Jahresabschluss 2007
Der Vorstand der Deutschen Bundesbank hat beschlossen, heute (11. März) den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2007 zu veröffentlichen und den Gewinn an den Bund auszuschütten. Zuvor hat der Vorstand den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers PricewaterhouseCoopers AG, Frankfurt am Main, zur Kenntnis genommen. Der Jahresüberschuss beträgt 4,3 Mrd € nach 4,2 Mrd € im Vorjahr. Er wurde gemäß § 27 Nr. 2 Bundesbankgesetz in voller Höhe an den Bund abgeführt. 3,5 Mrd € des Bundesbankgewinns fließen in den Bundeshaushalt, die darüber hinausgehenden 0,8 Mrd € in den Erblastentilgungsfonds.
Zum Jahresabschluss erklärte Bundesbankpräsident Prof. Axel Weber: „Trotz hoher Abschreibungen infolge der
US-Dollar-Abwertung liegt der Gewinn auf dem Niveau des Vorjahres. Dies ist vor allem auf das gestiegene Zinsniveau im Euro-Raum zurückzuführen.“
Der Jahresabschluss 2007 dokumentiere erstmals in vollem Umfang den finanziellen Erfolg der Strukturreform. „Unsere geplanten jährlichen Kosteneinsparungen haben wir 2007 sogar überschritten“
, betonte der Bundesbankpräsident.
Zur Entwicklung von Konjunktur und Preisniveau erklärte Weber: „Die deutsche Wirtschaft befindet sich weiter in einem soliden Aufschwung bei allerdings erhöhten Abwärtsrisiken. Die Nachfrage ist breit fundiert und von zunehmender Beschäftigung getragen. Wir halten deshalb an der Erwartung eines
BIPWachstums nahe der Potenzialrate fest.“
Als „nach wie vor Besorgnis erregend“
bezeichnete er den Preisdruck, der die Inflationsrate bereits im Herbst auf 3% hatte ansteigen lassen. „Es ist keinesfalls sicher, dass die Inflationsrate im Durchschnitt des Jahres 2008 deutlich zurückgehen wird. Wir müssen deshalb die Entwicklung weiter sehr genau beobachten.“
Bei der Erläuterung des Jahresabschlusses sagte Vorstandsmitglied Dr. Hans Georg Fabritius: „Unser in 2002 eingeleiteter Strategiezyklus mit dem Ziel der Verschlankung der Bank und der Modernisierung unserer Dienstleistungen ist per Ende 2007 abgeschlossen. Die Erfolgsbilanz, zu der die Beschäftigten mit erheblichen Anpassungsleistungen beigetragen haben, kann sich sehen lassen: Wir haben 2007 Kosteneinsparungen von 300
Mio € erzielt und damit die Zielgröße von jährlich 280
Mio € übertroffen. Unsere Einsparungen seit 2002 summieren sich nach Abzug der reformbedingten Kosten auf mehr als eine halbe Milliarde Euro.“
Fabritius betonte, der neue Strategiezyklus bis 2012 stehe ganz im Zeichen einer Schärfung des Profils der fünf Kerngeschäftsfelder. Hierzu stellte er wichtige Investitionsprojekte vor. „Wir sind zum Beispiel dabei, in unseren Filialen die Banknotenbearbeitung weiter zu modernisieren. Allein dafür sind Gesamtinvestitionen von 114
Mio € vorgesehen.“
Die wichtigste Quelle für den Bundesbankgewinn waren die Zinserträge in Höhe von 13,1 (Vorjahr: 8,9) Mrd €, von denen 11,7 (7,4) Mrd € auf Zinserträge in Euro entfielen. Dem standen Zinsaufwendungen von 5,6 (3,4) Mrd € gegenüber, so dass sich ein Nettozinsertrag von 7,5 (5,4) Mrd € ergeben hat. Für das Jahresergebnis waren ferner maßgebend die hohen Abschreibungen auf Fremdwährungen von insgesamt 2,3 (0,2) Mrd €, davon 2,2 Mrd € in der USDollar-Position (im Vorjahr: keine).
Bilanzpositionen, die Marktpreisschwankungen unterliegen, werden grundsätzlich zu Marktpreisen bewertet. Die dabei anfallenden Bewertungsgewinne sind nicht erfolgswirksam, sie werden in einem passivischen „Ausgleichsposten aus Neubewertung“ ausgewiesen. Die Bewertungsgewinne betragen 55,0 Mrd € (davon Gold 54,3 Mrd €, Wertpapiere 0,7 Mrd €).