Falschgeldaufkommen im Jahr 2005 leicht rückläufig
Im zweiten Halbjahr 2005 hat die Deutsche Bundesbank rund 34.000 falsche Euro-Banknoten im deutschen Zahlungsverkehr registriert. Die Schadenssumme liegt bei 2,0 Mio. €. Das Falschgeldaufkommen ist im Berichtszeitraum somit etwas niedriger als in den beiden vorangegangenen Halbjahren. Die Fälschungen verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Stückelungen:
Noten | 5 € | 10 € | 20 € | 50 € | 100 € | 200 € | 500 € | Gesamt |
% | 1,2 | 2,6 | 10,7 | 72,7 | 7,5 | 4,4 | 0,9 | 100,0 |
Im internationalen Vergleich ist das Falschgeldaufkommen in Deutschland mit 15 Fälschungen pro 1.000.000 echter Banknoten im 2. Halbjahr 2005 weiterhin gering. Bezogen auf 10.000 Einwohner fallen pro Jahr etwa acht Fälschungen an.
Damit liegt die Gesamtzahl der im deutschen Zahlungsverkehr in 2005 registrierten falschen Euro-Banknoten bei rund 74.000 Stücken mit einer Schadenssumme von 4,9 Mio. €. Im Vorjahr belief sich das Aufkommen an falschen Euro-Banknoten auf 81.000 Stücke mit einer Schadenssumme von 6.1 Mio. €.
Aus den vorliegenden Zahlen lässt sich zwar noch keine Trendumkehr bei der Falschgeldentwicklung ableiten. Die erfolgreiche Ermittlungsarbeit der Polizei, durch die in jüngster Zeit bedeutende Fälscherwerkstätten entdeckt werden konnten, sowie die Falschgeldpräventionsmaßnahmen der Bundesbank dürften sich jedoch positiv auf das Ergebnis ausgewirkt haben.
Trotz dieser eher niedrigen Zahlen gibt es jedoch keinen Grund zur Entwarnung. Banknoten sollten stets aufmerksam geprüft werden, da ansonsten - insbesondere für Kassenpersonal - die Gefahr besteht, durch Falschgeld getäuscht zu werden. Für Falschgeld gibt es bekanntlich keinen Ersatz.
Bei der Echtheitsprüfung sollte man immer mehrere Sicherheitsmerkmale überprüfen, denn die Sicherheit der Euro-Banknoten liegt im Zusammenspiel der verschiedenen Echtheitsmerkmale. Hilfreich ist dabei eine Prüfung nach dem Prinzip „Fühlen – Sehen – Kippen“. Auf der Vorderseite der Banknoten sind z.B. erhabene Teile des Druckbildes (Schriftzug „BCE ECB EZB EKT EKP“ am oberen Rand) zu fühlen, das Wasserzeichen lässt sich im unbedruckten Bereich in Durchsicht erkennen, die Hologrammelemente verändern sich beim Kippen der Banknote. Auf der Rückseite kann der Perlglanzstreifen (Stückelungen bis 20 €) oder der Farbwechsel der rechten Wertzahl (Stückelungen ab 50 €) beim Kippen der Noten geprüft werden. Fälschungen, die sich nicht auf diese Weise erkennen lassen, sind bisher nicht aufgetreten. Empfehlenswert ist es, bei der Überprüfung einer verdächtigen Banknote eine zweifelsfrei echte Banknote zum Vergleich heranzuziehen.
Bei der Überprüfung von Banknoten mit Hilfsmitteln wie Lupen, Prüfstifte oder Schwarzlichtlampen sollte berücksichtigt werden, dass sich nicht immer ein eindeutiges Prüfergebnis erzielen lässt.
Im zweiten Halbjahr 2005 hat die Deutsche Bundesbank 27.900 falsche Euro-Münzen im deutschen Zahlungsverkehr registriert. Die Fälschungen verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Stückelungen:
Münzen | 50 ct. | 1 € | 2 € | Gesamt |
% | 0,5 | 4,2 | 95,3 | 100,0 |
Auf ein Halbjahr bezogen ist dies das höchste bisher festgestellte Aufkommen. Insgesamt wurden in 2005 rund 46.300 falsche Münzen im deutschen Zahlungsverkehr festgestellt. Im Jahr 2004 waren es 51.000 falsche Münzen.
Hinweise zur Echtheitsprüfung von Münzen: Bei echten Münzen tritt das Münzbild deutlich abgegrenzt aus dem Münzgrund hervor. Münzfälschungen wirken dagegen oft verschwommen und weisen häufig Unebenheiten auf. Auch die Farbtönung weicht in der Regel von echten Münzen ab. Die Randprägungen der echten 2 €-Münzen sind gestochen scharf in den Münzrand eingeprägt, während Fälschungen häufig unvollständige oder unregelmäßige Randprägungen aufweisen. Mitunter fehlen die Randprägungen vollständig. Bei der Überprüfung von Münzen sind Magneten als einfaches Hilfsmittel äußerst nützlich. Echte 1 €- und 2-€-Münzen sind nämlich schwach magnetisch und bleiben am Magneten haften, lassen sich dann aber auch leicht wieder ablösen. Fälschungen hingegen werden in der Regel nicht angezogen oder haften sehr fest am Magneten.
Die Deutsche Bundesbank bietet im Rahmen der Falschgeldprävention kostenlose Schulungen für Kreditwirtschaft, Einzelhandel und andere Interessierte an. Insgesamt wurden in 2005 bundesweit ca. 1.000 Schulungsveranstaltungen mit rund 20.000 Teilnehmern durchgeführt. Neben den Schulungsangeboten stehen Informationsmaterialien in Form von Broschüren, CD-ROMs und Postern für jedermann zur Verfügung. Die Informationsangebote auf der Homepage der Deutschen Bundesbank bzw. der Europäischen Zentralbank (http://www.ecb.int/bc/banknotes/security/recognise/html/index.de.html) werden regelmäßig angepasst und weiter verbessert.
Die Deutsche Bundesbank rät dringend, falsche Banknoten und Münzen umgehend der Polizei anzuzeigen und dort abzugeben.