Oktober-Ergebnisse der Umfrage zum Kreditgeschäft (Bank Lending Survey) in Deutschland

Die deutschen Kreditinstitute lockerten im dritten Quartal 2017 ihre Kreditvergabepolitik. Das ergab die jüngste Umfrage zum Kreditgeschäft unter den in Deutschland ansässigen befragten Banken.

Die Vergabestandards in den erfragten Geschäftsbereichen (Firmenkunden-kredite, private Wohnungsbaukredite und Konsumentenkredite) wurden per saldo leicht gelockert. Zudem reduzierten die Kreditinstitute in den einzelnen Geschäftsfeldern die Margen oder ließen sie weitgehend unverändert. Ihren Geschäftskunden kamen die Banken auch bei anderen Kreditbedingungen etwas entgegen.

Die Kreditnachfrage legte nach Angaben der deutschen Banken im Unternehmensgeschäft wie auch bei der privaten Konsumfinanzierung spürbar zu. Unverändert blieb sie dagegen im Bereich der privaten Baufinanzierung.

Die Oktober-Umfrage enthielt zusätzliche Fragen zu den Refinanzierungsbedingungen der Banken, zu den Auswirkungen des erweiterten Programms des Eurosystems zum Ankauf von Vermögenswerten sowie zu den Folgen des negativen Zinssatzes der Einlagefazilität des Eurosystems für das Kreditgeschäft. Die deutschen Banken meldeten, dass sich ihre Refinanzierungssituation vor dem Hintergrund der Lage an den Finanzmärkten im dritten Quartal kaum verändert habe. Positiv beurteilten sie erneut den Einfluss des erweiterten Ankaufprogramms auf ihre Liquiditätsposition und Finanzierungsbedingungen. Die Liquiditätsausweitung, die vor allem für die Kreditvergabe genutzt wurde, resultierte dabei aus Portfolioumschichtungen der Bankkunden zugunsten von Bankeinlagen und aus bankeigenen Verkäufen von Wertpapieren. Belastend wirkte das Programm auf die Ertragslage der Banken. Auch der negative Zinssatz der Einlagefazilität trug abermals erheblich zu einem Rückgang der Netto- Zinserträge der Banken bei. Infolge des negativen Einlagesatzes sanken die Kreditzinsen und die Margen in allen erfragten Geschäftsbereichen, während die Auswirkungen auf das Kreditvolumen im Ergebnis gering waren.

Im Euro-Währungsgebiet insgesamt änderten die befragten Institute im Firmenkundengeschäft ihre Kreditstandards nicht nennenswert, während sie im Geschäft mit privaten Haushalten die Standards lockerten.

Die Kreditnachfrage stieg nach Einschätzung der im Euroraum befragten Institute im dritten Quartal im Unternehmensgeschäft sowie bei der privaten Bau- und Konsumfinanzierung per saldo spürbar.

Die Entwicklung der Refinanzierungssituation im dritten Quartal beurteilten die Banken im Euroraum insgesamt positiv. Ihre Liquiditätsposition konnten sie im Zuge des erweiterten Ankaufprogramms stärken. Die ihnen zugeflossene Liquidität verwendeten die Banken vor allem für die Kreditvergabe. Vor dem Hintergrund des Programms verbesserten sich auch ihre Finanzierungsbedingungen. Auf ihre Ertragslage wirkte das Programm durch den Druck auf die Netto-Zinsmargen dagegen belastend. Der negative Zinssatz der Einlagefazilität verursachte auch im Euroraum einen Rückgang der Netto-Zinserträge, der Kreditzinsen und der Margen. Die Auswirkungen auf das Kreditvolumen waren auf aggregierter Ebene zwar weiterhin positiv, fielen im Vergleich zur Befragung im April dieses Jahres aber deutlich schwächer aus.