Nettotilgungen am deutschen Rentenmarkt im April 2014

Rentenmarkt

Im April 2014 stieg das Emissionsvolumen am deutschen Rentenmarkt mit einem Bruttoabsatz von 120,5 Mrd Euro leicht gegenüber dem Vormonat (112,4 Mrd Euro). Nach Abzug der ebenfalls gestiegenen Tilgungen und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten wurden inländische Schuldverschreibungen für netto 23,6 Mrd Euro getilgt. Der Umlauf ausländischer Schuldverschreibungen in Deutschland erhöhte sich im Berichtsmonat um 16,8 Mrd Euro, sodass der Umlauf von Schuldtiteln am deutschen Markt insgesamt um 6,8 Mrd Euro sank. 

Die öffentliche Hand tilgte im April Schuldverschreibungen in Höhe von netto 12,1 Mrd Euro, wobei 10,4 Mrd Euro auf den Bund, inklusive der ihm zuzurechnenden Abwicklungsanstalt, entfielen. Vor allem fünfjährige Bundesobligationen, aber auch Unverzinsliche Schatzanweisungen (Bubills) wurden per saldo getilgt (-15,3 Mrd Euro bzw. -1,8 Mrd Euro), während sich der Umlauf zweijähriger Bundesschatzanweisungen sowie zehnjähriger Bundesanleihen erhöhte (4,3 Mrd Euro bzw. 1,9 Mrd Euro). Die Länder tilgten im Ergebnis Anleihen für 1,7 Mrd Euro.

Heimische Kreditinstitute führten im Berichtsmonat ihre Kapitalmarktverschuldung um 12,1 Mrd Euro zurück. Vor allem Schuldverschreibungen der Spezialkreditinstitute (zu denen beispielsweise auch öffentliche Förderbanken zählen) wurden getilgt, und zwar für 11,1 Mrd Euro.
Daneben ging auch der Umlauf Öffentlicher Pfandbriefe zurück (2,0 Mrd Euro). Emittiert wurden hingegen flexibel gestaltbare Sonstige Bankschuldverschreibungen für netto 0,9 Mrd Euro.

Inländische Unternehmen begaben im Berichtsmonat Anleihen für per saldo 0,6 Mrd Euro, im Vergleich zu Nettotilgungen in Höhe von 1,9 Mrd Euro im Vormonat. Dabei handelte es sich im Ergebnis ausschließlich um Titel mit Laufzeiten von über einem Jahr. Die Emissionen waren auf finanzielle Unternehmen (ohne Banklizenz) zurückzuführen, während nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften Anleihen netto tilgten. 

Auf der Erwerberseite kauften im April vor allem heimische Nichtbanken Rentenwerte, und zwar für per saldo 8,0 Mrd Euro. Dabei handelte es sich im Ergebnis ausschließlich um ausländische Werte. Inländische Kreditinstitute  erwarben Schuldverschreibungen für netto 1,7 Mrd Euro; hier standen inländische Werte im Vordergrund des Interesses. Hingegen trennten sich ausländische Inverstoren von zinstragenden Papieren in Höhe von 14,7 Mrd Euro. Bei der Bundesbank gingen die Bestände an Schuldverschreibungen um 1,8 Mrd Euro zurück.

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt haben inländische Gesellschaften im Berichtsmonat kaum junge Aktien begeben (0,1 Mrd Euro). Der Bestand an ausländischen Dividendentiteln am deutschen Markt stieg im gleichen Zeitraum um 2,1 Mrd Euro. Auf der Erwerberseite sind lediglich inländische Investoren in Erscheinung getreten. Vor allem die heimischen Kreditinstitute nahmen Dividendentitel für 9,9 Mrd Euro in ihre Portfolien auf; dabei handelte es sich im Ergebnis ausschließlich um deutsche Werte. Nichtbanken erwarben Aktien für per saldo 2,1 Mrd Euro. Indessen trennten sich gebietsfremde Investoren - wie bereits in der Vergangenheit vor Dividendenterminen - von inländischen Aktien für netto 9,8 Mrd Euro.

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds verzeichneten im April schwache Mittelzuflüsse in Höhe von netto 2,8 Mrd Euro. Hiervon profitierten im Ergebnis vor allem die den institutionellen Anlegern vorbehaltenen Spezialfonds (2,6 Mrd Euro). Unter den Anlageklassen konnten vor allem Aktienfonds neue Anteile absetzen (4,4 Mrd Euro). Aber auch Gemischte Fonds (1,0 Mrd Euro) und Gemischte Wertpapierfonds (0,8 Mrd Euro) verzeichneten Mittelzuflüsse. Hingegen nahmen Rentenfonds Anteilscheine für 4,3 Mrd Euro zurück. Zudem stieg der Umlauf der in Deutschland vertriebenen ausländischen Fonds im Berichtsmonat um 2,5 Mrd Euro. Erworben wurden Investmentanteile im April vor allem von heimischen Nichtbanken (6,5 Mrd Euro), aber auch von gebietsansässigen Kreditinstituten (2,2 Mrd Euro). Hingegen trennten sich ausländische Investoren von deutschen Anteilscheinen für per saldo 3,4 Mrd Euro.