Lebhafte Emissionstätigkeit am deutschen Rentenmarkt im Januar 2005

Am deutschen Rentenmarkt sind im Januar inländische Anleihen im Bruttobetrag von 106,6 Mrd € begeben worden. Nach Abzug der Tilgungen belief sich der Nettoabsatz auf 22,0 Mrd €; er bewegte sich damit in einer ähnlichen Größenordnung wie im Januar vorigen Jahres (23,4 Mrd €). Dabei hat sich die Mittelaufnahme deutlich zugunsten der langfristigen Emissionen verschoben. Per saldo wurden ausschließlich Anleihen mit Laufzeiten von über 4 Jahren begeben.

Der weitaus größte Teil des Mittelaufkommens kam im Januar deröffentlichen Hand zugute, die am deutschen Rentenmarkt Mittel in Höhe von 17,0 Mrd € aufnahm. Der Bund erhöhte seine Rentenmarktverschuldung um 11,8 Mrd €. Im langfristigen Laufzeitenbereich begab er im Tenderverfahren eine dreißigjährige Bundesanleihe zu 4% und stockte die zehnjährige Bundesanleihe zu 3,75% vom November 2004 auf. Im kürzerfristigen Laufzeitensegment emittierte er eine sechsmonatige Unverzinsliche Schatzanweisung und stockte die zweijährige Bundesschatzanweisung zu 2,25% vom Dezember auf. Die Länder emittierten eigene Schuldverschreibungen für netto 5,4 Mrd €.

Die Kreditinstitute nahmen den Anleihemarkt im Januar mit eigenen Emissionen im Netto-Betrag von 5,2 Mrd € in Anspruch. Im Vordergrund standen dabei Schuldverschreibungen von Spezialkreditinstituten (8,9 Mrd €) und Sonstige Bankschuldverschreibungen (4,1 Mrd €). Hingegen wurden Öffentliche Pfandbriefe und Hypothekenpfandbriefe für 6,9 Mrd € beziehungsweise 0,9 Mrd € getilgt.

Die nichtfinanziellen Unternehmen tilgten Industrieobligationen im Umfang von 0,2 Mrd €.

Am deutschen Aktienmarkt platzierten inländische Unternehmen junge Aktien im Kurswert von 0,2 Mrd €, nach 0,7 Mrd € im Januar vorigen Jahres.

Die inländischen Investmentfonds verzeichneten im Januar Zuflüsse in Höhe von 4,7 Mrd €, verglichen mit 1,9 Mrd € im Januar 2004. Die Mittel flossen vorwiegend in Spezialfonds (3,8 Mrd €), die institutionellen Anlegern vorbehalten sind. Bei den Publikumsfonds kamen 0,9 Mrd € auf. Davon entfielen 1,1 Mrd € auf die Offenen Immobilienfonds und 0,7 Mrd € auf die Rentenfonds. Die Aktienfonds und die Geldmarktfonds mussten hingegen Zertifikate im Betrag von 0,8 Mrd € beziehungsweise 0,2 Mrd € zurücknehmen.