Nettotilgungen von Schuldverschreibungen im Juli 2013

Rentenmarkt

Der Bruttoabsatz am deutschen Rentenmarkt erreichte mit 143,3 Mrd € im Juli 2013 im Monatsvergleich das höchste Brutto-Emissionsvolumen dieses Jahres nach zuletzt drei Monaten mit rückläufigen Bruttoemissionen. Durch die abermals gestiegenen Tilgungen (167,5 Mrd €) und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten sank der Umlauf inländischer Rentenpapiere allerdings um 28,3 Mrd €. Dagegen wurden ausländische Titel im Umfang von 8,4 Mrd € am deutschen Markt untergebracht (nach 2,5 Mrd € im Vormonat), sodass der Umlauf von in- und ausländischen Schuldtiteln in Deutschland um 19,9 Mrd € abnahm. Bereits im Vormonat war er um 15,0 Mrd € gesunken.

Die heimischen Kreditinstitute führten angesichts günstiger alternativer Fi-nanzierungsmöglichkeiten den Bestand eigener Anleihen im Juli per saldo um 12,9 Mrd € zurück. Hierunter befanden sich vor allem die flexibel gestaltbaren Sonstigen Bankschuldverschreibungen (5,6 Mrd €) sowie die Schuldverschrei-bungen der Spezialkreditinstitute (4,5 Mrd €), zu denen die öffentlichen För-derbanken gerechnet werden. Zudem wurden Öffentliche Pfandbriefe sowie Hypothekenpfandbriefe in fast gleichem Umfang getilgt (für netto 1,5 Mrdbzw. 1,4 Mrd €).

Nettotilgungen eigener Anleihen in Höhe von 12,8 Mrd € verzeichnete im Juli auch die öffentliche Hand. Vorwiegend der Bund, aber auch die Länder führ-ten ihre Kapitalmarktverschuldung im Ergebnis zurück (11,5 Mrdbzw. 1,3 Mrd €). Der Bund tilgte dabei schwerpunktmäßig zehnjährige Bundesanlei-hen (20,1 Mrd €). Dem standen Nettoemissionen primär bei fünfjährigen Bun-desobligationen (4,4 Mrd €) und zweijährigen Bundesschatzanweisungen (3,9 Mrd €) gegenüber. Aber auch unverzinsliche Schatzanweisungen (Bubills) wurden in einem geringfügigen Umfang netto begeben (0,2 Mrd €). Im Juli kam zudem die erste gemeinsame Anleihe des Bundes und der Länder über 3,0 Mrd € an den Markt. Gemäß den teilschuldnerischen Verpflichtungen wer-den hierbei 13,5 % dem Bund zugerechnet.

Ebenso wie im Vormonat führten die inländischen Unternehmen im Berichts-monat ihre Kapitalmarktverschuldung in Deutschland zurück; sie tilgten dabei Anleihen für netto 2,6 Mrd €. Im Ergebnis sank der Umlauf von Schuldver-schreibungen sowohl von nichtfinanziellen Kapitalgesellschaften als auch von Versicherungsunternehmen (1,6 Mrdbzw. 1,3 Mrd €). Lediglich die Sonstigen Finanzinstitute erhöhten ihre Kapitalmarktverschuldung um netto 0,3 Mrd €.

Auf der Erwerberseite haben im Juli vor allem ausländische Anleger ihr Enga-gement am deutschen Rentenmarkt deutlich reduziert (17,0 Mrd €). Sie verrin-gerten sowohl ihre Bestände an öffentlichen als auch an privaten Anleihen. Bei den Inländern traten insbesondere die Kreditinstitute auf der Verkäuferseite in Erscheinung; sie gaben Schuldverschreibungen für netto 3,1 Mrd € ab. Inländi-sche Nichtbanken nahmen hingegen Anleihen im Umfang von netto 1,0 Mrd € in ihr Portfolio auf. Dabei kam es zu einer Umschichtung von inländischen (7,2 Mrd €) in ausländische Papiere (8,2 Mrd €).

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt gab es im Berichtsmonat kaum Aktivität. Nicht börsennotierte Unternehmen emittierten im Ergebnis lediglich für 0,1 Mrd € An-teilscheine. Hingegen nahm der Umlauf an ausländischen Aktien mit einem Zuwachs von per saldo 6,7 Mrd € deutlich zu. Auf der Erwerberseite dominier-ten insbesondere Inländer; sie nahmen Papiere im Umfang von netto 5,4 Mrd € in ihre Portfolios auf. Am stärksten erhöhten die heimischen Kreditinstitute mit 4,7 Mrd € ihr Engagement in Aktien. Ausländer und inländische Nichtbanken kauften Dividendentitel netto für 1,4 Mrd € beziehungsweise 0,8 Mrd €. Ähnlich wie bei den Schuldverschreibungen gaben dabei die hiesigen Nichtbanken im Ergebnis inländische zugunsten ausländischer Aktien ab.

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds konnten im Juli einen Mittelzufluss in Höhe von 12,8 Mrd € verbuchen. Mehrheitlich flossen diese Gelder in die den institutio-nellen Anlegern vorbehaltenen Spezialfonds (9,0 Mrd €); 3,9 Mrd € kamen Publikumsfonds zugute. Vor allem Gemischte Wertpapierfonds und Gemischte Fonds konnten dabei Anteile im Umfang von per saldo je 4,0 Mrd € platzieren. Aber auch Renten- und Aktienfonds sowie Offene Immobilienfonds realisierten geringfügige Mittelzuflüsse (zusammen: 4,5 Mrd €). Ausländische Fondsge-sellschaften erhöhten wieder ihre Präsenz am deutschen Markt und emittierten Anteilscheine in Höhe von netto 4,1 Mrd €. Als Erwerber von Investmentfonds-anteilen traten im Berichtsmonat per saldo sowohl inländische Nichtbanken als auch ausländische Anleger auf. Der Großteil der Käufe von Investmentfonds-anteilen entfiel hierbei auf die inländischen Nichtbanken (netto 16,5 Mrd €). Heimische Kreditinstitute gaben hingegen Anteile für netto 0,1 Mrd € ab.