Erneut Netto-Tilgungen am deutschen Rentenmarkt

Rentenmarkt

Das Emissionsvolumen am deutschen Rentenmarkt ist im Januar 2009 auf 182,9 Mrd € angestiegen (Bruttoemissionen im Vormonat: 173,1 Mrd €). Nach Abzug der erneut hohen Tilgungen (175,4 Mrd €) und bei Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten sind jedoch im Ergebnis Mittel in Höhe von 3,0 Mrd € an die Investoren zurückgezahlt worden. Zugleich verkauften deutsche Anleger ausländische Schuldtitel für netto 0,1 Mrd €. Damit verringerte sich der Umlauf von Schuldverschreibungen in Deutschland im Januar um 3,1 Mrd €.

Die Öffentliche Hand nahm im Januar den deutschen Rentenmarkt mit 13,0 Mrd € am stärksten in Anspruch. Dabei erhöhte der Bund seine Kapitalmarktverschuldung um 8,8 Mrd €. Er emittierte im Wesentlichen Unverzinsliche Schatzanweisungen (8,3 Mrd €) und zweijährige Schatzanweisungen (7,2 Mrd €). Zudem begab er dreißigjährige Anleihen und fünfjährige Obligationen für 1,7 Mrdbzw. 0,5 Mrd €. Dem standen Tilgungen von zehnjährigen Anleihen, Bundesschatzbriefen und Finanzierungsschätzen in Höhe von 8,9 Mrd €, 0,2 Mrdbzw. 0,1 Mrd € gegenüber. Die Länder beschafften sich über den Kapitalmarkt neue Mittel im Umfang von 4,3 Mrd €.

Die heimischen Kreditinstitute reduzierten ihre Kapitalmarktverschuldung im Januar um 9,5 Mrd € (Vormonat : -44,2 Mrd €). Dabei führten sie den Umlauf öffentlicher Pfandbriefe und von Hypothekenpfandbriefen um 10,0 Mrdbzw. 1,8 Mrd € zurück. Dagegen begaben Spezialkreditinstitute Anleihen in Höhe von netto 1,9 Mrd €. Zudem flossen Banken aus der Emission der flexibel gestaltbaren Sonstigen Bankschuldverschreibungen Mittel im Umfang von netto 0,3 Mrd € zu.

Die inländischen Unternehmen verringerten ihre Kapitalmarktverschuldung im Januar um 6,5 Mrd €. Im Dezember hatten sie noch eigene Schuldtitel für netto 38,9 Mrd € emittiert, die allerdings überwiegend in Verbriefungen von Zweckgesellschaften ohne Banklizenz bestanden.

Am deutschen Rentenmarkt traten im Januar vor allem ausländische Investoren als Erwerber in Erscheinung. Sie nahmen deutsche Papiere für netto 2,8 Mrd € ins Portefeuille, wobei es sich per saldo ausschließlich um Titel öffentlicher Emittenten handelte. Außerdem erwarben inländische Nichtbanken in geringem Umfang Schuldverschreibungen (0,8 Mrd €). Dagegen reduzierten die Kreditinstitute ihr Engagement in Rentenwerten um 6,7 Mrd €.

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt haben inländische Gesellschaften im Januar 4,1 Mrd € über die Ausgabe neuer Aktien aufgenommen (Vormonat: 0,7 Mrd €). Davon entfielen zwei Drittel auf börsennotierte Unternehmen. Der Bestand an aus­ländischen Aktien am deutschen Markt erhöhte sich um 2,4 Mrd €. Erworben wurden Aktien hauptsächlich von hiesigen Nichtbanken, die ihre Aktienbestände um 19,2 Mrd € aufstockten. In geringem Umfang kauften auch inländische Kreditinstitute Dividendentitel (1,9 Mrd €). Im Gegenzug verringerten ausländische Investoren ihr Engagement in deutschen Aktien um 14,7 Mrd €.

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds konnten im Januar Anteilscheine für 11,2 Mrd € am deutschen Markt absetzen. Dieser Mittelzufluss kam zu etwa gleichen Teilen den Publikumsfonds und den institutionellen Anlegern vorbehaltenen Spezialfonds zugute (5,7 Mrdbzw. 5,5 Mrd €). Unter den Publikumsfonds zogen Aktienfonds 3,9 Mrd € auf sich. Offene Immobilienfonds, Rentenfonds und Gemischte Wertpapierfonds verkauften eigene Zertifikate für 0,8 Mrd €, 0,5 Mrdbzw. 0,4 Mrd €. In geringerem Umfang flossen auch sonstigen Fonds mit gemischtem Mandat Mittel zu (0,3 Mrd €). Lediglich Geldmarktfonds mussten erneut Anteilscheine zurücknehmen (-0,4 Mrd €). Ausländische Gesellschaften setzten im Januar Anteile für 2,6 Mrd € am deutschen Markt ab (Vormonat: 4,8 Mrd €). Investmentzertifikate wurden im Ergebnis fast ausschließlich von heimischen Nichtbanken erworben (15,0 Mrd €). Zudem nahmen ausländische Anleger deutsche Fondsanteile für 0,4 Mrd € in ihre Portefeuilles. Dagegen trennten sich inländische Kreditinstitute per saldo von Investmentzertifikaten (-1,6 Mrd €).