Netto-Tilgungen am deutschen Rentenmarkt

Rentenmarkt

Das Emissionsvolumen am deutschen Rentenmarkt fiel im Juli 2011 mit einem Brutto-Absatz von 106,5 Mrd € kaum stärker aus als im Vormonat (105,2 Mrd €). Nach Abzug der leicht gesunkenen Tilgungen und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten verringerte sich der Umlauf heimischer Rentenwerte um 13,9 Mrd €. Zugleich sank der Umlauf ausländischer Schuldverschreibungen am deutschen Markt um 3,6 Mrd €; dabei handelte es sich ausschließlich um auf Euro lautende Papiere. Im Ergebnis flossen somit 17,5 Mrd € an die Anleger zurück.

Die Kreditinstitute verringerten im Juli erneut ihre Kapitalmarktverschuldung, und zwar um 8,6 Mrd € (Juni: 24,2 Mrd €). Die größten Rückflüsse waren per saldo bei den Öffentlichen Pfandbriefen (5,3 Mrd €) zu verzeichnen, aber auch Schuldverschreibungen der Spezialkreditinstitute und Sonstige Bankschuldverschreibungen wurden netto getilgt (1,6 Mrdbzw. 1,5 Mrd €). Alles in allem ist die Mittelaufnahme heimischer Kreditinstitute am Rentenmarkt im bisherigen Jahresverlauf damit um 40,6 Mrd € gesunken, nachdem sie bereits in den letzten beiden Jahren rückläufig gewesen war.

Die öffentliche Hand tilgte im Berichtsmonat Schuldverschreibungen für netto 7,9 Mrd €. Auf den Bund (einschl. der FMS Wertmanagement) entfielen hierbei 6,1 Mrd €. Der Bund für sich genommen hat dabei seine Kapitalmarktverschuldung vor allem bei zehnjährigen Anleihen stark abgebaut (21,3 Mrd €), in geringerem Umfang auch bei unverzinslichen Schatzanweisungen (1,2 Mrd €). Demgegenüber emittierte er per saldo Bundesobligationen (5,7 Mrd €), zweijährige Schatzanweisungen (5,4 Mrd €) und 30-jährige Anleihen (1,5 Mrd €). Der Umlauf von Schuldverschreibungen der Länder ging um 1,8 Mrd € zurück.

Inländische Unternehmen emittierten im Juli Anleihen für netto 2,5 Mrd €, wobei es sich per saldo überwiegend um Anleihen mit Ursprungslaufzeiten von über einem Jahr handelte.

Als Erwerber traten im Berichtsmonat lediglich inländische Nichtbanken in Erscheinung, welche Schuldverschreibungen in Höhe von 2,3 Mrd € erwarben. Darunter befanden sich größtenteils inländische Papiere öffentlicher Emittenten. Heimische Kreditinstitute und ausländische Investoren veräußerten Schuldverschreibungen für 12,5 Mrd € beziehungsweise 7,3 Mrd €.

Aktienmarkt

Die Emissionstätigkeit am deutschen Aktienmarkt war im Juli anders als in den Monaten zuvor sehr schwach. Inländische – zum weit überwiegenden Teil nicht börsennotierte – Unternehmen begaben junge Aktien für lediglich 0,1 Mrd €. Der Umlauf ausländischer Aktien am deutschen Markt ging um 6,0 Mrd € zurück. Auf der Erwerberseite haben im Ergebnis ausschließlich ausländische Investoren Aktien gekauft, und zwar für 0,5 Mrd €. Heimische Nichtbanken und Kreditinstitute trennten sich hingegen von Dividendenwerten für per saldo 4,0 Mrd € beziehungsweise 2,4 Mrd €.

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds verzeichneten im Juli Mittelzuflüsse in Höhe von netto 6,4 Mrd €, welche vor allem den Spezialfonds, die institutionellen Anlegern vorbehalten sind, zu Gute kamen (3,6 Mrd €). Unter den inländischen Publikumsfonds konnten fast ausschließlich Aktienfonds neue Anteile für netto 3,1 Mrd € absetzen. Ausländische Investmentfonds verzeichneten im Berichtsmonat hingegen geringe Mittelabflüsse (1,9 Mrd €). Erworben wurden Investmentanteile im Juli vor allem von gebietsansässigen Nichtbanken und ausländischen Investoren (je 2,8 Mrd €). Heimische Kreditinstitute gaben hingegen per saldo Anteilscheine für 1,1 Mrd € ab.