Kaum verändertes Mittelaufkommen am deutschen Rentenmarkt im Februar 2010

Rentenmarkt

Das Emissionsvolumen am deutschen Rentenmarkt ist im Februar 2010 auf 100,3 Mrd € zurückgegangen, nach Bruttoemissionen in Höhe von 117,3 Mrd € im Vormonat. Nach Abzug ebenfalls deutlich rückläufiger Tilgungen (87,8 Mrd €) und bei Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten kamen im Ergebnis 17,0 Mrd € am heimischen Rentenmarkt auf. Zugleich wurden ausländische Schuldtitel für netto 4,9 Mrd € getilgt. Damit erhöhte sich der Umlauf von Schuldverschreibungen in Deutschland im Berichtsmonat um 12,0 Mrd €, im Vergleich zu 12,3 Mrd € im Vormonat.

Die öffentliche Hand nahm im Februar den Rentenmarkt mit 19,8 Mrd € in Anspruch. Dabei erhöhte der Bund seine Kapitalmarktverschuldung um 15,9 Mrd €. Er emittierte im Wesentlichen zweijährige Schatzanweisungen (7,5 Mrd €), Bundesobligationen (5,5 Mrd €) und zehnjährige Anleihen (5,0 Mrd €), in geringerem Umfang auch 30-jährige Anleihen (0,7 Mrd €). Dem standen Tilgungen von Unverzinslichen Schatzanweisungen (Bubills) in Höhe von 2,8 Mrd € gegenüber. Die Länder weiteten ihre Kapitalmarktverschuldung um 3,7 Mrd € aus.

Die heimischen Kreditinstitute reduzierten ihre Kapitalmarktverschuldung im Februar erneut, und zwar um 7,5 Mrd € (Vormonat: 17,1 Mrd €). Dabei führten vor allem die teilweise mit Staatsgarantien ausgestatteten Spezialkreditinstitute den Umlauf ihrer Schuldverschreibungen um 4,6 Mrd € zurück. Öffentliche Pfandbriefe wurden ebenfalls für per saldo 2,3 Mrd € getilgt, in geringerem Umfang auch die besonders flexibel gestaltbaren Sonstigen Bankschuldverschreibungen sowie Hypothekenpfandbriefe (0,5 Mrdbzw. 0,1 Mrd €).

Die inländischen Unternehmen beanspruchten den Rentenmarkt im Berichtsmonat per saldo mit 4,7 Mrd €. Im Ergebnis handelte es sich bei den begebenen Papieren ausschließlich um Anleihen mit Ursprungslaufzeiten von über einem Jahr.

Am deutschen Rentenmarkt traten im Februar per saldo primär ausländische Investoren als Erwerber in Erscheinung, die Rentenwerte für netto 16,1 Mrd € in ihre Portfolios aufnahmen. Dabei handelte es sich größtenteils um Papiere der öffentlichen Hand. Inländische Nichtbanken erwarben Schuldverschreibungen für 3,9 Mrd €, wobei es sich im Ergebnis ausschließlich um heimische Werte handelte. Hingegen trennten sich heimische Kreditinstitute von Rentenwerten in Höhe von 7,9 Mrd €.

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt haben inländische Gesellschaften im Februar kaum Mittel über die Ausgabe neuer Aktien aufgenommen (0,1 Mrd €, nach 1,4 Mrd € im Vormonat). Dagegen nahm der Bestand an aus­ländischen Aktien am deutschen Markt um 0,7 Mrd € ab. Erworben wurden Aktien von ausländischen Investoren, die ihren Portfolios deutsche Dividendentitel im Wert von 2,1 Mrd € beimischten. Auch inländische Nichtbanken erwarben Aktien für 2,0 Mrd €. Lediglich die heimischen Kreditinstitute verkauften Dividendentitel in Höhe von 4,8 Mrd €.

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds verzeichneten im Februar Mittelzuflüsse in Höhe von 5,7 Mrd €. Hiervon profitierten die Publikumsfonds sowie die institutionellen Anlegern vorbehaltenen Spezialfonds fast gleichermaßen (2,9 Mrdbzw. 2,8 Mrd €). Unter den Publikumsfonds setzten vor allem Offene Immobilienfonds (1,1 Mrd €), aber auch Aktienfonds (0,9 Mrd €) sowie Gemischte Wertpapierfonds (0,6 Mrd €) neue Anteile ab. In geringerem Umfang konnten auch Rentenfonds sowie Gemischte Fonds Anteilscheine unterbringen (je 0,2 Mrd €). Ausländische Gesellschaften verkauften im Februar ebenfalls Anteile für 2,0 Mrd € am deutschen Markt. Erworben wurden Investmentzertifikate in erster Linie von heimischen Nichtbanken (5,2 Mrd €), aber auch von inländischen Kreditinstituten (2,0 Mrd €). Ausländische Investoren erwarben Investmentanteile für per saldo 0,4 Mrd €.