Eurosystem verschiebt Start des erneuerten Großbetragszahlungssystems
- Start des neuen Echtzeit-Bruttoabwicklungssystems T2 verschiebt sich vom 21. November 2022 auf den 20. März 2023
- Vier zusätzliche Monate stellen größere Systemstabilität und bessere Vorbereitung der Nutzer sowie einen reibungslosen Übergang auf die neue Plattform sicher
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat beschlossen, den Start des neuen Echtzeit-Bruttoabwicklungssystems (RTGS) und die Komponente zum zentralen Liquiditätsmanagement, T2, zu verschieben. Der Start wurde um vier Monate vom 21. November 2022 auf den 20. März 2023 verlegt. Die Entscheidung, die auf einer Einschätzung des Market Infrastructure Board der EZB basiert, hat zum Ziel, den Nutzern mehr Zeit einzuräumen, um ihre Tests in einer stabilen Umgebung abschließen zu können. Der Beschluss trug auch der Bedeutung und der Systemrelevanz von T2, insbesondere mit Blick auf die gegenwärtige geopolitische Lage und die volatilen Finanzmärkte, Rechnung.
Zwar wären die meisten Nutzer zum geplanten Starttermin bereit gewesen, doch hätten andere ihre Tests nicht vollständig abschließen können. Verzögerungen bei den Marktteilnehmern waren auch darauf zurückzuführen, dass die Testumgebung zeitweise nicht zur Verfügung stand und die ursprüngliche Software Mängel aufwies.
Das Eurosystem wird die Marktteilnehmer bei ihren letzten Vorbereitungen bestmöglich unterstützen. Marktteilnehmer, die ihre Tests noch nicht erfolgreich abgeschlossen haben, sollten die zusätzliche Zeit für weitere Tests nutzen.
Die konsolidierte Plattform vereint das RTGS-System und die vom Eurosystem betriebene Wertpapierabwicklungsplattform und trägt somit zur weiteren Harmonisierung der europäischen Finanzmärkte bei. Außerdem vereint die konsolidierte Plattform die technischen und funktionalen Aspekte von TARGET2 und TARGET2-Securities und führt neue einheitliche und optimierte Funktionen ein. Ferner wird das RTGS-System TARGET2 ersetzen und das Liquiditätsmanagement sämtlicher TARGET-Services optimieren. Die Dienstleistungen für die TARGET-Services stellen vier Zentralbanken zur Verfügung (Deutsche Bundesbank, Banca d’Italia, Banque de France und Banco de España). Sie liefern die Software und stellen die Testumgebung für das T2-T2S-Konsolidierungsprojekt bereit.
Medienanfragen sind an Nicos Keranis zu richten (Tel. +49 172 758 7237).
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