Schwache Nettotilgungen deutscher Schuldverschreibungen im Juli 2024
Rentenmarkt
Der Bruttoabsatz am deutschen Rentenmarkt lag im Juli 2024 mit 118,5 Mrd € nur leicht über dem Wert des Vormonats (117,5 Mrd €). Nach Berücksichtigung der Tilgungen und der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten sank der Umlauf inländischer Rentenpapiere um 1,3 Mrd € (Juni: + 14,8 Mrd €). Ausländische Titel wurden im Umfang von 7,0 Mrd € am deutschen Markt abgesetzt. Der Umlauf von in- und ausländischen Schuldverschreibungen in Deutschland nahm so im Ergebnis um 5,6 Mrd € zu.
Heimische Kreditinstitute verringerten im Juli ihre Kapitalmarktverschuldung um 17,9 Mrd €, nach Nettoemissionen von 10,0 Mrd € im Vormonat. Getilgt wurden im Ergebnis vor allem Schuldverschreibungen der Spezialkreditinstitute (- 19,4 Mrd €) sowie in geringerem Umfang auch Hypothekenpfandbriefe (- 1,3 Mrd €). Dem standen Nettoemissionen von flexibel gestaltbaren Sonstigen Bankschuldverschreibungen und Öffentlichen Pfandbriefen (2,4 Mrd € beziehungsweise 0,4 Mrd €) gegenüber.
Inländische Unternehmen tilgten im Berichtsmonat Anleihen für netto 1,0 Mrd €, nachdem sie im Juni noch per saldo 2,8 Mrd € emittiert hatten. Vor allem nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften verringerten ihre Verschuldung am Rentenmarkt (- 3,6 Mrd €), während sonstige Finanzinstitute Anleihen für netto 2,7 Mrd € begaben.
Die öffentliche Hand emittierte im Juli Rentenwerte in Höhe von netto 17,7 Mrd € (Vormonat: + 2,0 Mrd €). Vor allem der Bund erhöhte seine Kapitalmarktverschuldung (17,0 Mrd €). Im Ergebnis begab er vor allem zehnjährige Bundesanleihen (9,1 Mrd €), aber auch zweijährige Schatzanweisungen und fünfjährige Obligationen (4,3 Mrd € beziehungsweise 3,8 Mrd €). Die Länder und Gemeinden emittierten Anleihen für per saldo 0,7 Mrd €.
Auf der Erwerberseite standen im Juli vor allem ausländische Investoren im Vordergrund. Sie nahmen hiesige Rentenwerte für netto 11,3 Mrd € in ihre Portfolios. Heimische Kreditinstitute erwarben Schuldverschreibungen für per saldo 1,8 Mrd €. Dabei stießen im Ergebnis allein inländische Titel auf Interesse. Der Rentenbestand der Bundesbank sank um netto 5,2 Mrd €. Dies ist vor allem auf auslaufende Anleihen aus den Ankaufprogrammen zurückzuführen. Auch inländische Nichtbanken verringerten ihre Rentenportfolios, und zwar um netto 2,2 Mrd €. Auch hier standen heimische Werte im Vordergrund.
Aktienmarkt
Am deutschen Aktienmarkt wurden von inländischen Gesellschaften im Berichtsmonat neue Aktien für 0,2 Mrd € emittiert, nach 0,3 Mrd € im Juni. Der Umlauf ausländischer Aktien in Deutschland stieg im gleichen Zeitraum um 2,6 Mrd €. Auf der Erwerberseite dominierten inländische Nichtbanken; sie nahmen Aktien für netto 3,8 Mrd € in ihre Portfolios auf. Hingegen veräußerten ausländische Investoren hiesige Dividendenwerte für per saldo 1,1 Mrd €. Heimische Kreditinstitute waren im Ergebnis nur marginal am Aktienmarkt aktiv.
Investmentfonds
Inländische Investmentfonds verzeichneten im Juli mit 2,0 Mrd € weiterhin nur einen schwachen Mittelzufluss (Juni: + 1,7 Mrd €). Im Ergebnis flossen diese Gelder weit überwiegend in Spezialfonds (1,7 Mrd €), die institutionellen Anlegern vorbehalten sind. Unter den Anlageklassen kamen die Mittel hauptsächlich Gemischten Wertpapierfonds (6,6 Mrd €) zugute. Hingegen nahmen Aktienfonds Anteilscheine für 5,0 Mrd € zurück. Ausländische Fondsgesellschaften verzeichneten am deutschen Markt Mittelzuflüsse in Höhe von 9,9 Mrd €. Als Erwerber von Investmentfondsanteilen traten im Berichtsmonat im Ergebnis nahezu ausschließlich inländische Nichtbanken in Erscheinung (11,1 Mrd €). Ausländische Investoren und heimische Kreditinstitute erhöhten ihr Fondsengagement um 0,6 Mrd € beziehungsweise 0,1 Mrd €.