Hoher Nettoabsatz am deutschen Rentenmarkt im Oktober 2024
Rentenmarkt
Im Oktober 2024 lag das Emissionsvolumen am deutschen Rentenmarkt mit einem Brutto-Absatz von 121,8 Mrd € leicht unter dem Vormonat (125,8 Mrd €). Nach Abzug der im Vergleich zum Vormonat etwas niedrigeren Tilgungen und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten wurden inländische Schuldverschreibungen für netto 44,2 Mrd € begeben. Der Umlauf ausländischer Schuldverschreibungen in Deutschland sank im Berichtsmonat um 4,6 Mrd €, sodass der Umlauf von Schuldtiteln am deutschen Markt insgesamt um 39,5 Mrd € zunahm.
Die öffentliche Hand erhöhte im Berichtsmonat ihre Kapitalmarktverschuldung um 40,3 Mrd € (nach Nettotilgungen von 2,0 Mrd € im September). Der Bund begab im Ergebnis vor allem zehnjährige Anleihen (30,6 Mrd €), in geringerem Umfang aber auch zweijährige Schatzanweisungen sowie 30-jährige Anleihen (5,4 Mrd € bzw. 5,1 Mrd €). Dem standen Nettotilgungen fünfjähriger Obligationen gegenüber (- 8,7 Mrd €). Die Länder und Gemeinden begaben im Ergebnis Anleihen für 0,5 Mrd €.
Inländische Unternehmen emittierten im Oktober Anleihen für netto 3,3 Mrd € (nach Nettotilgungen in Höhe von 1,0 Mrd € im Vormonat). Im Ergebnis war dies überwiegend auf nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften zurückzuführen, die per saldo ausschließlich Papiere mit einer Laufzeit von über einem Jahr begaben.
Heimische Kreditinstitute erhöhten im Berichtsmonat ihre Kapitalmarktverschuldung um 0,5 Mrd €, nach einem Zuwachs um 9,5 Mrd € im Vormonat. Dabei stieg im Ergebnis einzig der Umlauf von flexibel gestaltbaren Sonstigen Bankschuldverschreibungen (4,9 Mrd €). Hingegen wurden Schuldverschreibungen der Spezialkreditinstitute, zu denen auch die öffentlichen Förderbanken zählen, netto getilgt (- 3,2 Mrd €). Der Umlauf von Öffentlichen Pfandbriefen und Hypothekenpfandbriefen war ebenso rückläufig (- 0,8 Mrd € bzw. - 0,3 Mrd €).
Auf der Erwerberseite traten insbesondere ausländische Investoren in Erscheinung und kauften hiesige Rentenwerte für per saldo 35,8 Mrd €. Auch inländische Nichtbanken vergrößerten ihre Rentenportfolios, und zwar um netto 21,6 Mrd €; dabei standen heimische Werte im Vordergrund des Interesses. Hingegen trennten sich heimische Kreditinstitute von Rentenwerten für per saldo 5,9 Mrd €, wobei vorrangig ausländische Werte verkauft wurden. Der Bestand an Anleihen, die von der Bundesbank gehalten werden, sank um 11,9 Mrd €, dies ist vor allem auf auslaufende Bestände aus den Ankaufprogrammen zurückzuführen.
Aktienmarkt
Am deutschen Aktienmarkt begaben inländische Gesellschaften im Oktober neue Aktien für netto 6,2 Mrd €, nach 0,6 Mrd € im Vormonat. Der Bestand an ausländischen Dividendentiteln am deutschen Markt stieg im gleichen Zeitraum um 0,9 Mrd €. Erworben wurden Aktien im Ergebnis vor allem von inländischen Nichtbanken und Kreditinstituten (4,7 Mrd € bzw. 3,8 Mrd €). Hingegen veräußerten ausländische Investoren per saldo Aktien für 1,4 Mrd €.
Investmentfonds
Inländische Investmentfonds verzeichneten im Oktober Mittelzuflüsse in Höhe von 5,6 Mrd € (Vormonat: 0,1 Mrd €). Die neuen Mittel kamen vor allem Spezialfonds, welche institutionellen Anlegern vorbehalten sind, zugute (5,0 Mrd €). Unter den Fondsanbietern setzten vor allem Gemischte Wertpapierfonds neue Anteilscheine ab (5,0 Mrd €), in geringerem Umfang auch Dach- und Aktienfonds (0,7 Mrd € bzw. 0,6 Mrd €). Rentenfonds verzeichneten hingegen Mittelabflüsse in Höhe von 1,9 Mrd €. Der Umlauf der in Deutschland vertriebenen ausländischen Fondsanteile stieg im Oktober um 14,1 Mrd €. Erworben wurden Investmentanteile per saldo nahezu ausschließlich von inländischen Nichtbanken (20,0 Mrd €). Heimische Kreditinstitute erwarben Fondsanteile für netto 0,6 Mrd €, während ausländische Investoren hiesige Anteilscheine für per saldo 1,0 Mrd € veräußerten.