Falschgeld entwickelt sich rückläufig Weiterhin rückläufiger Trend bei falschen Banknoten
Die Bundesbank hat im 1. Halbjahr 2012 rund 19.000 falsche Euro-Banknoten im Zahlungsverkehr registriert. Die Zahl der Fälschungen ist damit gegenüber dem 2. Halbjahr 2011 um 5% gesunken. Rein rechnerisch entfallen pro Jahr fünf falsche Banknoten auf 10.000 Einwohner. Der durch Falschnoten verursachte Schaden liegt bei rund 1,1 Millionen Euro.
Die rückläufige Entwicklung des Falschgeldaufkommens hat sich bereits im vergangenen Jahr mit rund 39.000 falschen Banknoten abgezeichnet, dem niedrigsten Jahreswert seit der Einführung des Euro-Bargelds im Jahr 2002.
„Dieser positive Trend ist sicherlich der Arbeit der Strafermittlungs- und
-verfolgungsbehörden und deren Einsatz gegen die Verteiler des Falschgeldes in Deutschland zuzuschreiben
“, sagte Carl-Ludwig Thiele, im Vorstand der Deutschen Bundesbank für Bargeld zuständig.
Die Verteilung der Fälschungen auf die einzelnen Stückelungen ergibt sich für das 1. Halbjahr 2012 anhand folgender Tabelle:
Tabelle Falschgeldaufkommen | ||||||||
Noten | 5€ | 10€ | 20€ | 50€ | 100€ | 200€ | 500€ | Gesamt |
Anzahl | 137 | 393 | 7.752 | 6.392 | 2.866 | 1.164 | 271 | 18.975 |
Prozent | 1 % | 2 % | 41 % | 34 % | 15 % | 6 % | 1 % | 100 % |
Der Anteil der Fälschungen der 20 Euro-Banknote liegt nun deutlich höher als der Anteil der 50 Euro-Banknote.
Falsche Banknoten erkennen
Trotz des aktuellen Rückgangs beim Falschgeld sollten Banknoten stets aufmerksam geprüft werden, denn für Falschgeld gibt es keinen Ersatz.
In die Prüfung sollten mehrere Sicherheitsmerkmale einbezogen werden, denn die Sicherheit der Euro-Banknoten liegt im Zusammenspiel der verschiedenen Merkmale:
- Auf der Vorderseite der Banknoten sind zum Beispiel erhabene Teile des Druckbildes (Schriftzug „BCE ECB EZB EKT EKP“ am oberen Rand) zu fühlen.
- Das Wasserzeichen lässt sich im unbedruckten Bereich in Durchsicht erkennen.
- Die Hologrammelemente verändern sich beim Kippen der Banknote.
- Auf der Rückseite kann der Perlglanzstreifen (Stückelungen bis 20 Euro) oder der Farbwechsel der rechten Wertzahl (Stückelungen ab 50 Euro) beim Kippen der Noten geprüft werden.
Empfehlenswert ist es, bei der Prüfung einer verdächtigen Banknote eine zweifelsfrei echte Banknote zum Vergleich heranzuziehen, etwa eine Banknote, die von einem Geldausgabeautomaten ausgezahlt wurde.
Bei der Prüfung von Banknoten mit Lupen, Prüfstiften oder UV-Lampen lässt sich nicht immer ein eindeutiges Prüfergebnis erzielen. Diese Hilfsmittel sollten deshalb besser in Kombination mit der Prüfung anderer Sicherheitsmerkmale genutzt werden.
Weniger Fälschungen bei Münzen
Im 1. Halbjahr 2012 wurden rund 22.000 falsche Münzen im deutschen Zahlungsverkehr festgestellt. Im 2. Halbjahr 2011 lag das Aufkommen noch bei rund 25.000 falschen Münzen. Damit entfallen in Deutschland rund fünf falsche Münzen auf 10.000 Einwohner pro Jahr.
Die Fälschungen traten ausschließlich bei den drei höchsten Stückelungen auf und verteilten sich im 1. Halbjahr 2012 wie folgt:
Tabelle Falschmünzaufkommen | ||||
Münzen | 50 Cent | 1€ | 2€ | Gesamt |
Anzahl | 1.179 | 3.400 | 17.826 | 22.405 |
Prozent | 5 % | 15 % | 80 % | 100 % |
Münzen auf Echtheit prüfen
Euro-Falschmünzen sind in der Regel nur bei sehr sorgfältiger Prüfung visuell von echten Münzen zu unterscheiden. Folgende Hinweise können die Echtheitsprüfung von Münzen erleichtern:
- Bei echten Münzen tritt das Münzbild deutlich abgegrenzt aus dem Münzgrund hervor. Münzfälschungen wirken dagegen oft verschwommen und weisen häufig Unebenheiten auf.
- Die Farbtönung weicht in der Regel von echten Münzen ab.
- Die Randprägungen der echten 2 Euro-Münzen sind gestochen scharf in den Münzrand eingeprägt. Fälschungen weisen häufig unvollständige oder unregelmäßige Randprägungen auf.
- Echte 1 Euro- und 2 Euro-Münzen sind nur schwach magnetisch und bleiben zwar am Magneten haften, lassen sich dann aber auch leicht wieder ablösen. Fälschungen hingegen werden in der Regel nicht angezogen oder haften sehr fest am Magneten.
Falschgeldprävention
Die Bundesbank bietet über ihr Filialnetz unentgeltliche Schulungen für Kreditwirtschaft, Einzelhandel und andere Interessierte an. Die Teilnehmer bekommen dort auch typische Fälschungen zum Fühlen, Sehen und Kippen vorgestellt. Die Kontaktdaten der Filialen finden sich unter „Interne Links“.
Weiterhin können kostenlos Informationsmaterialien (Broschüren und Poster) und ein interaktives Lernprogramm „Falschgeld erkennen“ bei der Bundesbank bestellt werden. Die Informationsangebote im Internet der Bundesbank bzw. der Europäischen Zentralbank sowie der deutschen Polizei werden regelmäßig aktualisiert.
Damit wichtige Hinweise auf Personen, die Falschgeld in Umlauf bringen, nicht verloren gehen, rät die Bundesbank dringend, falsche Banknoten und Münzen umgehend der Polizei anzuzeigen und dort abzugeben.