Die deutsche Zahlungsbilanz im November 2013
Leistungsbilanzüberschuss gestiegen
Die deutsche Leistungsbilanz wies im November 2013 - gemessen an den Ursprungsdaten - einen Überschuss von 21,6 Mrd Euro auf. Das Ergebnis lag um 2,8 Mrd Euro über dem Niveau des Vormonats. Dies hing vor allem mit einem höheren Positivsaldo im Bereich der "unsichtbaren" Leistungstransaktionen, der Dienstleistungen, Erwerbs- und Vermögenseinkommen sowie laufende Übertragungen umfasst, zusammen. Hinzu kam ein etwas größerer Aktivsaldo in der Handelsbilanz.
Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes nahm der Überschuss im Außenhandel im November gegenüber dem Vormonat um 0,3 Mrd Euro auf 18,1 Mrd Euro zu. Saison- und kalenderbereinigt stieg er um 1,1 Mrd Euro auf 17,8 Mrd Euro. Die wertmäßigen Ausfuhren überschritten den Stand des Vormonats geringfügig (+0,3 %), während die Einfuhren deutlich sanken (-1,1 %).
Die "unsichtbaren" Leistungstransaktionen verzeichneten im November einen Überschuss von 6,3 Mrd Euro, nach 2,7 Mrd Euro im Vormonat. Dahinter standen Verbesserungen in allen drei Teilbilanzen. Zum Anstieg trug im Wesentlichen der Umschwung in der Dienstleistungsbilanz von einem Defizit in Höhe von 0,8 Mrd Euro zu einem Plussaldo von 1,8 Mrd Euro bei. Ursächlich dafür war insbesondere der zu dieser Jahreszeit übliche Rückgang der Reiseverkehrsausgaben. Zudem weiteten sich die Nettoeinnahmen bei den grenzüberschreitenden Faktoreinkommen um 0,5 Mrd Euro auf 7,2 Mrd Euro aus, und das Defizit bei den laufenden Übertragungen verminderte sich um 0,4 Mrd Euro auf 2,6 Mrd Euro.
Leichte Mittelzuflüsse im Wertpapierverkehr
Vor dem Hintergrund ruhiger Finanzmärkte kam es im grenzüberschreitenden Wertpapierverkehr Deutschlands im November zu Netto-Kapitalimporten in Höhe von 1,4 Mrd Euro. Dabei stand dem Auslandsengagement deutscher Anleger (14,3 Mrd Euro) eine etwas höhere Nachfrage gebietsfremder Anleger nach hiesigen Wertpapieren gegenüber (15,7 Mrd Euro).
Im Zentrum des Kaufinteresses deutscher Portfolioinvestoren standen im November Schuldverschreibungen gebietsfremder Emittenten (13,8 Mrd Euro). Besonders gefragt waren länger laufende und auf Euro lautende Papiere (10,8 Mrd Euro). Daneben erwarben sie Investmentzertifikate und trennten sich von ausländischen Dividendentiteln. Gebietsfremde Anleger kauften vorwiegend hiesige öffentliche Anleihen (21,6 Mrd Euro). Darüber hinaus engagierten sie sich am deutschen Aktienmarkt (2,9 Mrd Euro) und erwarben Investmentzertifikate (2,8 Mrd Euro). Demgegenüber gaben sie Geldmarktpapiere ab (10,1 Mrd Euro).
Im Bereich der Direktinvestitionen ergaben sich im November Netto-Kapitalexporte (10,3 Mrd Euro). Ausschlaggebend für diese Entwicklung war, dass gebietsansässige Firmen ihren Auslandsniederlassungen - maßgeblich über länger laufende Finanzkredite - Mittel im Umfang von 11,5 Mrd Euro bereitgestellt haben. Die ausländischen Direktinvestitionen in Deutschland lagen im November bei 1,2 Mrd Euro.
Im übrigen statistisch erfassten Kapitalverkehr, der sowohl Finanz- und Handelskredite (soweit diese nicht zu den Direktinvestitionen zählen) als auch Bankguthaben und sonstige Anlagen umfasst, flossen im November per saldo Gelder in Höhe von 16,7 Mrd Euro aus Deutschland ab. Finanzdispositionen staatlicher Stellen haben dazu im Umfang von 8,8 Mrd Euro beigetragen. Hier wurden im Wesentlichen kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber ausländischen Kreditgebern reduziert. Transaktionen von Unternehmen und Privatpersonen führten hingegen zu Netto-Kapitalimporten im Umfang von 3,2 Mrd Euro. Das Bankensystem verzeichnete - im Wesentlichen als Reflex aller anderen Zahlungsbilanztransaktionen - Mittelabflüsse von 11,2 Mrd Euro. Während die Netto-Auslandsforderungen der Kreditinstitute im November um 12,9 Mrd Euro zugenommen haben, verringerte sich die Auslandsposition der Bundesbank um 1,7 Mrd Euro.
Die Währungsreserven der Bundesbank haben im November - zu Transaktionswerten gerechnet - um 0,4 Mrd Euro zugenommen.