Hohes Mittelaufkommen am deutschen Rentenmarkt
Rentenmarkt
Das Emissionsvolumen am deutschen Rentenmarkt lag im November 2009 mit (brutto) 143,6 Mrd € deutlich über dem Vormonatswert (104,9 Mrd €). Aufgrund der niedrigeren Tilgungen und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten erreichte der Netto-Absatz inländischer Schuldverschreibungen 12,0 Mrd €, verglichen mit Netto-Tilgungen in Höhe von 6,7 Mrd € im Oktober. Ausländische Schuldverschreibungen wurden am hiesigen Markt für netto 10,4 Mrd € abgesetzt. Insgesamt belief sich das Mittelaufkommen damit auf 22,4 Mrd €.
Die öffentliche Hand platzierte im Berichtsmonat Schuldverschreibungen für 23,4 Mrd € am deutschen Kapitalmarkt. An erster Stelle stand der Bund mit einem vergleichsweise hohen Netto-Absatz von 21,0 Mrd €. Dabei überstieg die Mittelaufnahme den Finanzierungsbedarf des Bundes, was sich in einem erhöhten Kassenbestand widerspiegelt. Er begab insbesondere zweijährige Schatzanweisungen (7,2 Mrd €) und fünfjährige Obligationen (5,8 Mrd €), aber auch zehnjährige Anleihen (3,6 Mrd €) und Bubills (2,8 Mrd €). Der Umlauf dreißigjähriger Anleihen stieg ebenfalls leicht an, und zwar um 1,7 Mrd €. Der ausstehende Betrag von Finanzierungsschätzen und Bundesschatzbriefen blieb praktisch unverändert. Die Länder emittierten per saldo für 2,3 Mrd € Schuldverschreibungen.
Die heimischen Kreditinstitute setzten im November den Abbau ihrer Kapitalmarktverschuldung weiter fort und tilgten im Ergebnis Anleihen für 12,7 Mrd €. Darunter befanden sich vor allem die flexibel gestaltbaren Sonstigen Bankschuldverschreibungen (5,8 Mrd €), aber auch Öffentliche Pfandbriefe und Schuldverschreibungen von Spezialkreditinstituten (4,0 Mrd € bzw. 2,3 Mrd €). In geringerem Umfang (für per saldo 0,7 Mrd €) wurden auch Hypothekenpfandbriefe getilgt.
Inländische Unternehmen nahmen den Rentenmarkt im Berichtsmonat mit 1,3 Mrd € weniger in Anspruch als im Vormonat (2,8 Mrd €). Bei ihren Emissionen handelte es sich per saldo ausschließlich um Anleihen mit Ursprungslaufzeiten von über einem Jahr.
Die stärkste Erwerbergruppe am deutschen Rentenmarkt waren im November heimische Nichtbanken. Sie investierten 15,2 Mrd € und erwarben dabei überwiegend ausländische Schuldtitel (9,0 Mrd €). Ausländische Anleger nahmen deutsche Schuldverschreibungen in Höhe von netto 6,9 Mrd € in ihren Bestand, verglichen mit 0,5 Mrd € im Vormonat. Inländische Kreditinstitute engagierten sich im Ergebnis kaum am Rentenmarkt; sie erwarben Schuldtitel im Umfang von 0,4 Mrd €, wobei sich ihr Interesse im Ergebnis ausschließlich auf ausländische Rentenwerte richtete (1,5 Mrd €).
Aktienmarkt
Am deutschen Aktienmarkt haben inländische Gesellschaften im November junge Aktien für 0,6 Mrd € begeben; dabei handelte es sich überwiegend um nicht-börsennotierte Unternehmen. Der Umlauf ausländischer Dividendentitel am deutschen Markt sank hingegen um 0,5 Mrd €. Erworben wurden Aktien von gebietsansässigen Nichtbanken sowie von Kreditinstituten, welche Aktien für 1,3 Mrd € beziehungsweise 1,1 Mrd € in ihre Portfolios aufnahmen. Ausländische Anleger hingegen gaben hiesige Aktien in Höhe von 2,3 Mrd € ab.
Investmentfonds
Inländische Investmentfonds verzeichneten im Berichtsmonat einen Mittelzufluss in Höhe von netto 4,6 Mrd €, verglichen mit 6,6 Mrd € im Oktober. Die zusätzlichen Gelder kamen im Ergebnis in gleichem Maße den institutionellen Anlegern vorbehaltenen Spezialfonds sowie den Publikumsfonds zugute. Unter den Publikumsfonds konnten vor allem Rentenfonds und Aktienfonds neue Anteile absetzen (1,0 Mrd € bzw. 0,6 Mrd €), in geringerem Umfang auch Gemischte Wertpapierfonds (0,2 Mrd €) und Offene Immobilienfonds (0,1 Mrd €). Geldmarktfonds verzeichneten hingegen leichte Mittelabflüsse (0,2 Mrd €). Am deutschen Markt vertriebene ausländische Fonds setzten im November ebenfalls neue Anteile ab (1,3 Mrd €), allerdings in geringerem Umfang als im Vormonat (2,2 Mrd €). Erworben wurden Fondsanteile in erster Linie von heimischen Nichtbanken, die Anteilscheine in Höhe von 3,5 Mrd € in den Bestand nahmen. Heimische Kreditinstitute sowie ausländische Investoren kauften Investmentzertifikate für 1,4 Mrd € beziehungsweise für 1,1 Mrd €.