht- und Spareinlagen, die per saldo abgebaut wurden. Im Vergleich zum 4. Quartal 2007 ist die Geldvermögensbildung in Form von Einlagen allerdings erheblich niedriger ausgefallen, was dem üblichen Saisonmuster entspricht. Bei den Wertpapieren gab es nennenswerte Zuwächse nur bei den Rentenwerten und Investmentzertifikaten, die jeweils um 11 Mrd € aufgestockt wurden. Bei den Investmentzertifikaten entspricht dies dem Vorjahrswert, während den Rentenwerten deutlich mehr Mittel zugeflossen sind als im 1. Quartal 2007. Aktien haben die privaten Haushalte wie schon in den Vorquartalen netto verkauft (- 1 Mrd €). Die Zuflüsse in Ansprüche gegenüber Versicherungen, die traditionell auf längerfristigen Sparplänen mit regelmäßigen Einzahlungen beruhen, blieben mit 15 Mrd € gegenüber dem gleichen Vorjahrszeitraum unverändert.

Auf der Finanzierungsseite haben die privaten Haushalte auch im 1. Quartal 2008 ihre Verbindlichkeiten weiter abgebaut. Kredite von Banken und Versicherungen wurden wie schon im 1. Vierteljahr 2007 per saldo in Höhe von 10 Mrd € getilgt.

Nichtfinanzielle Unternehmen

Die Geldvermögensbildung der Produktionsunternehmen war im 1. Quartal 2008 mit 38 Mrd € erheblich höher als im 1. Vierteljahr 2007 (+ 13 Mrd €). Dies ging vor allem auf die sehr starke Aufstockung von Aktien um 32 Mrd € zurück. Auch der Erwerb von sonstigen Firmenbeteiligungen fiel mit 13 Mrd € deutlich höher aus als ein Jahr zuvor (+ 5 Mrd €). Dem mit 14 Mrd € deutlich stärkeren Zufluss in die Geldmarktpapiere (1. Quartal 2007: + 4 Mrd €) stand ein entsprechend höherer Abfluss bei den Rentenwerten gegenüber. Der im zweiten Halbjahr 2007 zu beobachtende sehr kräftige Abbau der längerfristigen Schuldverschreibungen hat sich also im 1. Quartal 2008 in etwas abgeschwächter Form fortgesetzt. Mit 5 Mrd € lag die Ausweitung der Bankeinlagen um 11 Mrd € niedriger als im 1. Quartal 2007. Dies war vor allem auf eine geringere Aufstockung von Termineinlagen zurückzuführen.

Die Außenfinanzierung der Produktionsunternehmen lag im 1. Quartal 2008 wie schon im entsprechenden Vorjahrsquartal bei 24 Mrd €. Sie erfolgte vor allem über Geldmarktpapiere (+ 10 Mrd €), sonstige Beteiligungen (+ 6 Mrd €) und die unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesenen Handelskredite (+ 4 Mrd €). Die Mittelaufnahme über Aktien und Industrieobligationen war mit jeweils nur 1 Mrd € hingegen sehr verhalten. Kredite wurden insgesamt ähnlich wie im 1. Quartal 2007 per saldo in Höhe von 6 Mrd € getilgt. Der Kreditaufnahme bei inländischen und vor allem ausländischen Banken (+ 21 Mrd €) stand ein Abbau der Kredite von Nichtbanken im Umfang von 27 Mrd € gegenüber.