Pandemiebedingte Auswirkungen auf den unbaren Zahlungsverkehr
In Deutschland ausgegebene Debitkarten wurden im vergangenen Jahr um 25 % häufiger für Kartenzahlungen eingesetzt als im Vorjahr. Dies zeigen die neuesten Ergebnisse der Zahlungsverkehrs- und Wertpapierabwicklungsstatistiken. Der Anstieg ist ausschließlich auf Transaktionen mit inländischen Kontrahenten zurückzuführen. Denn Kartenzahlungen mit in Deutschland ausgegebenen Karten, die von ausländischen Kontrahenten abgewickelt wurden, waren pandemiebedingt leicht rückläufig. In Bezug auf den Wert betrug der Anstieg der Debitkartenzahlungen lediglich 15 % auf knapp 268 Mrd €, da vermehrt geringere Beträge mit Karte bezahlt wurden.
Insgesamt wurden im Jahr 2020 26 Mrd Zahlungstransaktionen von Zahlungsdienstleistern in Deutschland bargeldlos mit Nichtbankenkunden im Gesamtwert von 61 Billionen € abgewickelt. Dies entspricht einem Anstieg um 8 % in der Anzahl und um 3 % im Wert gegenüber dem Jahr 2019.
Neben den Kartenzahlungen erhöhte sich auch die Anzahl der Lastschriften um knapp 6 % auf 11,6 Mrd sowie der Überweisungen um 3 % auf annähernd 7 Mrd. Die Anzahl der Scheck- und E-Geldzahlungen ging deutlich zurück. Sie spielen in Deutschland nur eine untergeordnete Rolle. In Bezug auf den Wert werden die Transaktionen maßgeblich von den Überweisungen bestimmt: Deren Wert stieg im Jahr 2020 um 4 % auf 57 Billionen €. Der Wert der Lastschriften ging um knapp 7 % auf 3,2 Billionen € zurück.
Die Nutzung der in Deutschland ausgegebenen Karten an Geldausgabeautomaten inländischer Zahlungsdienstleister ging im Jahr 2020 um knapp 22 % auf 1,6 Mrd Abhebungen sehr deutlich zurück. Der Wert der Bargeldabhebungen verringerte sich jedoch nur um 11 % auf 341 Mrd €, sodass der Durchschnittsbetrag einer Bargeldabhebung von 192 € auf 217 € anstieg. Im Gegenzug erhöhte sich die Nutzung dieser Karten an Zahlungsterminals inländischer Zahlungsdienstleister um fast 16 % auf 4,9 Mrd Bezahlvorgänge. Der Wert dieser Bezahltransaktionen stieg dabei lediglich um 4 % auf 243 Mrd €, was einem Durchschnittsbetrag bei der Kartenzahlung von 49 € entspricht. Dieser Betrag hat sich gegenüber dem Vorjahr um 5 € weiterhin verringert, als Folge der häufigeren Nutzung der Karte, insbesondere auch für die pandemiebedingt gewünschte Bezahlung im Einzelhandel.