Die deutsche Zahlungsbilanz im September 2018

Leistungsbilanzüberschuss gestiegen

Die deutsche Leistungsbilanz verzeichnete im September 2018 einen Überschuss von 21,1 Mrd . Das Ergebnis lag um 5,8 Mrd über dem Niveau des Vormonats. Dazu haben Verbesserungen sowohl des Aktivsaldos im Warenhandel als auch des Saldos im Bereich der „unsichtbaren“ Leistungstransaktionen, die Dienstleistungen sowie Primär- und Sekundäreinkommen umfassen, beigetragen.  
Der Überschuss im Warenhandel erhöhte sich im Berichtsmonat gegenüber dem Vormonat um 1,7 Mrd auf 19,7 Mrd . Dabei expandierten die Warenexporte stärker als die Warenimporte.
Die „unsichtbaren“ Leistungstransaktionen verzeichneten im September einem Überschuss von 1,4 Mrd , nach einem Defizit von 2,6 Mrd im August. Ursächlich für den Umschwung war die Verkleinerung des Passivsaldos in der Dienstleistungsbilanz um 3,7 Mrd € auf 1,8 Mrd €. Dies ist vor allem auf den jahreszeitlich üblichen Rückgang der Reiseverkehrsausgaben zurückzuführen, aber auch auf Einnahmenzuwächse aus sonstigen unternehmensbezogenen Dienstleistungen, insbesondere im Bereich Forschung und Entwicklung. Zusätzlich erhöhten sich die Nettoeinkünfte bei den Primäreinkommen leicht um 0,3 Mrd € auf 6,8 Mrd €. Außerdem verringerte sich das Defizit bei den Sekundäreinkommen geringfügig um 0,1 Mrd € auf 3,6 Mrd €. Hierbei hielten sich höhere Einnahmen des Staates aus laufenden Steuern von Gebietsfremden ungefähr die Waage mit höheren Ausgaben aus dem nicht-staatlichen Bereich.

Mittelabflüsse im Wertpapierverkehr

Der grenzüberschreitende Wertpapierverkehr Deutschlands stand im September unter dem Eindruck erhöhter politischer Unsicherheit, während die geldpolitischen Beschlüsse des Eurosystems und der Federal Reserve von den Marktteilnehmern großteils erwartet wurden. Alles in allem kam es zu Netto-Kapitalexporten im Umfang von 7,8 Mrd (nach 2,7 Mrd im August). Ausschlaggebend dafür war, dass heimische Anleger per saldo ausländische Wertpapiere nachfragten (8,3 Mrd €). Sie erwarben – insbesondere in Euro denominierte – Anleihen (11,7 Mrd €) sowie Investmentzertifikate (1,9 Mrd €), während sie Geldmarktpapiere (2,8 Mrd €) und Aktien (2,5  Mrd €) aus dem Ausland veräußerten. Die Wertpapiertransaktionen ausländischer Investoren in Deutschland führten nur zu geringfügigen Kapitalzuflüssen (0,5 Mrd €). Dabei erwarben Gebietsfremde heimische Anleihen (0,8 Mrd €), wobei sie in ihren Depots teilweise öffentliche Langläufer durch private ersetzten. In eng begrenztem Umfang erwarben sie auch deutsche Aktien (0,3 Mrd €); hingegen trennten sie sich von Investmentzertifikaten (0,6 Mrd €). 
Im Bereich der Direktinvestitionen ergaben sich im September Netto-Kapitalimporte in Höhe von 6,5 Mrd (August: Netto-Kapitalexporte von 0,6 Mrd ). Die Direktinvestitionen ausländischer Unternehmen in Deutschland führten per saldo zu deutlichen Kapitalzuflüssen (15,1 Mrd €). Dabei versorgten sie ihre Niederlassungen insbesondere über konzerninterne Kredite – vornehmlich Handelskredite – mit zusätzlichen Mitteln (10,8 Mrd €). Ferner erhöhten sie ihr Beteiligungskapital in Deutschland (4,2 Mrd €). Heimische Unternehmen weiteten ihr Engagement im Ausland ebenfalls aus (8,6 Mrd €). Auch sie stellten ihren ausländischen Niederlassungen vor allem über konzerninterne Kredite – überwiegend Handelskredite – zusätzliche Mittel zur Verfügung (10,7 Mrd €). Hingegen verringerten sie ihr Beteiligungskapital im Ausland (2,1 Mrd €). 
Im übrigen statistisch erfassten Kapitalverkehr, der Finanz- und Handelskredite (soweit diese nicht zu den Direktinvestitionen zählen), Bankguthaben und sonstige Anlagen umfasst, kam es im September zu Netto-Kapitalexporten in Höhe von 2,0 Mrd (August: 8,7 Mrd ). Im Bankensystem insgesamt ergaben sich im September Netto-Kapitalexporte in Höhe von 5,5 Mrd €. Davon entfielen auf die Bundesbank 3,4 Mrd € – wobei einem Anstieg der TARGET2-Forderungsposition um 44,0 Mrd € ein etwas geringerer Anstieg der Verbindlichkeiten aus Einlagen Gebietsfremder bei der Bundesbank gegenüberstand. Die Monetären Finanzinstitute (ohne Bundesbank) verzeichneten ebenfalls Kapitalabflüsse (2,1 Mrd €). Bei den Nichtbanken ergaben sich hingegen per saldo Kapitalimporte (3,5 Mrd €): Ausschlaggebend dafür waren die Kapitalzuflüsse durch die Dispositionen staatlicher Stellen (3,7 Mrd €), während durch die Unternehmen geringfügig Kapital aus Deutschland abfloss (0,2 Mrd €).
Die Währungsreserven der Bundesbank verzeichneten im September – zu Transaktionswerten gerechnet – eine Abnahme um 0,1 Mrd .