Die deutsche Zahlungsbilanz im März 2014
Leistungsbilanzüberschuss gestiegen
Die deutsche Leistungsbilanz wies im März 2014 – gemessen an den Ursprungsdaten – einen Überschuss von 19,5 Mrd € auf. Das Ergebnis lag um 5,7 Mrd € über dem Niveau des Vormonats. Ausschlaggebend dafür war die Zunahme des Aktivsaldos im Bereich der "unsichtbaren" Leistungstransaktionen, der Dienstleistungen, Erwerbs- und Vermögenseinkommen sowie laufende Übertragungen umfasst. Der positive Saldo in der Handelsbilanz verbesserte sich nur geringfügig.
Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes erhöhte sich der Überschuss im Außenhandel im März gegenüber dem Vormonat um 0,2 Mrd € auf 16,4 Mrd €. Saison- und kalenderbereinigt ging er jedoch um 1,0 Mrd € auf 14,8 Mrd € zurück. Dabei gaben die wertmäßigen Ausfuhren gegenüber dem Vormonat stärker nach (-1,8 %) als die Einfuhren (‑0,9 %). Im ersten Vierteljahr stiegen die Exporte in saisonbereinigter Rechnung gegenüber dem Schlussquartal 2013 geringfügig um 0,3 % und die Importe recht kräftig um 2,3 %. Während die Preise für Warenausfuhren weitgehend stabil blieben, verringerten sich die Preise für eingeführte Waren spürbar.
Die "unsichtbaren" Leistungstransaktionen verzeichneten im März insgesamt einen Überschuss von 5,4 Mrd €, rund 5,0 Mrd € mehr als im Februar. Zu der Verbesserung hat im Wesentlichen die Verminderung des Defizits bei den laufenden Übertragungen um 4,0 Mrd € auf 3,5 Mrd € beigetragen. Dies hing insbesondere mit dem saisonüblichen Rückgang der öffentlichen Zahlungen an den EU-Haushalt zusammen. Zudem weitete sich im März der Aktivsaldo bei den grenzüberschreitenden Faktoreinkommen um 1,5 Mrd € auf 7,7 Mrd € aus. Demgegenüber verkleinerte sich der Überschuss in der Dienstleistungsbilanz um 0,5 Mrd € auf 1,2 Mrd €.
Mittelabflüsse im Wertpapierverkehr
Vor dem Hintergrund des anhaltenden Russland-Ukraine-Konfliktes kam es aufgrund positiver Konjunkturaussichten in den USA und steigender Zuversicht im Euro-Raum im grenzüberschreitenden Wertpapierverkehr Deutschlands im März zu Netto-Kapitalexporten in Höhe von 42,5 Mrd €. Für diese Entwicklung war sowohl der Kauf ausländischer Wertpapiere durch gebietsansässige Marktteilnehmer (27,6 Mrd €) als auch der Verkauf von deutschen Wertpapieren durch gebietsfremde Anleger (14,9 Mrd €) verantwortlich. Hiesige Investoren erwarben hauptsächlich auf Euro laufende Schuldverschreibungen ausländischer Emittenten (17,5 Mrd €) und ausländische Aktien (4,8 Mrd €). Gebietsfremde Marktteilnehmer waren auf den gleichen Märkten aktiv und verkauften in Deutschland vorwiegend Schuldverschreibungen (10,4 Mrd €) und Aktien (3,6 Mrd €).
Im Bereich der Direktinvestitionen kam es im März ‑ wie im grenzüberschreitenden Wertpapierverkehr ‑ zu Netto-Kapitalexporten, und zwar in Höhe von 8,3 Mrd €. Maßgeblich für diese Entwicklung war, dass gebietsansässige Firmen ihren Auslandsniederlassungen Mittel im Umfang von 4,8 Mrd € bereitgestellt haben. Dabei spielten vor allem Reinvestitionen im Ausland erzielter Gewinne (3,1 Mrd €) und die Aufstockung von Beteiligungskapital (1,3 Mrd €) eine wesentliche Rolle. Dagegen nahmen die ausländischen Direktinvestitionen in Deutschland im März um 3,6 Mrd € ab. Dies erfolgte nahezu ausschließlich über die Rückzahlung von Krediten, die den hiesigen Töchtern durch ihre Muttergesellschaften im Ausland (3,5 Mrd €) zuvor gewährt worden waren.
Im übrigen statistisch erfassten Kapitalverkehr, der sowohl Finanz- und Handelskredite (soweit diese nicht zu den Direktinvestitionen zählen) als auch Bankguthaben und sonstige Anlagen umfasst, ergaben sich im März per saldo Mittelzuflüsse (13,5 Mrd €). Die Transaktionen von Unternehmen und Privatpersonen führten entgegen der allgemeinen Entwicklung zu Netto-Kapitalexporten in Höhe von 16,9 Mrd €. Dies gilt auch für die Finanzdispositionen staatlicher Stellen (4,1 Mrd €). Das Bankensystem verzeichnete dagegen Mittelzuflüsse von insgesamt 34,5 Mrd €. Dies schlug sich unter anderem in einem Rückgang der Netto-Auslandsforderungen der Kreditinstitute um 14,7 Mrd € nieder. Zudem verringerte sich die Auslandsposition der Bundesbank um 19,8 Mrd €. Ausschlaggebend für diese Entwicklung war der Rückgang des TARGET2-Saldos der Bundesbank um 29,2 Mrd €.
Die Währungsreserven der Bundesbank haben im März – zu Transaktionswerten gerechnet – um 0,7 Mrd € zugenommen.