Falschgeld in Deutschland geht zurück
Rückläufige Entwicklung bei falschen Banknoten
Die Bundesbank hat im Jahr 2013 rund 39.000 falsche Euro-Banknoten im Nennwert von 2,1 Millionen Euro registriert. Die Zahl der Fälschungen sank gegenüber dem Vorjahr (41.500) um rund 6 %. Rein rechnerisch entfielen damit fünf falsche Banknoten auf 10.000 Einwohner.
Anfang Mai 2013 wurde mit der 5-Euro-Banknote das erste Nominal der neuen Europa-Serie eingeführt. Im September 2014 wird die 10-Euro-Banknote folgen. "Mit der Einführung der neuen 10-Euro-Banknote der Europa-Serie am 23. September 2014 wird der Schutz vor Fälschungen weiter erhöht", sagte Carl-Ludwig Thiele, im Vorstand der Deutschen Bundesbank für Bargeld zuständig. "Die neuen Banknoten sind nicht nur sicherer, sondern auch einfacher zu prüfen", betonte Thiele.
Die Veränderung des Falschgeldaufkommens resultierte im Wesentlichen aus der rückläufigen Entwicklung der Fälschungen der 20-Euro-Note. Dennoch blieb die 20-Euro-Note die am häufigsten verbreitete Falschnote. Auch der Rückgang der Fälschungen der 200-Euro-Note um 33 % gegenüber dem Jahr 2012 trug maßgeblich zum rückläufigen Trend bei. Im Gegensatz hierzu musste bei der 10-Euro-Note ein deutlicher Anstieg der Fälschungen verzeichnet werden.
Die Verteilung der Fälschungen auf die einzelnen Stückelungen ergibt sich für das Jahr 2013 anhand folgender Tabelle:
Noten | 5 € | 10 € | 20 € | 50 € | 100 € | 200 € | 500 € | Gesamt |
Anzahl | 347 | 1.503 | 15.194 | 14.811 | 5.156 | 1.287 | 513 | 38.811 |
Anteil (gerundet) | 1 % | 4 % | 39 % | 38 % | 13 % | 3 % | 1 % |
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Mit rund 19.350 Stück lag die Gesamtzahl der Fälschungen im zweiten Halbjahr 2013 leicht unter der Zahl für das erste Halbjahr 2013 (19.500).
Falsche Banknoten erkennen
Trotz des Rückgangs beim Falschgeld sollten Banknoten stets aufmerksam geprüft werden. Denn für Falschgeld gibt es keinen Ersatz.
In die Prüfung sollten mehrere Sicherheitsmerkmale einbezogen werden, denn die Sicherheit der Euro-Banknoten liegt im Zusammenspiel der verschiedenen Merkmale:
Auf der Vorderseite der Banknoten sind zum Beispiel erhabene Teile des Druckbildes zu fühlen.
Erste Euro-Banknotenserie: Schriftzug "BCE ECB EZB EKT EKP" am oberen Rand
Neue Europa-Serie: Balken am rechten und linken Rand
Das Wasserzeichen lässt sich im unbedruckten Bereich in Durchsicht erkennen.
Die Hologrammelemente verändern sich beim Kippen der Banknote.
Auf der Rückseite kann der Perlglanzstreifen (Stückelungen bis 20 Euro) oder der Farbwechsel der rechten Wertzahl (Stückelungen ab 50 Euro) beim Kippen der Noten geprüft werden.
Zusätzlich weisen die neuen Euro-Banknoten der Europa-Serie auf der Vorderseite links die Smaragdzahl auf: Beim Kippen verändert sich die Farbe, und ein heller Balken wandert auf- beziehungsweise abwärts.
Empfehlenswert ist es, bei der Prüfung einer verdächtigen Banknote eine zweifelsfrei echte Banknote zum Vergleich heranzuziehen, etwa eine Banknote, die von einem Geldautomaten ausgezahlt wurde.
Bei der Prüfung von Banknoten mit Lupen, Prüfstiften oder UV-Lampen lässt sich nicht immer ein eindeutiges Prüfergebnis erzielen. Diese Hilfsmittel sollten deshalb besser in Kombination mit der Prüfung anderer Sicherheitsmerkmale genutzt werden.
Anzahl falscher Münzen nahezu unverändert
Im Jahr 2013 wurden rund 52.000 falsche Münzen im deutschen Zahlungsverkehr festgestellt. Im Vorjahr lag das Aufkommen auf dem gleichen Niveau. Damit entfielen in Deutschland rund sechs falsche Münzen auf 10.000 Einwohner pro Jahr.
Die Fälschungen traten ausschließlich bei den drei höchsten Stückelungen auf und verteilten sich im Jahr 2013 wie folgt:
Münzen | 50 Cent | 1 € | 2 € | Gesamt |
Anzahl | 2.841 | 7.691 | 41.531 | 52.063 |
Anteil (gerundet) | 5 % | 15 % | 80 % |
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Mit 23.625 Stück lag die Zahl falscher Münzen im zweiten Halbjahr 2013 unter der im ersten Halbjahr 2013 registrierten Menge (28.438 Fälschungen).
Münzen auf Echtheit prüfen
Euro-Falschmünzen sind in der Regel nur bei sehr sorgfältiger Prüfung visuell von echten Münzen zu unterscheiden. Folgende Hinweise können die Echtheitsprüfung von Münzen erleichtern:
- Bei echten Münzen tritt das Münzbild deutlich abgegrenzt aus dem Münzgrund hervor. Münzfälschungen wirken dagegen oft verschwommen und weisen häufig Unebenheiten auf.
- Die Farbtönung weicht in der Regel von echten Münzen ab.
- Die Randprägungen der echten 2-Euro-Münzen sind gestochen scharf in den Münzrand eingeprägt. Fälschungen weisen häufig unvollständige oder unregelmäßige Randprägungen auf.
- Echte 1-Euro- und 2-Euro-Münzen sind nur schwach magnetisch. Sie bleiben zwar am Magneten haften, lassen sich dann aber auch leicht wieder ablösen. Fälschungen hingegen werden in der Regel nicht angezogen oder haften sehr fest am Magneten.
Falschgeldprävention
Die Bundesbank bietet über ihr Filialnetz unentgeltliche Schulungen für Kreditwirtschaft, Einzelhandel und andere Interessierte an. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bekommen dort auch typische Fälschungen zum Fühlen, Sehen und Kippen vorgestellt. Die Kontaktdaten der Filialen finden Sie unter "Weitere Informationen".
Weiterhin können kostenlos Informationsmaterialien (Broschüren und Poster) und ein interaktives Lernprogramm "Falschgeld erkennen" bei der Bundesbank bestellt werden.
Die Informationsangebote im Internet der Bundesbank, beziehungsweise der Europäischen Zentralbank sowie der deutschen Polizei werden regelmäßig aktualisiert.
Die Bundesbank rät dringend, falsche Banknoten und Münzen umgehend der Polizei anzuzeigen und dort abzugeben. So gehen wichtige Hinweise auf Personen, die Falschgeld in Umlauf bringen, nicht verloren.