Lebhafte Emissionstätigkeit am deutschen Rentenmarkt im Juni 2005

Im Juni ist der Bruttoabsatz von Schuldverschreibungen inländischer Emittenten am deutschen Rentenmarkt um mehr als die Hälfte gegenüber dem Vormonat auf 116,4 Mrd € gestiegen. Bei ebenfalls zunehmenden Tilgungen hat der Netto-Absatz mit 31,0 Mrd € deutlich über dem Wert im Mai (4,0 Mrd €) gelegen. Dabei wurden per saldo ausschließlich Papiere mit einer Laufzeit von über vier Jahren begeben (36,6 Mrd €).

Die größten Emittenten waren erneut die Kreditinstitute. Heimische Banken begaben netto Rentenwerte für 26,2 Mrd €, was eine Zunahme um gut 20 Mrd € gegenüber Mai darstellt, wobei auch hier Laufzeiten von über vier Jahren im Vordergrund standen. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf die Sonstigen Bankschuldverschreibungen zurückzuführen. Hier wurde der Absatz im Vormonatsvergleich auf 20,5 Mrd € knapp verdreifacht. Auch die Emissionen von Spezialkreditinstituten (4,4 Mrd €) und der Absatz öffentlicher Pfandbriefe (1,8 Mrd €) belebten sich im Juni. Dagegen wurden Hypothekenpfandbriefe im Ergebnis getilgt (-0,5 Mrd €).

Die öffentliche Hand nahm den Kapitalmarkt im Berichtsmonat mit netto 7,0 Mrd € in Anspruch. Davon entfielen 5,7 Mrd € auf den Bund, der im Vormonat noch per saldo Rentenpapiere für 3,6 Mrd € getilgt hatte. Fünfjährige Bundesobligationen wurden netto für 4,8 Mrd € emittiert, nach einem Rückgang des Umlaufs dieser Papiere im Mai. Außerdem begab der Bund im Juni eine fünfjährige Anleihe im Nennwert von 5 Mrd US-Dollar. Dies ist die erste Fremdwährungsanleihe des Bundes; sie ist mit einem Kupon von 3,875 % ausgestattet. In geringerem Umfang wurden 10-jährige Bundesanleihen (0,9 Mrd €), 30jährige Bundesanleihen (0,3 Mrd €), Bubills (0,3 Mrd €) und Bundesschatzbriefe (0,1 Mrd €) abgesetzt. Dagegen wurden Bundesschatzanweisungen per saldo für 4,5 Mrd € getilgt. Die Länder nahmen den Kapitalmarkt im Juni mit netto 1,3 Mrd € in Anspruch.