Die deutsche Zahlungsbilanz im Februar 2014
Leistungsbilanzüberschuss gesunken
Die deutsche Leistungsbilanz wies im Februar 2014 - gemessen an den Ursprungsdaten - einen Überschuss von 13,9 Mrd Euro auf. Das Ergebnis lag um 1,3 Mrd Euro unter dem Niveau des Vormonats. Ausschlaggebend dafür war die Verminderung des Überschusses im Bereich der "unsichtbaren" Leistungstransaktionen, die den Anstieg des Aktivsaldos in der Handelsbilanz überwog.
Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes erhöhte sich der Überschuss im Außenhandel im Februar gegenüber dem Vormonat um 1,2 Mrd Euro auf 16,3 Mrd Euro. Saison- und kalenderbereinigt ging er jedoch um 1,6 Mrd Euro auf 15,7 Mrd Euro zurück. Dabei gaben die wertmäßigen Ausfuhren gegenüber dem Vormonat nach (-1,3 %), während die Einfuhren leicht ausgeweitet wurden (+0,4 %).
Die "unsichtbaren" Leistungstransaktionen verzeichneten im Februar insgesamt einen Überschuss von 0,5 Mrd Euro, nach 2,6 Mrd Euro im Januar. Ausschlaggebend für die Verringerung war der kräftige Anstieg des Defizits bei den laufenden Übertragungen um 2,6 Mrd Euro auf 7,4 Mrd Euro, der vor allem mit höheren Zahlungen an den EU-Haushalt zusammenhing. Demgegenüber nahmen die Nettoeinnahmen bei den grenzüberschreitenden Faktoreinkommen leicht um 0,6 Mrd Euro auf 6,2 Mrd Euro zu. Der Plussaldo in der Dienstleistungsbilanz blieb so gut wie unverändert bei 1,7 Mrd Euro.
Mittelzuflüsse im Wertpapierverkehr
Aufgrund einer erhöhten Risikoaversion durch verstärkte Kapitalabflüsse aus den Schwellenländern kam es im grenzüberschreitenden Wertpapierverkehr Deutschlands im Februar zu Netto-Kapitalimporten in Höhe von 15,8 Mrd Euro. Ausschlaggebend für diese Entwicklung war der Kauf hiesiger Wertpapieranlagen durch gebietsfremde Marktteilnehmer (19,9 Mrd Euro). Gebietsansässige Anleger stockten ihren Bestand an ausländischen Wertpapieren um insgesamt 4,1 Mrd Euro auf.
Ausländische Investoren erwarben hauptsächlich Schuldverschreibungen deutscher Emittenten (13,9 Mrd Euro) und deutsche Aktien (5,9 Mrd Euro). Gebietsansässige Marktteilnehmer kauften im Ausland vorwiegend Investmentzertifikate (4,3 Mrd Euro) und Schuldverschreibungen (3,4 Mrd Euro). Dagegen trennten sie sich von Aktien (3,7 Mrd Euro).
Im Bereich der Direktinvestitionen kam es im Februar zu Netto-Kapitalexporten in Höhe von 6,2 Mrd Euro. Maßgeblich für diese Entwicklung war, dass gebietsansässige Firmen ihren Auslandsniederlassungen Mittel im Umfang von 10,5 Mrd Euro bereitgestellt haben. Dabei spielten vor allem der Kreditverkehr zwischen den verbundenen Unternehmen (4,3 Mrd Euro) und Reinvestitionen im Ausland erzielter Gewinne (4,0 Mrd Euro) eine wichtige Rolle. Die ausländischen Direktinvestitionen in Deutschland lagen im Februar bei 4,3 Mrd Euro und erfolgten hauptsächlich über Kredite gebietsfremder Mütter an ihre hiesigen Tochtergesellschaften.
Im übrigen statistisch erfassten Kapitalverkehr, der sowohl Finanz- und Handelskredite (soweit diese nicht zu den Direktinvestitionen zählen) als auch Bankguthaben und sonstige Anlagen umfasst, ergaben sich im Februar per saldo Mittelabflüsse (35,0 Mrd Euro). Die Transaktionen von Unternehmen und Privatpersonen haben dazu im Umfang von 2,8 Mrd Euro beigetragen. Außerdem führten die Finanzdispositionen staatlicher Stellen zu Netto-Kapitalexporten in Höhe von 1,1 Mrd Euro. Das Bankensystem verzeichnete Mittelabflüsse von insgesamt 31,0 Mrd Euro. Dies schlug sich in höheren Netto-Auslandsforderungen der Kreditinstitute von 22,0 Mrd Euro nieder. Zudem stieg die Auslandsposition der Bundesbank um 9,0 Mrd Euro an. Dazu beigetragen hat unter anderem der Abzug kurzfristiger Einlagen bei der Bundesbank, vorwiegend durch Notenbanken außerhalb des Eurosystems, in Höhe von 10,2 Mrd Euro. Der TARGET2-Saldo der Bundesbank ist um 1,1 Mrd Euro gesunken.
Die Währungsreserven der Bundesbank haben im Februar - zu Transaktionswerten gerechnet - um 0,9 Mrd Euro abgenommen.