Geringer Nettoabsatz deutscher Schuldverschreibungen im August 2024

Rentenmarkt

Die Bruttoemissionen am deutschen Rentenmarkt lagen im August 2024 mit 113,5 Mrd € unter dem Wert des Vormonats (118,6 Mrd €). Nach Berücksichtigung der Tilgungen und der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten stieg der Umlauf heimischer Rentenwerte um 7,5 Mrd € (Juli: – 1,2 Mrd €). Ausländische Titel wurden für netto 9,3 Mrd € am deutschen Markt untergebracht, sodass der Umlauf von in- und ausländischen Schuldverschreibungen in Deutschland im Ergebnis um 16,8 Mrd € zunahm. 

Inländische Unternehmen erhöhten im Berichtsmonat ihre Kapitalmarktverschuldung um 3,7 Mrd € (Juli: - 1,0 Mrd €). Dies war im Ergebnis sowohl auf nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften (1,9 Mrd €) als auch auf Sonstige Finanzinstitute zurückzuführen (1,7 Mrd €).

Heimische Kreditinstitute emittierten im Berichtsmonat Schuldverschreibungen für per saldo 3,6 Mrd €, nach hohen Nettotilgungen von 17,8 Mrd € im Juli. Dabei stieg vor allem der Umlauf von Hypothekenpfandbriefen und Schuldverschreibungen der Spezialkreditinstitute um netto 1,8 Mrd € beziehungsweise 1,5 Mrd €. Daneben wurden auch flexibel gestaltbare Sonstige Bankschuldverschreibungen für per saldo 0,6 Mrd € emittiert.

Die öffentliche Hand begab im August im Ergebnis kaum neue Anleihen (0,2 Mrd €, verglichen mit 17,7 Mrd € im Juli). Im Ergebnis weiteten ausschließlich die Länder und Gemeinden ihre Kapitalmarktverschuldung aus, und zwar leicht um 0,2 Mrd €. Der Bund verringerte seine Kapitalmarktverschuldung marginal um 0,1 Mrd €. Dabei tilgte er vor allem zehnjährige Anleihen (- 16,7 Mrd €) sowie unverzinsliche Schatzanweisungen (- 1,8 Mrd €), während er fünfjährige Obligationen (8,2 Mrd €), zweijährige Schatzanweisungen (4,7 Mrd €) sowie Bundesanleihen mit Laufzeiten von sieben, 15 und 30 Jahren (2,7 Mrd €, 1,7 Mrd € beziehungsweise 1,8 Mrd €) begab.

Auf der Erwerberseite standen im August wie schon im Vormonat vor allem ausländische Investoren im Vordergrund. Sie nahmen hiesige Rentenwerte für netto 47,5 Mrd € in ihre Portfolios. Heimische Kreditinstitute erwarben Rentenwerte für netto 9,2 Mrd €, wobei es sich im Ergebnis überwiegend um deutsche Papiere handelte (5,2 Mrd €). Hingegen verringerten inländische Nichtbanken ihre Rentenportfolios um 28,8 Mrd €. Dabei trennten sie sich im Ergebnis ausschließlich von hiesigen Werten. Der Bestand an Anleihen, die von der Bundesbank gehalten werden, verringerte sich um netto 11,1 Mrd €. Dies ist vor allem auf auslaufende Papiere aus den Ankaufprogrammen zurückzuführen.

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt nahmen im August inländische Gesellschaften über die Ausgabe neuer Aktien 1,3 Mrd € an zusätzlichen Eigenmitteln auf. Der Umlauf ausländischer Aktien in Deutschland ging im gleichen Zeitraum um 3,4 Mrd € zurück. Auf der Erwerberseite waren vor allem inländische Nichtbanken sowie ausländische Investoren aktiv; sie nahmen Dividendenpapiere für per saldo 0,6 Mrd € beziehungsweise 0,4 Mrd € in ihre Portfolios auf. Hingegen verringerten hiesige Kreditinstitute ihr Aktienportfolio um netto 3,2 Mrd €, was im Ergebnis vor allem ausländische Werte betraf.

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds verzeichneten im August einen schwachen Mittelabfluss von 0,8 Mrd €, nach Nettozuflüssen von 2,0 Mrd € im Vormonat. Dies betraf im Ergebnis ausschließlich Spezialfonds, die institutionellen Anlegern vorbehalten sind (– 1,5 Mrd €). Unter den Anlageklassen nahmen vor allem Rentenfonds und Offene Immobilienfonds Anteilscheine zurück (– 1,2 Mrd € beziehungsweise – 0,5 Mrd €). Hingegen verzeichneten Aktienfonds und Geldmarktfonds leichte Mittelzuflüsse (0,5 Mrd € beziehungsweise 0,4 Mrd €). Ausländische Fondsgesellschaften verzeichneten am deutschen Markt Mittelzuflüsse in Höhe von 9,8 Mrd €. Als Erwerber von Investmentfondsanteilen traten im Berichtsmonat im Ergebnis fast ausschließlich inländische Nichtbanken in Erscheinung (8,1 Mrd €).