Nettoabsatz von Schuldverschreibungen im Juni 2024

Rentenmarkt

Die Bruttoemissionen am deutschen Rentenmarkt lagen im Juni 2024 mit 114,9 Mrd € unter dem Wert des Vormonats (142,8 Mrd €). Nach Abzug der Tilgungen und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten stieg der Umlauf heimischer Rentenwerte um 12,9 Mrd €. Ausländische Schuldverschreibungen wurden für netto 14,2 Mrd € auf dem deutschen Markt untergebracht. Im Ergebnis nahm damit der Umlauf von Schuldverschreibungen in Deutschland um 27,1 Mrd € zu.

Die öffentliche Hand erhöhte im Juni ihre Rentenmarktverbindlichkeiten um netto 2,0 Mrd €, nach 19,5 Mrd € im Vormonat. Der Bund begab vor allem fünfjährige Obligationen (4,4 Mrd €) sowie zehnjährigen Anleihen (4,0 Mrd €), in geringerem Umfang aber auch 30- und siebenjährige Anleihen (2,6 Mrd € bzw. 2,3 Mrd €). Der Bund tilgte dagegen im Ergebnis zweijährige Schatzanweisungen (7,3 Mrd €) und unverzinsliche Bubills (3,9 Mrd €). Die Länder und Gemeinden begaben per saldo Schuldverschreibungen für 0,9 Mrd €.

Die Kreditinstitute emittierten im Juni Schuldverschreibungen für netto 8,2 Mrd €, nach 1,8 Mrd € im Vormonat. Vor allem von Spezialkreditinstituten, zu denen beispielsweise öffentliche Förderbanken zählen, wurden neue Anleihen begeben (9,9 Mrd €). In geringerem Umfang wurden auch Öffentliche Pfandbriefe begeben (0,8 Mrd €), während der Umlauf von Sonstigen Bankschuldverschreibungen und Hypothekenpfandbriefen im Ergebnis zurückging (1,6 Mrd € bzw. 0,9 Mrd €).

Inländische Unternehmen erhöhten im Berichtsmonat ihre Kapitalmarktverschuldung um 2,7 Mrd €, nach einer Zunahme um 0,7 Mrd € im Mai. Die Emissionen waren im Ergebnis vor allem auf Sonstige Finanzinstitute zurückzuführen (2,4 Mrd €). In geringerem Umfang erhöhten auch nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften (0,2 Mrd €) und Versicherungsunternehmen (0,1 Mrd €) ihre Kapitalmarktverschuldung.

Auf der Erwerberseite traten im Juni im Ergebnis nur ausländische Investoren in Erscheinung. Sie erwarben Schuldverschreibungen für netto 30,2 Mrd €, während inländische Investoren ihren Bestand im Ergebnis um 3,1 Mrd € verringerten. Der Bestand an Anleihen, die von der Bundesbank gehalten werden, verringerte sich im Berichtsmonat um netto 10,1 Mrd €. Dies ist vor allem auf auslaufende Bestände aus den Ankaufprogrammen des Eurosystems zurückzuführen. Als Erwerber traten unter den heimischen Investoren die Kreditinstitute auf. Sie erwarben Schuldverschreibungen für per saldo 12,2 Mrd €. Dabei handelte es sich überwiegend um ausländische Papiere.

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt nahmen im Berichtsmonat inländische Gesellschaften über die Ausgabe neuer Aktien per saldo 0,3 Mrd € an zusätzlichen Eigenmitteln auf. Der Umlauf ausländischer Aktien in Deutschland stieg um 0,6 Mrd €. Erworben wurden Dividendenwerte im Juni im Ergebnis vor allem durch inländische Nichtbanken (4,0 Mrd €). Auch ausländische Investoren vergrößerten ihre Aktienportfolios um netto 0,9 Mrd €. Heimische Kreditinstitute trennten sich hingegen von Dividendenwerten für netto 4,1 Mrd €.

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds verzeichneten im Juni einen Mittelzufluss in Höhe von 1,7 Mrd € (Mai: 0,4 Mrd €). Die Gelder kamen im Ergebnis vor allem Spezialfonds zugute (1,2 Mrd €), welche institutionellen Anlegern vorbehalten sind. Auch Publikumsfonds platzierten in geringerem Umfang Anteilsscheine (0,5 Mrd €). Ausländische Fondsgesellschaften, die am deutschen Markt aktiv sind, verzeichneten Mittelzuflüsse in Höhe von 8,5 Mrd €. Auf der Erwerberseite traten vor allem inländische Nichtbanken in Erscheinung (9,6 Mrd €). Heimische Kreditinstitute erwarben Anteilscheine für netto 0,1 Mrd €, während ausländische Anleger ihr hiesiges Fondsengagement um netto 0,5 Mrd € ausbauten.